2018: Korbinian-Brodmann-Jahr mit vielen Veranstaltungen
Sein Vorname war für ihn Programm

Korbinian Brodmann  | Foto: An Korbinian Brodmann, in Hohenfels-Liggersdorf geborener Wissenschaftler, soll 2018 erinnert werden.swb-Bild: Korbinian-Brodmann-Museum
  • Korbinian Brodmann
  • Foto: An Korbinian Brodmann, in Hohenfels-Liggersdorf geborener Wissenschaftler, soll 2018 erinnert werden.swb-Bild: Korbinian-Brodmann-Museum


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Hohenfels. Seinen Vornamen hat der katholische Pfarrer ausgesucht. Denn der Junge kam unehelich als Kind einer Magd zur Welt – im 19. Jahrhundert ein Stigma, das viele Nachteile mit sich brachte. Der Pfarrer wählte »Korbinian« aus. Doch Korbinian Brodmann trug den auffälligen Vornamen voller Stolz und machte ihm Ehre: Er studierte Medizin, spezialisierte sich auf das Gebiet der Hirnforschung und trug mit seinem Hauptwerk »Vergleichende Lokalisationslehre der Großhirnrinde« entscheidend zu wissenschaftlichen Fortschritten auf dem Gebiet bei. Am 17. November 1868 in Hohenfels-Liggersdorf im Raum Stockach geboren und am 22. August 1918 in München verstorben ist 2018 ein doppeltes Gedenkjahr für Korbinian Brodmann – sein 150. Geburtstag und sein 100. Todesjahr. Darum hat der Brodmann-Kreis im Bürgerschaftsverein »Hohenfels hat Zukunft« das kommende Jahr zum Korbinian-Brodmann-Gedenkjahr ausgerufen und Veranstaltungen wie Vorträge, Tage der offenen Tür im ihm gewidmeten Museum oder eine Sitzung des Arbeitskreises Psychiatrie organisiert.

Das Jahr beginnt nach Angaben von Jochen Goldt, einem Mitglied des Arbeitskreises, mit der Vorstellung der Person und Tätigkeit Korbinian Brodmanns an der Schule in Hohenfels-Liggersdorf, die nach ihm benannt wurde. Die breite Öffentlichkeit wird bei drei Vorträgen mit ins Boot geholt: Am Donnerstag, 7. Juni, um 19.30 Uhr spricht Christof Heppeler vom Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck zum Thema »Das Leben zur Zeit von Brodmanns Jugend«, am Donnerstag, 19. Juli, um 19.30 Uhr ist Professor Robert Illing von der Universität Freiburg zum Thema »Werden wir das Gehirn verstehen? Von Karten und Funktionen« zu Gast, und am Freitag, 16. November, referiert Professor Heinz Wässle vom Max-Planck-Institut Frankfurt über »Euthanasie und Hirnforschung – eine Geschichtsaufarbeitung«. Die Referate werden alle im Sitzungssaal des Rathauses in Liggersdorf gehalten. Am Sonntag, 23. September, wird von 11 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür geladen. Dann öffnet das Korbinian-Brodmann-Museum im zweiten Obergeschoss des Rathauses seine Pforten und zeigt seine Schätze – Schautafeln, Arbeitsgeräte, Fotografien, Bücher und Veröffentlichungen des Wissenschaftlers.

Filetstück des Gedenkjahres an den größten Sohn von Hohenfels ist Samstag, 17. November 2018 – der Tag seines 150. Geburtstages. Von 9.30 bis 15 Uhr wird es laut Jochen Goldt an der Korbinian-Brodmann-Schule in Liggersdorf ein »korbidianes« Programm geben. Hauptredner ist Professor Karl Zilles vom Forschungszentrum Jülich, weitere Gedenkworte kommen von Professor Richard Meyermann von der Universität Tübingen. Das passt wunderbar, denn er war auch der Festredner bei der Einweihung des Museums 2009 gewesen.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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