Auf dem Areal des Solarparks Mooshof bei Bodman-Ludwigshafen bemüht sich die Betreiberfirma »solarcomplex AG« um eine nachhaltige Bewirtschaftung, die heimische Pflanzen und Tiere fördert.
Paradies für Schwalbenschwanz & Co.

Solarpark Mooshof Bodman-Ludwigshafen | Foto: Die Technik zur Energiegewinnung im Hintergrund, im Vordergrund ein Naturparadies (von links): BUND-Kreisvorsitzender Eberhard Koch, Jörg Dürr-Pucher (Präsident der Bodensee-Stiftung) und der »solarcomplex«-Vorsitzende Bene Müller. swb-Bild: ml
  • Solarpark Mooshof Bodman-Ludwigshafen
  • Foto: Die Technik zur Energiegewinnung im Hintergrund, im Vordergrund ein Naturparadies (von links): BUND-Kreisvorsitzender Eberhard Koch, Jörg Dürr-Pucher (Präsident der Bodensee-Stiftung) und der »solarcomplex«-Vorsitzende Bene Müller. swb-Bild: ml
  • hochgeladen von Redaktion

Bodman-Luwigshafen. Die großflächigen Solarmodule, die sich die Kraft der Sonne zunutze machen, breiten sich in parallelen Reihen bis in die Ferne aus – und doch ist der Eindruck, den der Solarpark Mooshof vermittelt, der eines Naturparadieses. Statt einheitlicher Grasflächen findet sich hier eine Vielzahl von Gräsern und Blühpflanzen, zwischen denen sich hin und wieder Schmetterlinge tummeln.

Bene Müller, Vorsitzender von »solarcomplex«, erläutert beim Ortstermin, warum sich der Energieerzeuger für die naturfreundliche Bewirtschaftung seiner Fläche entschieden hat: »Unser Ziel war, diese Fläche möglichst ökologisch-wirtschaftlich zu betreiben«, sagt er. Auf Empfehlung des BUND seien rund um das Gelände heimische Gehölze angepflanzt worden. Besonders stolz ist er auf das Einbringen von 100 Nisthilfen, sogenannten »Wildbienenhotels« die auf den Arealen des Unternehmens angebracht werden konnten und deren Installation über Spenden realisiert worden war. Hiervon seien 20 bis 30 auf dem Gelände bei Bodman-Ludwigshafen zu finden, sagt Bene Müller

Jörg Dürr-Pucher, Präsident der Bodensee-Stiftung, die mit »solarcomplex« bei der Umgestaltung des Solarparks kooperiert, stellt in den Vordergrund, dass Freilandsolarparks wie Naturschutzgebiete fungieren müssten – als Areale, in denen keine Eingriffe von außen stattfinden und die über lange Zeit bestehen bleiben. Eberhard Koch, BUND-Kreisvorsitzender und Monitoring-Beauftragter für den Solarpark Mooshof, erläutert, welche Maßnahmen notwendig seien, um den Boden, der nach Angaben von Bene Müller vor dem Bau der Solaranlagen als Maisacker gedient habe, wieder zugänglich für eine Vielzahl von heimischen Pflanzen und Tieren zu machen: »In früheren Zeiten war Mitte Juni ein klassischer Zeitpunkt, zu dem Wiesen gemäht wurden. Die Tiere hatten sich darauf eingestellt. Auf diesem Gelände mäht ein Landwirt mit einem Spezialgerät ein Mal im Jahr, so dass die Wiesen sich nicht zu sehr mit Stickstoff anreichern und eine Vielfalt an Blumen erhalten bleibt – und nicht nur Gräser dominieren.«

Und mit dem Erfolg ist der Naturexperte mehr als zufrieden. Bereits im zweiten Jahr nach der Installation des Solarparks habe sich auf dem Gelände die Vegetation, die dort gewünscht worden war, etabliert. Das Gebiet werde nun unter anderem von Staren und Neuntötern genutzt, die die Kanten der Solarmodule als Ansitzwarten nutzten.

Auch Hasen, Füchse und sogar Rehe seien gesichtet worden. Im hinteren Teil der Anlage findet sich derzeit ein nicht abgemähtes Wiesenstück mit Blumen und Gräsern, die von Schmetterlingen frequentiert werden. Eberhard Koch führt aus: »Es gibt hier sogar Arten, die auf der Roten Liste stehen, so zum Beispiel der kurzschwänzige Bläuling oder der Schwalbenschwanz.« Darüber hinaus würden die »Bienenhotels« bereits von diversen Wildbienenarten genutzt, so Koch.

- Marius Lechler

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.