Nach zehn Jahren Sperrung
Marienschlucht wird 2025 "auf jeden Fall fertig"
Bodman-Ludwigshafen. Es gibt Licht am Ende des Tunnels, was die Öffnung der Marienschlucht angeht. Im Gemeinderat Bodman-Ludwigshafen stellte Projektleiter und Bürgermeister a.D. Matthias Weckbach den Fahrplan für die letzten Arbeiten vor. Mit im Gepäck hatte er auch die frohe Botschaft: "Nächstes Jahr klappt es hundertprozentig."
Das bedeutet allerdings auch, dass die eigentlich geplante Öffnung in 2024 nicht stattfinden wird. "Wir wollten eigentlich schon weiter sein", meinte Weckbach. Ein Teil des dritten und damit letzten Bauabschnitts sollte bereits im vergangenen Jahr umgesetzt werden, was aber nicht realisiert werden konnte.
Verzögerung wegen Wanderfalken
Im Februar wurden die Projektierer dann im Landratsamt vorstellig. Dort gab es die Zusage, dass mit den weiteren Maßnahmen in der Marienschlucht im Juli begonnen werden kann, sofern keine Wanderfalken am Mondfelsen brüten. Anfang April dann die Nachricht: "Er brütet, und zwar direkt oberhalb des Uferwegs. Wir können nicht rein." Gemäß der Artenschutzbestimmungen dürfe erst Mitte August mit den Arbeiten begonnen werden, erklärte Projektleiter Weckbach.
Losgehen soll es nun Anfang September. "Wir können ab dem 2. September beginnen, den Seilkran aufzustellen", so Matthias Weckbach. Dabei gehe es zunächst darum, die Zufahrt herzustellen und Erdanker anzubringen. Der Golfclub Konstanz, auf dessen Gelände der Kran stehen wird, habe der Maßnahme zugestimmt. Allerdings wurde darum gebeten, auf ein Landesfinale am 14. September Rücksicht zu nehmen. Ab dem 16. September wird dann der Seilkran gestellt und in Betrieb genommen.
Die Bauzeit für den finalen Bauabschnitt ist mit sechs Monaten veranschlagt. Somit bleibe nicht ausreichend Zeit, ihn noch in 2024 abzuschließen, fasste Matthias Weckbach zusammen. "Es ist klar, dass wir dieses Jahr nicht mehr fertig werden können und sich die Maßnahmen auch auf das nächste Jahr verschieben werden."
Öffnung im Herbst 2025
Im Idealfall sollen acht der zehn Unterabschnitte noch in 2024 erledigt werden. "Dieser Plan ist natürlich ambitioniert, denn es hängt auch von der Witterung ab", so Weckbach. "Wenn die Witterung einbricht, werden wir nicht so weit kommen." Ziel sei es dann, wenigstens bis zum Abschnitt sechs zu kommen: "Das ist der zweite Treppenturm." Der Seilkran würde dann Mitte August für sechs bis acht Wochen aufgestellt. "Wir wären dann aber fertig."
Seit fast zehn Jahren gesperrt
Die Marienschlucht ist seit einem Erdrutsch im Mai 2015, bei dem eine Frau getötet wurde, gesperrt. Seitdem gibt es Bemühungen, sie sicherer zu machen. Im Zuge der Arbeiten wurden etwa der Bootssteg erneuert und in den Weg Richtung Burghof investiert. Am Mondfelsen wurden Sensoren angebracht, die vor Erdrutschen warnen sollen.
Im Januar 2024 stimmte der Gemeinderat Bodman-Ludwigshafen einem Kooperationsvertrag mit Allensbach und Konstanz, die infolge ebenfalls zustimmten, zu. Darin enthalten ist ein Sicherheitsausschuss, der unter anderem Entscheidungen für Szenarien wie Sturm, Starkregen und Schneebruch treffen wird und Warn- und Alarmwerte festlegt. Allensbach und Konstanz wollen ihre Vertreter aber erst nach den Kommunalwahlen bestimmen.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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