Fragen an Florian Zindeler, den Bürgermeister von Hohenfels, der zum 1. Januar 2020 seine Amtszeit zur Hälfte absolviert hat.
Halbzeit im Bürgermeistersessel

Halbzeit-Interview Florian Zindeler | Foto: Florian Zindeler hat als Bürgermeister von Hohenfels am 1. Januar 2020 die Hälfte seiner Amtszeit absolviert. swb-Bild: ml
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Hohenfels. Das WOCHENBLATT befragte Florian Zindeler, das Gemeindeoberhaupt von Hohenfels, zu seiner »Halbzeit« im Amt - er hatte am 1. Januar 2020 seine Amtszeit als Schultes offiziell angetreten.

WOCHENBLATT: Am 1. Januar haben sie als Bürgermeister von Hohenfels die Hälfte ihrer Amtszeit absolviert. Welche Zwischenbilanz ziehen Sie?
Florian Zindeler: Aufgrund der Tatsache, dass wir bereits viele Dinge angestoßen haben, eine positive Bilanz. Nicht jede Entscheidung war einfach, aber der offene und konstruktive Austausch mit dem Alten und dem Neuen Gemeinderat hat richtungsweisende Entscheidungen erleichtert. Einige Projekte werden uns mit Sicherheit noch über Jahre hinweg beschäftigen.

WOCHENBLATT: Welche Beispiele kann man hier nennen?
Florian Zindeler: Wir haben gleich zu Beginn die Ortsdurchfahrt in Mindersdorf mit dem Landkreis saniert und vorab noch Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt. Ein Jahr später konnte das Thema Erdgas in Deutwang bereits mitbedacht werden. Parallel dazu haben wir dann die Gaskonzession ausgeschrieben, die wir im letzten Jahr an die Thüga Energienetze GmbH vergeben konnten. Erdgas- und Glasfaserausbau begleitet uns voraussichtlich bis ins Jahr 2023 – Ziel ist, dass wir dies dann komplett umgesetzt haben. Dies sind zwei der Dauerthemen, die uns beschäftigen.

WOCHENBLATT: Was beschäftigt die Kommune sonst noch?
Florian Zindeler: Da wäre neben vielen kleinen und großen Themen die Hohenfelshalle in Liggersdorf. Es wird seit mindestens einem Jahrzehnt in der Gemeinde diskutiert und als zunehmend wichtiger angesehen, dass man den Neubau anvisiert. Die Halle stammt noch aus der Mitte der 1970er-Jahre und der Sanierungsbedarf nimmt jährlich zu. Mitte November haben wir im Gemeinderat einen groben Fahrplan beraten, der beinhaltet, dass wir das Projekt unter günstigen Bedingungen bis 2025 realisieren können. Die Darstellung der Finanzierung stellt eine Herausforderung dar und ist von etlichen Faktoren abhängig.

WOCHENBLATT: Sie sind mit 76,12 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt worden. Konnten Sie den Vertrauensvorschuss den Bürgern zurückgeben?
Florian Zindeler: Mein Ziel war von Beginn an, dass ich dauerhaft eine gute Arbeit machen möchte. Dabei versuche ich, mein Team zu motivieren und zusammen mit dem Gemeinderat die richtungsweisenden Entscheidungen zu treffen und sehr viele davon umzusetzen. Ich glaube, dass man in der Gemeinde ein gewisses »es bewegt sich was« spüren kann und eine grundsätzliche Akzeptanz für unser Tun vorhanden ist.

WOCHENBLATT: Gibt es Dinge vor Ort, auf die Sie auch besonders stolz sind?
Florian Zindeler: Im Rahmen der Bürgerbefragung zum Projekt »WIR! Für mehr Lebensqualität in Hohenfels!« kam heraus, dass zahlreiche Bewohner viele Aspekte von Hohenfels sehr positiv einschätzen.
Wir haben unter anderem erfahren, dass 90 Prozent der Befragten sehr gerne hier leben. Das sehe ich als hervorragende Basis für die Arbeit des Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung.

WOCHENBLATT: Wie geht es weiter?
Florian Zindeler: Ich glaube, dass man sich nicht auf bisher Erreichtem ausruhen soll. Ich halte mich an den Spruch »Stillstand ist Rückschritt«. Man sollte immer wieder hinterfragen, was man verbessern könnte. Wir befinden uns im Gemeinderat immer wieder in einer Art Aufbruchstimmung.

WOCHENBLATT: Wo hat es in ihrer Amtszeit »gehakt«?
Florian Zindeler: Mit Sicherheit gibt es das eine oder andere Projekt, das mit Verzögerungen verbunden ist. Das Hochwasser- und Starkregenmanagement oder die Inbetriebnahme des Glasfasernetzes sind mit etwas größeren Zeitverlusten verbunden. Für kommendes Jahr bin ich unbeirrt zuversichtlich. Ich musste im Umgang mit Projekten und Zielsetzungen etwas geduldiger werden.

WOCHENBLATT: Wie sieht ihre künftige Planung ab 2020 aus?
Florian Zindeler: Breitband und Erdgas sind Themen, die uns bis mindestens 2023 begleiten werden. Die Wohnentwicklung in den Ortsteilen werden wir gezielt vorantreiben und in absehbarer Zeit wieder Bauplätze verkaufen können. Genauso sieht es bei der Gewerbeentwicklung im Interkommunalen Gewerbegebiet Egelsee aus. Dort können wir im nächsten Jahr vielleicht sogar mit den Baumaßnahmen für die Erschließung beginnen. Es gibt noch viele weitere Projekte, die parallel abgearbeitet werden, einige davon reichen über den Zeithorizont der kommenden vier Jahre hinaus.

WOCHENBLATT: Wollen Sie dann nochmals antreten?
Florian Zindeler: Bisher bereitet mir meine Tätigkeit viel Freude. Ich möchte weiter möglichst gute Arbeit abliefern, begonnene Maßnahmen begleiten und die Gemeinde weiterentwickeln. Ob es mir am Ende der Amtszeit gelungen ist, das Vertrauen zurückzuzahlen, werden die Bürgerinnen und Bürger bewerten.

- Marius Lechler

Autor:

Redaktion aus Singen

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