Fitnessprogramm wird Teil des Unterrichts
"Fit4Future" bringt Bewegung in die Schule
"Bewegung ist ein wichtiger Teil des Alltags"- sagt Steve Herold Lehrer für Ethik/Geschichte und Gemeinschaftskunde, Deutsch als Fremdsprache wie Sport am Berufsschulzentrum Stockach. So wie Gesundheit auch ein wichtiger Teil des Lebens sein sollte. Je jünger man das auch lebt, also sich richtig viel bewegt, sich gesund ernährt und auch sonst für die nötige Balance Sorge trägt, legt sich ein unschätzbares Kapital für die Zukunft an. Und macht das BSZ Stockach was draus.
Für drei Jahre gefördert
Sportunterricht gibt es hier am BSZ wie überall halt nur für die Vollzeitklassen, derzeit wegen der durch Flüchtlinge belegten Schulsporthalle nur für die AbsolventInnen des Wirtschaftsgymnasiums. "Durch den Wegfall der Halle haben wir uns überlegt, wie wir mehr Bewegung in die Alltagsroutine in der Schule bekommen und sind auf das "Fit4Future"-Projekt gestoßen, das unter anderem der DAK-Gesundheit mit der "fit4future foundation" angeboten wird, vom Kita bis zum Schulabschluss übrigens", führt Lena Beirer aus. Das Programm wird nun seit dem Sommer gefördert und ist erst mal auf drei Jahre angesetzt, kann dann von der Schule auch selbständig übernommen werden.
Auf vier Pfeilern steht "Fit4Future" im Stockacher BSZ, und es geht dabei eben auch um mehr als Bewegung. Psychische Gesundheit, Ernährung und Suchtprävention kommen da zum Sport dazu. "Das soll sich dann aus der Schule im privaten Alltag der SchülerInnen fortsetzen", beschreibt Lena Beier das Programm. Dafür haben die beiden LehrerInnen auch schon verschiedene Seminare besucht, um nun als Multiplikatoren hier vor Ort wirken zu können. "Die Infos, die wir auf den Seminaren bekommen, sind auch wissenschaftlich entwickelt worden mit guten Vorgaben, wie man das selbst in die Praxis umsetzen kann. Ich bin vom Hintergrund auch Sportwissenschaftler und habe deshalb den nötigen Hintergrund", sagt Steve Herold. In der praktischen Umsetzung hat das neue Programm auch eine Menge mit Stressbewältigung zu tun. "In der Abitur-Vorbereitung oder auch in der Bewältigung von Blackouts wollen wir uns hier aufstellen, damit wir die SchülerInnen richtig beraten können", macht Herold weiter deutlich.
Zuviel Zeit mit dem Smartphone
"Das beste Beispiel ist das Smartphone. Wir selbst erleben, dass wir da zu oft dran sind, aber bei den SchülerInnen ist es schon exorbitant. Das ist eine wichtige Frage, denn es ist nicht mehr wegzudenken, aber wir müssen Regeln finden, wie man damit umgeht, ohne dass eine Sucht daraus würde."
Mit Bewegung wird das Programm im ersten Halbjahr nun starten. "Wir sind gerade dabei Ziele zu sehen und mit welchen Maßnahmen das gehen kann. Wir haben auch schon ein erstes Paket bei der Fortbildung in Frankfurt mitbekommen, mit Powerbändern zum Beispiel und auch zum Bespiel Übungen wie einen "Konzentrationssnack" ausgearbeitet, die im Unterricht eingesetzt werden kann um danach konzentriert weiter arbeiten zu können. Damit sich das Programm in der Schule verfielfältigt werden Schüler nun auch mit dem Diplom "Bewegungscoach" durch entsprechende Schulungen ausgestattet. Sie sollen das den anderen auch vormachen. Auch Gesundheitscoachs solle es durch das Programm schon bald an der Schule geben, kündigen die beiden an.
"Die erste Resonanz ist wirklich gut", freuen sich die beiden. Eine Idee wäre da zum Beispiel ein Projekttag, der das Thema verstärkt in die Präsenz bringen könnte. "Wichtig ist für uns allerdings, dass es in den Alltag der SchülerInnen hineingeht", macht Lena Beirer deutlich. Gedacht ist zum Beispiel, mit Videos über Instragram Bewegungsübungen auf den Schulkanal zu laden, die dann einfach selbst durchgeführt werden können. Sicher ist, es wird ein ganz schön bewegtes Frühjahr am BSZ in Stockach.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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