Handball-Familie ist gefordert:
Licht und Schatten beim TuS Steißlingen

So jubelten die Steißlinger Drittliga-Damen über ihren Sieg gegen Haunstetten. 
 | Foto: swb-Bild: Ute Mucha
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Steißlingen. Heimspieltage beim TuS Steißlingen sind eigentlich Familienfeste. Da wird die Mindlestalhalle zum Treffpunkt von Jung und Alt – Sport, Spaß und Spannung sind garantiert.

Der Nachwuchs wuselt in den Pausen auf dem Spielfeld, die Größeren schwenken blau-weiße Fahnen, Jugendteams und Aktive werden lautstark angefeuert. An den Theken gibt’s Leckeres und Erfrischendes zur Stärkung, man fachsimpelt über den finalen Tempogegenstoß und die schwächelnde Abwehr. Kurz: beim TuS wird gemeinsam angepackt und gefeiert, gewonnen und verloren.
Diese Gemeinschaft rund um den Handball macht wohl den besonderen Erfolg der rührigen Abteilung des TuS Steißlingen aus.
Doch derzeit wird diese Handballidylle getrübt. Nicht nur sportlich – es geht auch ums Eingemachte. So befürchtet Abteilungsleiter Julian Bergmann im TuS-Handballmagazin „Attacke“, dass die HandballerInnen bald heimatlos werden, wenn die Halle für die Flüchtlingsunterbringung umfunktioniert werden müsste. „Die Belegung der Mindlestalhalle würde für die Handballabteilung ein Ende dessen bedeuten, was in den letzten Jahren im Aktiven- und Jugendbereich aufgebaut wurde“, befürchtet Bergmann und fordert bei allem Verständnis für die Situation der Geflüchteten eine „solidarische Lösung, in der wahrscheinlich Kompromisse gefunden werden müssen“.

Dies ist aber nicht das einzige Sorgenkind der TuS-Handballer. Ihr Zugpferd, die 1. Herrenmannschaft, hat einen klassischen Fehlstart in der neuen Oberliga-Saison hingelegt. Am Samstagabend leisteten sich die Jungs von Trainer Dominik Garcia eine blamable 2. Halbzeit gegen die SG H2Ku Herrenberg, in der ihnen nur magere acht Tore gelangen. Am Ende stand eine 19:28-Schlappe, die dritte Niederlage im dritten Spiel. Sicher, Topscorer Maurice Wildöer fiel kurz vor der Pause verletzt aus, aber das sei noch lange kein Grund für die anderen, den Spielbetrieb einzustellen, haderte Trainer Garcia und stellte klar: „Wenn man so kläglich so viele Chancen vergibt, muss man sich nicht wundern, mit neun Toren Unterschied zu verlieren.“
Zwar konnte in der ersten Hälfte Keeper Dominik Walter mit einer Quote von 50 Prozent und drei parierten Siebenmetern glänzen, doch in Runde zwei lief fast nichts mehr im Steißlinger Team. Lediglich Marvin Storz und Kreisläufer Lenny Sieck ließen ihr Können einige Male aufblitzen.

Trotz dieser insgesamt mageren Vorstellung bleibt Dominik Garcia entspannt und setzt auf Zeit: „Die Saison in der Oberliga Baden-Württemberg mit 18 Mannschaften ist lang, wir müssen ab Februar richtig da sein“, zeigt er die Marschrichtung auf. Bis dahin müssen allerdings Kondition und Spielabläufe mit den Nachwuchsspielern optimiert sowie die Chancenverwertung verbessert werden, damit es wieder rund läuft bei den Herren I, ist er überzeugt.
Wie das geht, zeigen die Damen I des TuS ihren männlichen Kollegen. Sie wirbeln erfolgreich in der 3. Bundesliga und jubelten am Samstag nach einem kämpferischen Auftritt über einen knappen, aber verdienten 19:18-Erfolg gegen den starken TSV Haunstetten. „Das war ein Sieg des Willens“, fasste Trainer Sascha Spoo die Leistung seiner Mädels zusammen. Nach vier Spieltagen belegen die Steißlingerinnen mit 6:2 Punkten Platz zwei in der 3. Liga und machen Lust auf mehr.

So jubelten die Steißlinger Drittliga-Damen über ihren Sieg gegen Haunstetten. 
 | Foto: swb-Bild: Ute Mucha
Keinen Grund zur Freude hatten die TuS-Herren I nach ihrem Debakel gegen Herrenberg. | Foto: Ute Mucha
Autor:

Ute Mucha aus Moos

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