Gegenstimmen im Tengener Gemeinderat
Zwei weitere Solarparks entstehen bei Tengen und Wiechs

Bei Wiechs soll auf drei Grundstücken ein Solarpark entstehen, der unter anderem das Werk 3 des Unternehmens "Stihl" mit Strom versorgt. Dagegen gibt es Kritik aus dem Ort wegen befürchteter Blendwirkung. | Foto: solarcomplex/ Hegaustonne
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  • Bei Wiechs soll auf drei Grundstücken ein Solarpark entstehen, der unter anderem das Werk 3 des Unternehmens "Stihl" mit Strom versorgt. Dagegen gibt es Kritik aus dem Ort wegen befürchteter Blendwirkung.
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Tengen. Der Gemeinderat von Tengen fasste in seiner Sitzung am Donnerstag, 25. Januar den Ausstellungbeschluss zur Erstellung von gleich zwei weiteren Solarparks auf dem Gemeindegebiet. Im Vorfeld hatte es dazu auch eine Informationsveranstaltung durch den Vorhabensträger „Hegausonne“ und den Projektierer „solarcomplex“ gegeben, an dem verschiedene Stadtwerke aus der Region beteiligt sind.

Schon bei der Bürgerfragestunde wurde Kritik an dem Standort in Wiechs geäußert, der sich zu nah am Ort befinde und bei dem Blendwirkung befürchtet werde für die Anwohner des oberen Ortsteils. Das Grundstück für den geplanten Solarpark, das insgesamt rund fünf Hektar auf drei Flurstücken umfasst, und auf dem, weil es dort zum Teil Baum- und Buschbestand gibt, soll eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einer Fläche von 2,6 Hektar und einer gerechneten Leistung von drei Megawatt aufnehmen, bei der das benachbarte Unternehmen Stihl Interesse an der Abnahme des produzierten Stroms haben soll, um damit seine Energieautarkie zu erhöhen.
Der zweite „Solarpark Tengen“ soll an der Kreisstraße K6137 von Tengen-in Richtung Leipferdingen entstehen. Hier würde die Photovoltaikanlage eine Fläche von 3,7 Hektar Fläche mit einer gerechneten Leistung von 4,6 Megawatt entstehen.
Gefragt wurde in der Sitzung nochmals nach dem Auswahlverfahren für diese Grundstücke. Wie Bene Müller von solarcomplex sagte, habe man sich insgesamt elf Standorte auf der Gemarkung Tengen angesehen, von denen seien dann erst mal diese zwei übrig geblieben. An beiden Standorten gebe es zudem Punkte, bei denen der Strom ins Netz eingespeist werden könne, hob er heraus. „Ob es noch weitere Standorte in Tengen geben könne, sei nicht auszuschließen, auf der anderen Seite könne man auch nicht endlos Standorte prüfen, da das auch mit vielen Kosten verbunden sei, entgegnete er den Kritikern besonders des Standorts in Wiechs.

Wie Bürgermeister Selcuk Gök sagte, sei das Interesse des Unternehmens Stihl mit seinem Werk 3 ein Ausschlagpunkt gewesen. Die Abstimmung verlief dann auch nicht einstimmig. Eine Gegenstimme gab es gegen den Standort in Wiechs, gar fünf Gegenstimmen für den Standort bei Tengen. Das weitere Bebauungsplanverfahren wird sich nun noch eine Weile hinziehen, eine Umsetzung wäre nicht vor 2025 zu erwarten. Für den Gemeinderat hatte es bereits in einer Sondersitzung im November eine Vorabinformation zu den Planungen von „Hegausonne“ gegeben. Die Kosten für das Planungsverfahren muss der Vorhabensträger „Hegausonne“ tragen, dafür werden nun gesonderte Verträge mit dem Projektierer „solarcomplex“ abgeschlossen, so der weitere Beschluss in der Sitzung des Gemeinderats.
Auf Nachfrage aus dem Gemeinderat erläutere Bene Müller, dass auf Tengener Gemarkung dann 38 Millionen Kilowattstunden im Jahr aus regenerativen Quellen erzeugt würden. 20 Megawattstunden kämen von den Windenergieanlagen Verenafohren, wofür drei Hektar Fläche benötigt würden, drei Megawatt über die Biogasanlage am Berghof. Hierfür würden 400 Hektar Fläche und rund drei Megawattstunden über kleinere Solaranlagen im Ort und auf Dächern benötigt. Der Solarpark Berghof liefert rund fünf Megawattstunden Strom im Jahr.

Bei Wiechs soll auf drei Grundstücken ein Solarpark entstehen, der unter anderem das Werk 3 des Unternehmens "Stihl" mit Strom versorgt. Dagegen gibt es Kritik aus dem Ort wegen befürchteter Blendwirkung. | Foto: solarcomplex/ Hegaustonne
Ein weiterer Solarparkt mit 4,6 Hektar Fläche ist an der Straße von Tengen nach Leipferdingen geplant. | Foto: solarcomplex / Hegausonne
Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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