»Kulturbrücke« stellt sich mit neuer Zielsetzung am Donnerstag, 28. Juni, im Bürgerhaus vor
Fäuste öffnen zum offenen Handschlag

Kulturbrücke Stockach  | Foto: Aktiv für die Kulturbrücke Stockach: (von rechts) Günter Römer, Ute Kohlmann, Christiane Pieper, Anne Rhiemeier, Rainer Herzog und Hanno Hippke. Auf dem Foto fehlt Sonia Steidle. Der Verein stellt sich am Donnerstag, 28. Juni, um 18 Uhr im Bürgerhaus »Adl
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Stockach. Fäuste öffnen! Anderen die Hand reichen! Fingerzeige zur Integration geben! Den Daumen hoch strecken für interkulturelle Zusammenarbeit! Hand in Hand möchte die »Kulturbrücke Stockach« Grenzen überschreiten, Brücken bauen und Lücken schließen. Die Initiative ist aus dem langjährigen Helferkreis Linde mit etwa 100 ehrenamtlichen Mitarbeitenden hervorgegangen und führt nun mit neuer Zielsetzung, veränderten Strukturen, einer erweiterten Klientel und unterschiedlichen Angeboten die Arbeit fort. Inhalte und Gestalt dieser Arbeit möchten die Verantwortlichen am Donnerstag, 28. Juni, um 18 Uhr im Bürgerhaus »Adler Post« in Stockach vorstellen. Nach einem Grußwort und einer Einführung von Bürgermeister Rainer Stolz sowie der Eigenpräsentation steht der Bürgerdialog im Vordergrund.

Sie platzen fast vor Energie. Christiane Pieper als erste Vorsitzende und Schatzmeister Hanno Hippke sind bis in die Haarspitzen motiviert. Der frühere Helferkreis, so erklären sie, habe sehr lose Strukturen gehabt, sei auf die Arbeit mit den Flüchtlingen fokussiert gewesen und habe sich für deren Bedürfnisse nach der Ankunft in Deutschland eingesetzt. Nun aber habe sich die Lage verändert: In Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Teilen des bereits gebildeten Netzwerks seien klare Verantwortlichkeiten, feste Strukturen und Kontaktpersonen nötig, viele Flüchtlinge seien bereits seit längerem in Deutschland und hätten nun andere Bedürfnisse in der Begleitung, und im Zeichen der Integration und Nachhaltigkeit müsse der Zuständigkeitsbereich über den engen Kreis der Schutzsuchenden hinausreichen. Darum geht die Kulturbrücke als eingetragener, gemeinnütziger Verein mit dem Führungsteam Christiane Pieper, Sonia Steidle, Ute Kohlmann und Hanno Hippke sowie den Beisitzern Anne Rhiemeier, Günter Römer und Rainer Herzog an den Start, neue Projekte werden lanciert, und die Initiative fühlt sich für alle Bedürftigen, für Einheimische und Migranten, zuständig.

Das Ziel ist hochgesteckt: »Die Kulturbrücke Stockach möchte durch ihre Arbeit Menschen im gemeinsamen Tun und Erleben zusammenbringen«, heißt es im Infofolder. Diesen abstrakten Gedanken mit praktischem Leben zu füllen, ist die große Aufgabe der Verantwortlichen. Sie setzen auf ein »Miteinander in Stockach« etwa durch ein Einbringen in den »Schweizer Feiertag«, den interkulturellen Tag oder das Ferienprogramm der Stadt, und sie möchten Flüchtlingen auch durch Mieterqualifikationen oder einen Dolmetscherpool helfen. Bewährtes wird beibehalten: Zu fixen Terminen werden in der Gemeinschaftsunterkunft in der Zozneggerstraße Sachspenden angenommen, die dann an die Bewohner zur Verschönerung ihrer Zimmer oder bei Auszug als Grundstock für die neue Wohnung gegen einen geringen Obolus verteilt werden. Gut 80 Sprachpaten kümmern sich weiterhin um die neuen Mitbürger, wobei immer neue Paten gesucht werden. Und die Computerkurse werden ausgebaut - ein Workshop startet im Pallottiheim in der Pfarrstraße. Und das Weltcafé als Begegnungsmöglichkeit dienstags ab 15.30 im evangelischen Gemeindehaus bleibt bestehen.

Aber auch Neues findet sich im Veranstaltungskanon: Im Juli startet ein Mal- und Gesprächskreis, der in drei Stunden pro Woche via künstlerische Betätigung, die Kommunikationsfähigkeit in Deutsch verbessern möchte, und in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Konstanz soll interkultureller Austausch gepflegt werden. Christiane Pieper und Hanno Hippke setzen außerdem auf eine eigene Begegnungsstätte, für die in enger Zusammenarbeit mit der Stadt gerade Räume, voraussichtlich in der Hauptstraße in der Oberstadt gesucht werden. Ansprechend gestaltet sollen die Räumlichkeiten zu bestimmten Öffnungszeiten die Durchführung von Veranstaltungen, das gegenseitige Kennenlernen, den Abbau von Hemmschwellen und Networking ermöglichen. Einfach mal so vorbeikommen, reinschauen, ein Schwätzchen halten - das soll nach dem Wunsch der Verantwortlichen hier geschehen. Die »Kulturbrücke« möchte so Handreichungen für alle Bevölkerungsgruppen schaffen.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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