Gewerbeverein mit neuer Struktur
Hausputz mit neuen Besen
Bodman-Ludwigshafen. Es war kein kompletter Kehraus, mit dem der Gewerbeverein Bodman-Ludwigshafen sich und seine Strukturen durchwischte. Aber es werden doch einige neue Besen beim Hausputz in eigener Sache zum Einsatz kommen. Ob diese neuen Besen wirklich gut kehren, wird sich weisen. Doch die Mitglieder beschlossen im Rahmen ihrer Versammlung im »Seeum« eine Gebührenerhöhung von 50 auf 90 Euro im Jahr, eine neue offenere Form der Führungs- und Arbeitsstruktur, eine engere Zusammenarbeit mit den Gewerbevereinen in Stockach und Orsingen-Nenzingen sowie die Reorganisation der Geschäftsstelle. Die Leistungsschau, das »Gewerbepanorama«, wurde auf Ende Mai 2020 terminiert, dem Jahr, in dem der Gewerbeverein außerdem sein 25-jähriges Jubiläum begeht. Der Vorstand möchte prüfen, ob ein Zusammenlegen beider Termine sinnvoll wäre.
Dieser Tagesordnungspunkt fiel dem ersten Vorsitzenden Klaus Gohl sichtlich schwer: In Abwesenheit verabschiedete er mit warmen, lobenden Worten Alexandra Altenburger, die die Geschäftsstelle des Gewerbevereins seit 2008 auf ehrenamtlicher Basis geführt und damit viele Veranstaltungen möglich gemacht habe. Die Engagierte habe ihm im April mitgeteilt, dass sie sich beruflich verändern möchte und daher für einen Tätigkeit bei dem Verein nicht mehr zur Verfügung stehe. Die Führungsspitze hat laut Klaus Gohl bisher die anfallende Arbeit erledigt, und übergangsweise habe sich Maximilian Weber bereit gefunden, den Job zu erledigen. Längerfristig soll in Absprache mit anderen Gewerbevereinen eine gemeinsame Lösung gefunden werden, bei der auch eine Teilung der Kosten und des Aufwands möglich wäre.
Der Gewerbeverein wollte alte Zöpfe abschneiden und sich einen neuen Look geben. Daher wurde während der Mitgliederversammlung 2017 eine virtuelle Befragung der Wünsche durchgeführt, die nun umgesetzt werden sollen. Doch, so Klaus Gohl, ein zeitgemäßer Auftritt, eine aktuelle Präsentation, die Durchführung von Veranstaltungen und Vorträgen haben ihren Preis. Daher wurde eine Erhöhung der Beiträge angeregt, die die Versammlung ohne Gegenstimme absegnete. Grund für die Anpassung war nach Angaben von Klaus Gohl nicht der aktuelle Kassenstand, für den Kassierer Jochen Lienert einen Verlust von etwas über 3.000 Euro angab. So habe sich der Kassenstand von 8.554 Euro zu Jahresbeginn 2017 auf 5.400 Euro zu Jahresende verringert.
Mit der neuen Finanzspritze durch die Gebührenerhöhung im Rücken möchte der Verein aktiv attraktive Veranstaltungen bieten. Am Mittwoch, 26. September, spricht Achim Rehaag über die Finessen der Künstlersozialkasse. Darüber hinaus soll die Arbeitsstruktur verändert werden: Die Mitarbeit in Arbeitskreisen werde offener, so Klaus Gohl. Jeder könne mitmachen und sich jederzeit, wenn etwa ein bestimmter Punkt behandelt wurde, wieder zurückziehen.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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