Solarmeister für 2022 im Landkreis gekürt
Region Stockach holt die Sonne in die Steckdosen

Die Solarmeister 2022, vertreten durch die Bürgermeister Rainer Stolz (2. Platz, Stockach), Thorsten Scigliano (1. Platz, Mühlingen) und Aois Fritsch (3. Platz, Eigeltingen) mit dem Leiter der Energieagentur des Landkreises, Gerd Burkert, im Stockacher Rathaus, wo die Preisverleihung vorgenommen wurde. | Foto: Stadt Stockach / Laible
  • Die Solarmeister 2022, vertreten durch die Bürgermeister Rainer Stolz (2. Platz, Stockach), Thorsten Scigliano (1. Platz, Mühlingen) und Aois Fritsch (3. Platz, Eigeltingen) mit dem Leiter der Energieagentur des Landkreises, Gerd Burkert, im Stockacher Rathaus, wo die Preisverleihung vorgenommen wurde.
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Kreis Konstanz/ Stockach. In den zwölf Monaten des vorvergangenen Bezugsjahres wurden im Landkreis Konstanz Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 18 Megawatt (MW) errichtet, wobei der Großteil davon (17 MW) auf Dachflächen installiert wurde, konnte nun zur Preisverleihung der Solarmeisterschaft 2022 bekannt gegeben werden.

Der höchste Zubau je Einwohner erfolgte im letzten Jahr in Mühlingen. Je Mühlinger Einwohner wurde im Durchschnitt 212 Watt Photovoltaikleistung zugebaut. An zweiter Stelle liegt Stockach mit einem Zubau von 158 Watt PV-Leistung je Einwohner, gefolgt von Eigeltingen mit einem Zubau von 133 Watt je Einwohner. Die Verleihung bezieht sich immer auf das letzte Jahr, in 2020 waren zum Beispiel Engen, Hohenfels und Orsingen-Nenzingen das Meisterschaftstrio gewesen, und immer noch mehr "dazulegen" geht halt auch nicht.

Im Landkreis Konstanz wurden im Betrachtungszeitraum durchschnittlich 61 Watt pro Person neu auf den Dächern installiert. Die Zahlen wurden im Rahmen der Photovoltaik-Kreismeisterschaften durch Auswertung der Daten des Marktstammdatenregisters ermittelt. Im Marktstammdatenregister müssen alle Strom erzeugenden Anlagen registriert werden, somit auch Photovoltaikanlagen.

Die Eintragung ist Voraussetzung, dass eingespeister Strom eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhalten kann. Die Online-Eintragung erfolgt bei vielen Anlagen allerdings erst mit Verzögerung, wissen die Meistersucher wie auch die Stromzerzeuger und Kommunen aus eigener Erfahrung.

Insgesamt existieren damit im Landkreis Konstanz aktuell Dachanlagen mit einer installierten Leistung von 184,1 Megawatt beziehungsweise 639 Watt pro Einwohner. Darauf weist die Energieagentur Kreis Konstanz als Träger des Photovoltaik-Netzwerkes Hochrhein-Bodensee hin.

Die vor einigen Jahren in Reaktion auf den stockenden Ausbau der Solarenergie gegründeten Photovoltaik-Netzwerke in Baden-Württemberg betrachten den Zubau als Erfolg, auch ihrer Arbeit. „Um die Klimaziele 2030 und 2035 zu erreichen ist jedoch noch ein Vielfaches an Zubau nötig“, sagt Gerd Burkert, Geschäftsführer der Energieagentur Kreis Konstanz gemeinnützige GmbH. „Der Strommix muss grüner werden, um die fossilen Brennstoffe zu verdrängen und zu ersetzen. Wer mit einer Photovoltaikanlage Strom erzeugt, hilft dem Klima und der Versorgungssicherheit. Zudem rechnet sich die Investition in der Regel auch wirtschaftlich.“

„Das Interesse an Photovoltaikanlagen nimmt aktuell in allen Bereichen richtig stark zu“, bestätigt auch Achim Horn, Berater bei der Energieagentur Kreis Konstanz. Bei den aktuell teils sehr stark gestiegenen Strompreisen sind die Berater der Energieagentur dadurch besonders gefordert. Die Situation für die Nutzung von Sonnenstrom ist individuell sehr unterschiedlich. Mieter und Wohnungsbesitzer können beispielsweise mittels Stecker-Solargerät die Sonnenenergie auf dem Balkon oder der Terrasse ernten. Eigenheimbesitzer haben die Chance, auf den Dachflächen oder an der Fassade Solarmodule anbringen zu lassen, auf diesen Flächen somit Sonnenstrom zu ernten.

Größere Photovoltaikanlagen können etwas günstiger montiert werden, und die Energieagentur empfiehlt, die Photovoltaikanlage so groß wie möglich zu dimensionieren. So werde möglichst viel von dem Strom für den Betrieb von Wärmepumpen zur Gebäudeheizung und auch für die zunehmende Elektromobilität selbst produziert. Aus der eigenen Anlage ist er seit Jahren durchgängig günstiger als bei Kauf vom Energieversorger.

Das Photovoltaik-Netzwerk wird vom Umweltministerium Baden-Württemberg finanziell unterstützt. Fachleute der Energieagentur Kreis Konstanz informieren Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen über den Nutzen, Technologie und schätzen die Wirtschaftlichkeit ab. Photovoltaik-Anlagen liefern in der Regel 30 Jahre und länger Strom. Bereits nach rund zehn bis fünfzehn Jahren haben sie sich finanziell ausgezahlt. Strom aus der Sonne reduziert damit die Strombezugskosten dauerhaft und trägt zum Klimaschutz bei.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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