Projekt "Jung trifft Alt" in Tengen
„Wir machen Sachen, die es woanders noch nicht gibt“

Start einer wissenschaftlichen Evaluationsstudie im Tengener Rathaus zur Begegnungs-Einrichtung „Jung trifft Alt“ mit (v.li.n.re.) Studentin Janine Juchter, Dozentin Yvonne Reyhing, Studentin Mareike Raif (alle von der Pädagogischen Hochschule Thurgau in Kreuzlingen), Sigrun Korynta, städtische Leiterin und Fachberaterin der Kindergrippe Kastanienzwerge/Kindertagesstätte St.Vinzenz, Carina Weinmann, Leitung Caritas, Clemens Luft, Sozialpädagoge und Tengens Bürgermeister Selcuk Gök.
 | Foto: Bernhard Grunewald
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  • Start einer wissenschaftlichen Evaluationsstudie im Tengener Rathaus zur Begegnungs-Einrichtung „Jung trifft Alt“ mit (v.li.n.re.) Studentin Janine Juchter, Dozentin Yvonne Reyhing, Studentin Mareike Raif (alle von der Pädagogischen Hochschule Thurgau in Kreuzlingen), Sigrun Korynta, städtische Leiterin und Fachberaterin der Kindergrippe Kastanienzwerge/Kindertagesstätte St.Vinzenz, Carina Weinmann, Leitung Caritas, Clemens Luft, Sozialpädagoge und Tengens Bürgermeister Selcuk Gök.
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Tengen. Ein sichtlich stolzer Tengener Bürgermeister und Schirmherr Selcuk Gök konnte am Donnerstag, 6. Februar, einen besonders engagierten Kreis von Verantwortlichen und Wissenschaftlerinnen rings um das städtische Projekt „Jung trifft Alt“ im Rathaus begrüßen.

Noch von seinem Vorgänger Marian Schreier vorangetrieben, wurde bereits im Juli 2021 „als bislang einzige genossenschaftliche Einrichtung in Baden-Württemberg“, so Gök, eine soziale Begegnungs-Einrichtung im neuen, zentral neben dem Rathaus gelegenen Ärztehaus für Kinder und ältere Menschen eingerichtet. Seither begegnen dort bis zu zehn „Kastanienzwerge“-Krippenkinder im Alter von ein bis drei Jahren den Seniorinnen und Senioren, welche der Tagespflege durch den Caritasverband Oberer Hegau St. Wolfgang mit Sitz in Engen bedürfen. Ebenerdig gelegen, kindergemäß und seniorengerecht erbaut und eingerichtet, bewegen sich beide Altersgruppen in gemeinschaftlichen, schönen, hellen und freundlichen Räumen, inklusive einer geräumigen Küche, die zum Miteinander einlädt. „Man besucht sich, hier lebt man zusammen“, so Bürgermeister Gök, „solche generationenübergreifenden Projekte werden immer wichtiger“. Unter der Woche kommen die Älteren individuell ein- bis zweimal in die Begegnungs-Einrichtung, sodass vielerlei Kontakte, Aktivitäten und Erlebnisse zwischen den Generationen stattfinden. Ihnen steht ein Team aus pädagogischen Fachkräften und Pflegekräften zur Seite, welches wiederum mithilfe des Projekts „Kids Heimatfit“ Unterstützung erfährt, indem multiprofessionelle Teams Impulse für das Alltagsleben der Kinder und Senioren einbringen.

Wenig Forschungen zum interaktiven Miteinander

Nun gilt es, eine Zwischenbilanz des bislang Geleisteten und den bisherigen Erfahrungen zu erstellen und den Blick auch nach vorne zu richten. Gök erhofft sich „mit dieser wertvollen Arbeit“ die Erstellung eines Konzeptes „für ganz Baden-Württemberg“. Dazu wurde vom Rathaus unter Federführung von Sigrun Korynta, Leitung/Fachberatung der Stadtverwaltung Tengen, verantwortlich für die Erstellung und Konzeption der Begegnungsstätte, der Kontakt mit der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) mit Sitz in Kreuzlingen hergestellt, welche in Kooperation mit der Universität Konstanz arbeitet. Unter Leitung von Yvonne Reyhing, Dozentin an der PHTG, werden die Studentinnen Janine Juchter und Mareike Raif nun eine wissenschaftliche Evaluations-Studie zu dieser einmaligen Begegnungs-Einrichtung erstellen, gemeinsam in Kooperation mit dem städtischen Träger und Caritas. Juchter zeigte sich sehr fasziniert vom bisherigen Konzept, will es noch näher kennenlernen und unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Raif betont, dass es noch wenig Forschungen und Literatur zum interaktiven Miteinander von Kindern und Senioren gibt. Kommende Woche wird deshalb die Betrachtung und Beobachtung des Alltags und des Zusammenwirkens zwischen den Fachkräfteteams und den kleinen und älteren Menschen in der Begegnungsstätte beginnen und über drei Wochen fortgeführt.

Miteinander als "Herzensprojekt"

Es gilt, die praktische und wissenschaftliche Seite des Pionier-Projektes zu untersuchen, zudem die Qualität und gerade auch das Wohlbefinden mitsamt der sozialen und emotionalen Unterstützung der Beteiligten sowie konzeptionelle Verbesserungsmöglichkeiten zu erkunden. Zum Startschuss war deshalb auch Caritas-Leiterin Carina Weinmann erschienen, die das Miteinander von Alt und Jung ein „Herzensprojekt“ nannte. Clemens Luft, der als Sozialpädagoge die Konzeption und den Entwicklungsprozess seit Anfang an beratend begleitet, ist überzeugt: „Das Projekt kann ein Mutmacher sein.“ Ergebnisse, welche im Juni erwartet werden, sollen nicht nur an den Hochschulen, sondern auch dem Gemeinderat, den Kooperationspartnern sowie den beteiligten Fachkräften, Eltern und Senioren vorgestellt werden.

Start einer wissenschaftlichen Evaluationsstudie im Tengener Rathaus zur Begegnungs-Einrichtung „Jung trifft Alt“ mit (v.li.n.re.) Studentin Janine Juchter, Dozentin Yvonne Reyhing, Studentin Mareike Raif (alle von der Pädagogischen Hochschule Thurgau in Kreuzlingen), Sigrun Korynta, städtische Leiterin und Fachberaterin der Kindergrippe Kastanienzwerge/Kindertagesstätte St.Vinzenz, Carina Weinmann, Leitung Caritas, Clemens Luft, Sozialpädagoge und Tengens Bürgermeister Selcuk Gök.
 | Foto: Bernhard Grunewald
Einmalig im Ländle ist eine seit 2021 bestehende Begegnungs-Einrichtung zwischen Jung und Alt im zentral gelegenen Tengener Ärtztehaus neben dem Rathaus: kindgemäß und seniorengerecht erbaut und eingerichtet, bietet sie Krippenkindern und älteren Menschen in der Tagespflege gemeinsame Begegnungen, Aktivitäten und Erlebnisse im Alltag, jeweils unterstützt von Fachkräften. | Foto: Bernhard Grunewald
Das gibt’s nur in Tengen: Kinderkrippe Kastanienzwerge und Caritas Senioren-Tagespflege im lebendigen Miteinander von Jung und Alt. | Foto: Bernhard Grunewald
Autor:

Bernhard Grunewald aus Singen

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