Interessante Entdeckung in "Alter Kirche"
Die andere Sicht auf "Vor mir das Land"

Bei der Vernissage der Ausstellung "Vor mir das Land" in der alten Kirche Volkertshausen: Bürgermeister Marcus Röwer, Kurator Tom Leonhardt von der Kunstschule Wangen, die Malerinnen Franziska Lopez und Nicole Tödtmann. | Foto: Fiedler
13Bilder
  • Bei der Vernissage der Ausstellung "Vor mir das Land" in der alten Kirche Volkertshausen: Bürgermeister Marcus Röwer, Kurator Tom Leonhardt von der Kunstschule Wangen, die Malerinnen Franziska Lopez und Nicole Tödtmann.
  • Foto: Fiedler
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Volkertshausen. Am Samstagabend konnte in der "Alten Kirche" Volkertshausen eine doch sehr interessante Ausstellung eröffnet werden, es ist die inzwischen vierte in Kooperation mit Tom Leonhardt von der freien Kunstschule Wangen, durch die sich hier die beiden "SchülerInnen" Franziska Lopez und Nicole Tödtmann mit ihren Arbeiten zum Thema "Vor mir das Land" mit ihrem Blick auf den See, auf die Höri und Hegaulandschaft vorstellen - und das mit ganz spannenden Entwicklungen, in der die beiden das "alte" Thema des Landschaftsbilds für sich, und damit auch für den Betrachter auf immer wieder neue Weise erfinden, was diese Ausstellung zu einer besonderen Perle macht.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Marcus Röwer für die erfreulich vielen Gäste der Vernissage stellte Tom Leonhardt die beiden Künstlerinnen vor, die die Kunstsschule in Wangen mit als Raum zur Weiterentwicklung nutzen. Franiska Lopez, in Hagen geboren, in der Rheinpfalz schon am Wasser aufgewachsen, war unter anderem in Baden-Baden und in Frankreich unterwegs, ist nun als Kunsterzieherin am Hecker-Gymnasium und auf der Höri in Wangen heimisch geworden. Ihr Blick vom Wasser auf den See, der sich hier in unendlichen Variationen bietet, vollzieht eine ganz eigene "romantisierung" durch die von ihr entwickelte und immer weiter verfeinerte Maltechnik. Denn auf ölige Grundierung malt sie mit wässriger Kohle, zaubert damit Spiegelungen, Luftschleier Sonnen und Nebelstimmungen, die Welten in verschiedenen Größen in übrigens immer dem gleichen keinen Format einfangen.
Nicole Tödtmann ist dazu quasi das Alte Ego. Die in Singen geborene, die unter anderem eine Ausbildung in den berühmten Derix Glasstudios in Taunusstein erfuhr, und wahrscheinlich auch deshalb eine besondere Sensibilität für Lichterscheinungen entwickelte, und die seit Jahren in einem Architekturbüro in Hemmenhofen mitarbeitet, mag starke Farben. versteht es Landschaft zuweilen in wenigen Linien zu erfassen, obwohl sie, was ältere Bilder zeigen, aus einer durchaus altmeisterlichen Tradition heraus sich entwickelt hat. Sie nimmt auf, was der Blick in eine Landschaft mit einem macht im Kopf wie im Herz und im Bauch und zeigt hier großes Format, in das man mit dem Blick auch richtig hineintauchen kann, nur noch diese verarbeitete Landschaft sieht, die übrigens nie den Mensch, eher noch seine Spuren notiert. Beide Künstlerinnen haben in der Arbeit an sich einen durchaus sehr eigenen Stil entwickelt, der diese Ausstellung eben zu Entdeckung neuer Welten macht, selbst wenn man glaubt schon alles auf dieser Welt gesehen zu haben. Denn das ist eine Macht guter Malerei.
Zu Ehren dieser Ausstellung haben die beiden Malerinnen einen ganze kleinen Katalog aufgelegt, den man in der Alten Kirche erwerben kann. Geöffnet hat die Ausstellung bis 17. November, immer Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.