Der Sieger für den Neubau des Feuerwehrhaus steht
Ein wahrer "Quantensprung" für die Stockacher Feuerwehr

Gesamtwehrkommandant Uwe Hartmann (von links), Bürgermeisterin Susen Katter, Preisrichterin Stefanie Eberding und Bernd Zimmermann, Abteilungskommandant Kernstadt, mit dem Siegerentwurf für das neue Feuerwehrhaus. | Foto: Philipp Findling
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  • Gesamtwehrkommandant Uwe Hartmann (von links), Bürgermeisterin Susen Katter, Preisrichterin Stefanie Eberding und Bernd Zimmermann, Abteilungskommandant Kernstadt, mit dem Siegerentwurf für das neue Feuerwehrhaus.
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Stockach. "Habemus Feuerwehrhaus" konnte Stadtbauamtsleiter Lars Heinzl nach einer langen Jurysitzung am 22. Januar zum Architekturwettbewerb des Neubaus verkünden. Dabei hatte sich das Preisgericht diese Aufgabe nicht gerade einfach gemacht.

"Es waren alle zwölf Entwürfe großartig, alle hätte man gut umsetzen können", merkte Gesamtwehrkommandant Uwe Hartmann an. Auch Bürgermeisterin Susen Katter zeigte sich auf Anfrage des WOCHENBLATTs erleichtert, endlich eine Lösung gefunden zu haben. "Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis und freuen uns darauf, mit dem Sieger zusammenzuarbeiten. Die eingereichten Entwürfe haben alle gezeigt, dass auf dem Grundstück tolle Lösungen möglich sind." Beim Sieger-Vorschlag war man sich laut Katter dann aber trotzdem einig, dass er am besten zu den Bedürfnissen der Stadt passt. "Er fügt sich perfekt in unser Stadtbild ein und vereint Funktionalität und Nachhaltigkeit."

Eine "echte Herausforderung"

Von der Jury, die sich neben der Bürgermeisterin sowie Uwe Hartmann unter anderem aus Stadtbaumeister Lars Heinzl, dem Abteilungskommandant Kernstadt, Bernd Zimmermann, sowie der Architektin Prof. Stefanie Eberding vom Büro se\arch
aus Stuttgart als eine der FachpreisrichterInnen zusammensetzte, wurde schlussendlich der Entwurf vom Büro Schaudt Architekten aus Konstanz in Zusammenarbeit mit Winz Landschaftsarchitekten aus Balingen zum Sieger gekürt, der hierfür ein Preisgeld von 18.000 Euro erhält.

Allgemein waren die Voraussetzungen für diesen Wettbewerb nicht gerade einfach, wie Stefanie Eberding erläuterte. "Es war eine echte Herausforderung, auf diesem Grundstück mit der Aach im Rücken einen guten Entwurf zu planen.“ Und dennoch habe die Jury am Ende die Wahl zwischen zwölf sehr guten und sehr unterschiedlichen Entwürfen gehabt.

Der Siegerentwurf, so Eberding, mache sich in Form eines Z frei vom Verlauf der Aach. "Zudem ist die neue Fahrzeughalle mit vorgelagertem Alarmhof zur Meßkircher Straße hin orientiert." Die Fahrzeughalle wiederum wird der Preisrichterin zufolge von einem überdachten Bereich mit dem Übungsturm verbunden, der seinerseits an der nordwestlichen Ecke ein wenig vorgelagert in Richtung Meßkircher Straße stehen soll. "Insgesamt ist es eine schöne städtebauliche Setzung, die sich vom Verlauf der Aach absetzt", erklärt Stefanie Eberding.

Ein großer Pluspunkt für das Preisgericht war auch die Einarbeitung zukünftiger Erweiterungsmöglichkeiten in das Gesamtkonzept. "Der überdachte Bereich zwischen Übungsturm und Hauptgebäude", so die Preisrichterin, kann hierdurch zu einer weiteren Fahrzeughalle ausgebaut werden." Das Dach wiederum biete Raum für eine Aufstockung, die auch noch Platz für eine Dachterrasse lässt.

Sehr kompakte wie wirtschaftliche Lösung

"Auch der klar gegliederte Grundriss und die gut durchdachten inneren Funktionsabläufe haben uns bei diesem Entwurf sehr gut gefallen. Außerdem handelt es sich um eine kompakte und damit sehr wirtschaftliche Lösung", erklärte Eberding. Geplant ist der Neubau, wie bei vielen künftigen Bauwerken im Landkreis auch, in Holzbauweise. Allein die Fundamente und die Bodenplatte sollen aus Recycling-Beton erstellt werden, ist den Erläuterungen zum Entwurf zu entnehmen.

Auf dem Dach und an den Fassaden sind dem Entwurf zufolge teilweise Begrünungen vorgesehen. Ausschließlich der Übungsturm soll aufgrund seiner hohen Beanspruchung durch Wasser bei Löschübungen als Stahlkonstruktion erstellt und lediglich mit Holz verkleidet werden, um ein einheitliches Bild zu schaffen. "Die Planer haben zudem darauf geachtet, die befestigten Flächen auf dem Gelände zu minimieren", zeigt Stefanie Eberding auf.  Auch die Parksituation sei der Preisrichterin zufolge im Siegerentwurf sehr gut gelungen. So werden die Parkplätze für die Feuerwehrleute hinter dem Gebäude Richtung Aach angeordnet und können von der Tuttlinger Straße aus angefahren werden. Die Feuerwehrautos rücken dann im Alarmfall über eine direkte Ausfahrt in den Adler-Kreisel oder eine zweite Ausfahrt in die Meßkircher Straße aus.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Wettbewerbs. Insbesondere hat mich gefreut, dass wir sehr gut eingebunden waren in die Entscheidung“, sagte Gesamtwehrkommandant Uwe Hartmann. Auch wenn noch viele Details in der weiteren Planung geklärt werden müssen, steht für Hartmann schon jetzt weit vor dem geplanten Spatenstich im Jahr 2027 fest, dass es sich bei dem Neubau im Vergleich zum bestehenden Feuerwehrhaus in der Kernstadt um einen "Quantensprung" handeln werde.

Auf Nachfrage des WOCHENBLATTs sollen die Entwürfe laut Stadtbaumeister Lars Heinzl ab dem 3. Februar im Rathaus ausgestellt werden, ehe der Gemeinderat voraussichtlich nach Abschluss der Vertragsverhandlungen mit den Architekten im Mai über den Neubau final entscheidet. "Überschlägig entstehen pro Tor Kosten von einer Million Euro", konnte Heinzl zudem über die Baukosten mitteilen. Hochgerechnet wären dies dann elf bis 15 Millionen Euro.

Gesamtwehrkommandant Uwe Hartmann (von links), Bürgermeisterin Susen Katter, Preisrichterin Stefanie Eberding und Bernd Zimmermann, Abteilungskommandant Kernstadt, mit dem Siegerentwurf für das neue Feuerwehrhaus. | Foto: Philipp Findling
Foto: Philipp Findling
So soll das neue Feuerwehrhaus in Stockach aussehen. Hier zu sehen der Haupteingang mit Vorplatz, Parkierung und Freibereichen. | Foto: Schaudt Architekten Konstanz
Autor:

Philipp Findling aus Singen

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