Der Rosenmontag mal ganz anders

Die wilden 90er Jahre

Orsingen (sw). Es war die Zeit der künstlich gecasteten Boygroups und Girlie-Bands – »Take That«, »Backstreet Boys«, »Pet Shop Boys«, »Spice Girls«. Baywatch-Nixe Pamela Anderson kam ganz groß raus, Super-Mario kam super an, Guildo Horn kam mit »Guildo hat euch lieb« beim Eurovision-Songcontest zum Zuge. Up-to-date waren Plateau-Schuhe, Jogging-Anzüge, weite Hosen, Tattoo-Ketten. Latzhosen und Haargummis aller Art. Kurz: Die 90er Jahre waren modisch, musikalisch und gesellschaftlich spannend. Darum haben sich Jasmin Schenk und Florin Kraft vom Narrenrat der Orsinger »Halb-Olfer« für dieses Jahrzehnt als Motto entschieden. Um die Jahre von 1990 bis 1999 dreht sich der Rosenmontag in dem Ortsteil der Doppelgemeinde – denn der Tag wurde komplett umgekrempelt.

Der Maskenball abends in der Kirnberghalle wurde am Montag, 8. Februar, wegen schwindender Teilnehmerzahlen und nachlassendem Interesse komplett gestrichen. Der Umzug um 14 Uhr bleibt dagegen bestehen, da er immer stärkeren Zulauf erfährt. Danach gab es früher bis zum Start des Maskenballs immer einen stimmungstötenden Break, erklären die beiden engagierten Frauen, darum knüpfen sie in der Programmgestaltung nun nahtlos-närrisch an den Umzug an.

Danach gibt es auf dem Torkelplatz beim Narrenstall hinter dem Rathaus in Orsingen Unterhaltung pur in einem Zelt mit DJ. Für weitere Unterhaltung werden die Narrenmusik aus Nenzingen und die Untersee-Geister aus Öhningen sorgen. Das Motto »Die 90er Jahre« ist Programm und Verkleidungswunsch. Der Eintritt ist frei, Eingangskontrollen werden durchgeführt, für die jeweiligen Altersklassen gibt es zur Regelung des Ausschanks von Alkohol Armbändchen, und die starken Zimmerer sind für die Security zuständig.

Jasmin Schenk und Florin Kraft wollen eine Fete für alle auf die Beine stellen. Darum wird vor dem Zelt ein Jahrmarkt für Kinder organisiert, ähnlich einem Rummelplatz, mit Ständen und Mitmachspielen wie dem immer beliebten Dosenwerfen. So soll die Fasnet auch für künftige Generationen attraktiv gemacht werden. Denn das närrische Brauchtum liegt den beiden jungen Frauen am Herzen. Darum tauchen sie ein in die 90er Jahre. Mit Bauchfreiheit, Spaghetti-Trägern, Netz-Shirts und Techno-Hosen.

- Simone Weiß