Raus aus dem Corona-Blues: Bastelarbeiten
Den Ostermarkt gibts dieses Jahr im Kleinen

Ingrid Oesterle | Foto: In einem abschließbaren Schränkchen vor ihrem Haus hat Ingrid Oesterle einen Ostermarkt im Mini-Format eingerichtet. Alles was zum Verkauf steht hat sie zusammen mit ihrem Mann selbstgemacht.
swb-Bild: pr
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Viele Freizeitaktivitäten sind zurzeit aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht möglich.
Umso schöner, dass viele Menschen die Zeit nutzen, um selbst kreativ zu werden und damit anderen Menschen sogar noch eine Freude zu machen. 

Ingrid Oesterle aus Wahlwies etwa hat in diesem Jahr beschlossen, einen eigenen kleinen »Ostermarkt« in Form eines Verkaufsschranks vor ihrem Haus einzurichten. »Wenn schon kein offizieller Ostermarkt, dann wenigstens vor der eigenen Haustüre«, lautet ihr Motto.
Das Angebot ist dabei fast so vielfältig wie bei einem richtigen Ostermarkt. Und das Beste ist: Ingrid Oesterle hat alles, was es im Verkaufsstand zu erwerben gibt zusammen mit ihrem Mann selbst gebastelt. Da gibt es zum Beispiel Oster-Türkränze, verschiedene Schnitzarbeiten, Holz-Osterhäschen, Häkelapplikationen, aber auch Kunsteier und Filztiere. Allein in die Arbeiten, die auf dem Foto zu sehen sind, sind dabei rund 50 Arbeitsstunden geflossen, schätzt Oesterle.

Für den guten Zweck.
Gefragt nach ihrem eigenen Lieblingsartikel im Sortiment sagt Oesterle: »Am liebsten mag ich die Türkränze«. Der Ostermarkt befindet sich in einem abschließbaren Schrank, damit sie über Nacht sicher sind. Der Verkauf funktioniert allerdings auf Vertrauensbasis. Alle Gegenstände sind mit einem Preis ausgezeichnet, das Geld kann einfach in den Briefkasten geworfen werden, erklärt Ingrid Oesterle. Die Idee zum Ostermarkt im Mini-Format kam ihr schlicht und einfach aus Frust darüber, dass aufgrund von Corona keine regulären Ostermärkte stattfinden können. Kreativ war sie allerdings schon immer, verrät sie gegenüber dem Wochenblatt.
»Der Ostermarkt war an Weihnachten ein Weihnachtsmarkt und im Sommer wird es ein Sommermarkt.« Der Erlös davon ist für unser gemeinnütziges Projekt in Indien, eine Schule für arme Kinder, die wir dort mittels unseres gemeinnützigen Vereins gebaut haben.

Nachhaltigkeit im Fokus
Neben dem Stand mit der Osterdekoration steht direkt auch noch ein Bücherschrank, aus dem jeder Bücher herausnehmen und hineinstellen darf. Als Büchertauschbörse, wie es sie mittlerweile auch schon an vielen anderen Orten gibt. Doch damit nicht genug. 
Ingrid Oesterle engagiert sich daneben auch noch ehrenamtlich für die Organisation »Food Sharing«. Dabei geht es darum Lebensmittel, die zwar noch gut sind, deren Besitzer aber keine Verwendung mehr dafür hat, nicht schlecht werden zu lassen, sondern diese weiterzugeben. 
Dazu dient ein dritter Schrank vor dem Haus, der als sogenannter »Fairteiler« dient. Hier kann jeder der möchte, Lebensmittel abgeben oder herausnehmen. Zudem organisiert Oesterle mehrmals in der Woche Abholungen bei Betrieben oder auf dem Wochenmarkt. »Alles Sachen, die sonst in der Tonne landen würden«, sagt Sie und fügt hinzu: »Damit möchte ich einen Beitrag gegen die Verschwendung von Lebensmitteln leisten«. 
Schon seit drei Jahren engagiert sich die Rentnerin zusammen mit einem Team ehrenamtlich für das Thema Foodsharing. Der Weg zum Mini-Ostermarkt von Ingrid Oesterle in Wahlwies kann sich also gleich dreifach lohnen. Zu finden ist er im Winkel 12.

Von Dominique Hahn

- Redaktion

Autor:

Redaktion aus Singen

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