Wenn Helfer Hilfe brauchen
Die vielen Herausforderungen der Tierrettung Südbaden

Nicole Weber und Bernd Metzger von der Tierrettung Südbaden mit einem Teil ihres Fuhrparks, der sie im Monat rund 3.000 Euro kostet. | Foto: Tobias Lange
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Volkertshausen/Kreis Konstanz. Seit 18 Jahren setzt sich die Tierrettung Südbaden für das Tierwohl ein. Dafür rücken sie im Jahr zu rund 2.000 Einsätzen aus. Nun brauchen sie selbst Unterstützung.

In der Wache in Volkertshausen erwarten Nicole Weber und Bernd Metzger die Notrufe. "Unser Aufgabengebiet ist der tiermedizinische Rettungsdienst", erklärt Bernd Metzger. "Was DRK und DLRG für Menschen machen, machen wir für Tiere." Sie rücken aus bei verunfallten Tieren, bei Tieren in Not oder auch, wenn durch ein Tier eine Gefahr ausgeht. "Wir schließen eine Lücke" so der Tierretter. Auch bei Katastrophen kommen sie zum Einsatz - beim Hochwasser im Ahrtal, bei den Waldbränden in Griechenland, beim Erdbeben in der Türkei.

Und das alles ohne staatliche Finanzierung. "Es ist sehr viel Eigeninitiative", sagt Bernd Metzger. Die Finanzierung laufe großteils über private Mittel und Mitgliedsbeiträge. "Es bleibt viel an uns hängen." Einer der größten Kostenfaktoren seien dabei die Fahrzeuge, die allein mit rund 3.000 Euro im Monat zu Buche schlagen, ergänzt Nicole Weber.

Eine Möglichkeit, zumindest einen Teil der Kosten zu decken, ist es, Tierhalter für Einsätze zur Kasse zu bitten. 65 Euro Einsatzpauschale berechnet die Tierrettung, sagt Bernd Metzger. Einerseits reiche dies aber nicht aus, um kostendeckend zu sein, andererseits klagen die Tierretter über eine Zahlungsmoral, die zum Teil "unterste Schublade" sei. So gebe es offene Beträge, die in die Zehntausende gehen. "Die werden wir nie sehen", ist Bernd Metzger überzeugt. "Es geht uns nicht ums Geld", versichert er. Aber der Verein müsse die laufenden Kosten finanzieren.

Zeitweise stand die Tierrettung auch kurz vor dem Ende. "Es ist richtig eng geworden", so Metzger. "Wir hatten einen Punkt erreicht, an dem wir überlegen mussten, ob wir es schaffen." Ein Spendenaufruf sorgte dafür, dass zumindest kurzfristig Luft zum Atmen da war. Aber: "Es ist wichtig, dass wir auch langfristige Unterstützung bekommen." Und die verdiente Anerkennung für die geleistete Arbeit. "Die größere Akzeptanz fehlt noch", beklagt Bernd Metzger. Er wünscht sich eine breitgefächerte Anerkennung und Integration in Rettungsorganisationen und Behörden.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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