Generalversammlung der Feuerwehr Stockach
Eine Mannschaft, auf die in jeder Situation Verlass ist
Stockach-Seelfingen. Die Feuerwehr Stockach ist mit ihren 288 Aktiven eine der größten Wehren im Landkreis. Am gestrigen Samstag, 2. November wurde im Schützenhaus Seelfingen auf ein arbeitsreiches Jahr zurückgeblickt.
"Ihr als Mannschaft seid das Wichtigste", unterstrich Gesamtwehrkommandant Uwe Hartmann direkt zu Beginn. Auch die erstaunlich hohe Zahl von 117 Kindern und Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr freut Hartmann sehr. "So viele waren noch nie in der Jugendfeuerwehr." Es sei für den Kommandanten ein Garant dafür, dass man in den Einsatzabteilungen auch in ein paar Jahren noch gut dastehe.
Hohe Einsatzzahlen
Insgesamt haben die 288 Aktiven in 2023 stolze 248 Einsätze und in 2024 bis jetzt 190 Einsätze abgearbeitet. "Hochgerechnet dürften wir bis Jahresende bei ungefähr 228 Einsätzen landen", so Hartmann. Vor allem aber der Schneebruch im Dezember 2023 wird ihm zufolge der Wehr für 2024 ein paar Einsätze weniger bescheren. "Ich denke, wir werden in Zukunft bei einer Zahl von etwa 220 Einsätzen jährlich landen, plus solche in Folge größerer Unwetter, wenn sie uns denn treffen", meinte Uwe Hartmann. Einen Grund sieht er auch in der neuen digitalen Alarmausrückeordnung, durch die man in der Verwaltungsgemeinschaft bei bestimmten Alarmstichworten automatisch mit alarmiert werde.
Rund 60 Prozent der Einsätze beider Jahre gingen auf technische Hilfe zurück, lediglich 20 Prozent seien laut den Ausführungen des Kommandanten auf Brände oder auch Täuschungsalarme zurückzuführen.
Gedanken über "Helfer vor Ort"
In Sachen Ausbildung verwies Uwe Hartmann vor allem auf die aktuell über 60 Personen mit mindestens einer Sanitätsausbildung. "Bei so einer guten personellen Ausstattung liegt es nahe, über eine sogenannte First-Responder-Gruppe nachzudenken, die hauptsächlich dann zum Einsatz kommt, wenn der Stockacher Rettungswagen gerade nicht verfügbar oder im Einsatz gebunden ist", so der Kommandant. "Wenn wir so auch nur ein einziges Leben retten könnten, hätte es sich schon gelohnt." Des Weiteren werde man über Konzepte wie die "Helfer vor Ort" nachdenken. "Hierzu werden wir Mitte November ein Feuerwehr-internes Gespräch führen."
Später ging Hartmann noch kurz auf die insgesamt vier Wettkampfgruppen ein, die sich dieses Jahr das Leistungsabzeichen erarbeiteten, ehe er auf den Feuerwehrbedarfsplan für 2025 bis 2029 verwies. Um hierbei einen möglichst neutralen und fachlich qualifizierten Blick von außen auf die eigene Feuerwehr zu bekommen, habe man sich entschieden, den Bedarfsplan von einem Ingenieursbüro erstellen zu lassen. In Sachen Feuerwehrhaus konnte der Kommandant mitteilen, dass für das städtische Feuerwehrhaus derzeit ein Architektenwettbewerb laufe, dessen Preisgericht am 22. Januar 2025 tage. Der Spatenstich, so Hartmann, sei für 2027 geplant, der Einzug für 2029 oder 2030.
Unermüdlicher Einsatz
Im Folgenden ging der stellvertretende Leiter der Jugendfeuerwehr, Raphael Mandrella, auf das Jahr des Feuerwehrnachwuchses ein. Mit den genannten 117 Kindern und Jugendlichen sei man derzeit eine der größten Jugendwehren im Landkreis. Neben den Jugendproben ging Mandrella auch auf den Sternmarsch und die Delegiertenversammlung in Überlingen am Ried ein, wo die Abteilung Mahlspüren im Tal/Seelfingen den ersten Platz belegte. Auch den Landesjugendfeuerwehrtag in Rielasingen-Worblingen sowie das Jugendzeltlager in Engen hob der stellvertretende Jugendleiter positiv hervor.
Nach einem kurzen Einsatzrückblick von Felix Ritter, bei dem vor allem ein Brandeinsatz in der Radolfzeller Straße herausstach, wurden den einzelnen Wehren sowie Bürgermeisterstellvertreterin Petra Meier-Hänert die in diesem Jahr mit dem Fotoclub Zizenhausen angefertigten brandneuen Bilder der Abteilungen überreicht, ehe Meier-Hänert selbst das Wort ergriff. "Egal ob bei der Brandbekämpfung oder technischer Hilfe bei Verkehrsunfällen - unsere BürgerInnnen können sich immer auf euch verlassen", so Meier-Hänert. Der unermüdliche Einsatz der Feuerwehrleute sei für sie in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Die Jugendarbeit bezeichnete die Bürgermeisterstellvertreterin als "wichtigen Schlüssel für den Fortbestand unserer Feuerwehr."
Nachdem bereits Uwe Hartmann einige Ehrungen vorgenommen hatte, richtete Kreisbrandmeister Andreas Egger noch ein paar Worte an die KameradInnen.
Folgende KameradInnen wurden an diesem Abend geehrt:
Bronze: Tobias Auer, Ann-Kathrin Czymmeck, Michael Deyer, Jonas Dürhammer, Thomas Fuchs, Philipp Karrer (abwesend), Steffen Kuppel, Kevin Matzalik, Axel Rath, Dietmar Zimmermann
Silber: Nadine Bernhard. Ralf Böttinger (abwesend), Stefanie Reiter, Wolfgang Zimmermann
Zum Schluss bedankte sich unter anderem Stockachs Polizeirevierleiter Wolfgang Widmann noch für die große Besonnenheit und das hohe Risikomanagement der KameradInnen, ehe Kamerad Giovanni Dimasi noch auf die Notwendigkeit der Ausbilder hinwies, "damit wir uns nicht überall im Landkreis umschauen müssen."
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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