Beim Feierwochenende zum 40. Jubiläum der Kuhsattler Hohenfels stichelten Bürgermeister und Präsidentin als Duo.
Zunftmeister kommen in Hohenfels zusammen
Hohenfels-Liggersdorf. Das Zunftmeistertreffen anlässlich des Festwochendendes, das die Narrenzunft Kuhsattler Hohenfels auf die Beine gestellt hatte, wartete mit Rednern von Format auf. So rief Präsidentin Bettina Riester nach ihrem Eingangsreim »Kommet Leut, jetzt ist Fasnetzeit, des ist die schönste Zeit« dem Saal ein kräftiges »Kuh - Kuh - Kuh« entgegen, das aus hunderten Kehlen beantwortet wurde. Bürgermeister Florian Zindeler, neben seinem Amt als Oberhaupt der Kommune Hohenfels auch Zeremonienmeister der Kuhsattler, stand Bettina Riester am Pult, das sie als Paar besetzten, zur Seite. Sie sprach ihm die Kompetenz zur Wiedergabe der Historie der Kuhsattler ab, sei Zindeler doch viel zu jung dafür, aber »fit wie ein Turnschuh - mit Gebrauchsspuren«.
Bügermeister Zindeler wies darauf hin, dass die Farbgebung beim Häs der Kuhsattler auf dem Feiertagshäs eines reichen Bauern gründe. Er wollte die politischen Vertreter, die den Weg nach Hohenfels gefunden haben - trotz der grassierenden Busprobleme - zog seine Begrüßung für die Abgeordete Dorothea Wehinger aber kleinlaut wieder zurück, als er sie nicht im Publikum entdecken konnte. Dafür widmete er sich den anwesenden Bürgermeistern Manfred Jüppner aus Mühlingen, Bernhard Volk aus Orsingen-Nenzingen, dem Bürgermeister der Stadt Stockach, Rainer Stolz und dem Oberhaupt von Herdwangen-Schönach, Ralph Gerster. Von Präsidentin Bettina Riester gab es Begrüßungsworte an Landvogt Ewald Hermann und den Präsidenten der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, Rainer Hespeler. Beide erhielten als Geschenk einen Kugelschreiber in Kuhform, also einen »Kuh-gelschreiber« oder »Kuh-li«.
Klar, dass Hespeler das sogleich aufgriff und sich das Präsent so erklärte, dass man ihm wahrscheinlich zeigen wollte, dass man in Hohenfels auch schon lesen und schreiben könne. Er fuhr fort, indem er lobte, dass die Kuhsattler sich dann diese fahrbare Kuh zugelegt hätten (»Damit meine ich natürlich nicht Eure Präsidentin«), außerdem hätte die Narrenzunft nicht nur eine Frau als Präsidentin, sondern auch den Bürgermeister zum Zeremonienmeister gemacht. »Das ist Bauernschläue«, so Hespeler, »dann muss man nicht 30 Mal zum Gemeindeoberhaupt rennen, um sich genehmigen zu lassen, wie das Zunftmeistertreffen bezahlt wird, in Hohenfels läuft das alles wie von selbst.«
Als Geschenk der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee überreichte Hespeler an Präsidentin Riester noch einen Glasteller der Vereinigung. Bevor es die einzelnen Zünfte ihre Geschenke überreichten, betonte Landvogt Ewald Hermann wiederholt, »ihr könnt die Betty gern küssen, drücken und in den Arm nehmen, die Betty hält das aus, nur ganz müsst ihr sie lassen für den Umzug.« Wer mit seinem Geschenk hervorstach, waren als gemeinsame Gruppe die Narrengesellschaft Billafingen, die Traubenriedgärtner Seelfingen und die Hopfenzunft Winterspüren. Diese überreichten zusammen eine Laterne, da sie ganz am Ende des Zugs gelandet waren, und damit ein wenig unzufrieden waren. Doch da nach Angabe der Kuhsattler die Position im Umzug nach Posteingang der zurückgeschickten Einladungen erfolgt war, hatte dies rein organisatorische Gründe. So waren die Schlussleuchten als Präsent auch eher eine kleine Stichelei an den Narrenverein aus Hohenfels.
- Marius Lechler
Autor:Redaktion aus Singen |
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