32. Saison mit der Ampel auf „Grün“
Stockach setzt wieder Zeichen mit den Meisterkonzerten
Stockach. Es ist angerichtet. Nach zwei doch belastenden Jahren konnte am Dienstag im Bürgerhaus Stockach das Programm für die neue Saison der Stockacher Meisterkonzerte durch Organisator Georg Mais und Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier vorgestellt werden. „Die Vorfreude der Abonnenten ist schon spürbar“, freut sich Georg Mais sichtlich. Ein starkes Zeichen sei, dass nicht nur fast alle der Dauergäste mit im Boot geblieben waren, auch die wichtigen Sponsoren unterstützen diese besondere Konzertserie weiter, konnte Corinna Bruggaier vermerken.
„Wir glauben, dass uns Herr Lauterbach tun lässt, weil wir inzwischen Corona-Erfahrungen und damit Verantwortungsgefühl haben und wir glauben auch, dass der Krieg in der Ukraine auch weiterhin Kultur zulässt, die zu uns kommen kann und unser Neujahrskonzert mit der Jungen Philharmonie Lemberg möglich ist“, beschwor Georg Mais schon fast. Was das Neujahrskonzert mit dem ukrainischen Ensemble betrifft, das letztes Jahr zweimal nicht kommen konnte, so wird er persönlich im November in die Ukraine reisen, um die Modalitäten zu klären. Denn Männer im wehrfähigen Alter dürfen nach wie vor nicht aus dem Land, da müssen Ausnahmen verhandelt werden. „Es könnte auch bedeuten, dass da ein reines Frauenensemble für das Neujahrskonzert kommen würde“, so Mais. Das Konzert, das dann Teil einer kleinen Tournee durch Baden-Württemberg mit zwei Terminen in Nordrhein-Westfalen wäre, wird von Mais in dem Fall zusammen mit der Südwestdeutschen Mozartgesellschaft organisiert. Wenn alles klappt, und das will Mais, wird es am Sonntag, 1. Januar 2023, 16 Uhr in der Jahnhalle unter der Leitung von Volodemyr Syvokhip mit Sopranistin Galina Pikh aus Lemberg stattfinden. Dort in der Heimat tritt das Orchester übrigens auch wieder auf, wenn auch der Konzertsaal derzeit Treffpunkt Flüchtender auf der Durchreise geworden ist.
Auftakt mit Klavierkonzert
Auch der Auftakt der diesjährigen Konzertreihe hat mit der Ukraine zu tun, wie Stockach eben auch viele Verbindungen in das Land hat. Am Freitag, 9. September, 20 Uhr gibt es ein Klavierkonzert mit Elena Kolesnitschenko, unter anderem mit dem „Italienischen Konzert“ von J. S. Bach – ohne Orchester – und Robert Schumanns „Concert sans orchestre“. Die vielfach ausgezeichnete Pianistin Elena Kolesnitschenko begann ihre Ausbildung in Charkow – die Schule ist inzwischen eine Bombenruine –, über Moskau kam sie nach Hannover.
Zwei Mal gibt es dieses Jahr Konzerte in Wahlwies. Zum einen das Konzert zum Jubiläum des Pestalozzi-Kinderdorfs am 17. September mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester aus Mannheim unter der Leitung von Georg Mais in der Roßberghalle und den „Vier Jahreszeiten“, und dann nochmals mit „Harfenzauber“ von Lea Maria Löffler am 18. November, für Georg Mais ein ganz besonderes „Bonbon“ für die ganze Region.
Zwei Mal gibt es in dieser Saison auch „Wiener Gschichten“, zum einen mit dem sehr bunt auftretenden „Alinde Streichquartett“ aus Köln mit Wurzeln in Italien und preisgekrönten Mozart-Interpretationen. Und dann am 27. Januar mit dem „Yugen Klaviertrio“ aus München, auch mit Mozart und Schubert natürlich.
Das Finale am 3. März könnte aber sogar noch der größte Leckerbissen werden: seltene Stücke für Viola und Klavier werden dann Sara Kim und Samuel Emanuel aus dem Gewandhausorchester Leipzig interpretieren. Nach der Geburt des gemeinsamen Kindes wagt das Ehepaar in Stockach das gemeinsame Bühnencomeback.
Der Abschluss ist fast schon traditionell das Familienkonzert mit Aaron Löchle unter Mitwirkung von SchülerInnen des Nellenburg-Schulverbunds am 23. April unter dem Motto „Genuss in vollen Zügen“ über Georg Friedrich Händel.
Die Abonnenten wurde schon vorab über das Programm informiert, nun beginnt der Freiverkauf der Tickets beim Stockacher Kulturamt und unter 07771 802-300. Abos können natürlich auch noch erworben werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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