Einblicke in die Ausbildung
Die vielen Vorteile der Ausbildungsbotschafter
Die Schule soll Kindern und Jugendlichen Wissen, Fähigkeiten und Werte vermitteln und sie so auf ihr Leben als mündige Individuen vorbereiten. Allein mit dem Unterrichtsstoff ist es da nicht immer getan. Da ist es gut, wenn es junge Menschen gibt, die sich vor die Schülerinnen und Schüler trauen und Einsicht geben in Ausbildung und Berufswelt.
In Baden-Württemberg wurde dieser Bedarf erkannt und mit der Initiative Ausbildungsbotschafter beantwortet. Das vom Landesarbeitsministerium gestartete Projekt bringt Auszubildende und Schüler von allgemeinbildenden Schulen zusammen. Die Azubis geben dabei authentische Einblicke in ihren Beruf und die Ausbildung und teilen persönliche Erfahrungen.
Wie viele Botschafter gibt es?
Auch hier in der Region gibt es Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter: Seitens der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hochrhein-Bodensee sind es in ihrem Kammergebiet 175 Botschafter, darunter 102 im Landkreis Konstanz, wie von Pressesprecherin Heike Wagner zu erfahren war. Die Handwerkskammer Konstanz zählt laut Gabriele Wolfen, regionale Koordinatorin der Initiative Ausbildungsbotschafter in ihrem Bezirk, 124 Azubis, die Einblicke in ihre Berufe geben.
„Wir sind natürlich immer auf der Suche nach neuen motivierten und engagierten Auszubildenden und Betrieben, die die Möglichkeit der nahezu kostenlosen Werbung gerne für sich und den Betrieb nutzen und sich am Projekt beteiligen“, erklärt Gabriele Wolfen. Denn das Projekt sei nicht statisch. „Es brechen uns immer wieder Auszubildende weg, die Ihre Prüfungen abgelegt haben. Andere hingegen sind, aus eigener Überzeugung und Überzeugung der Betriebe, weit über ihre Gesellenprüfung und ihren Abschluss hinaus im Projekt tätig.“ Für Schülerinnen und Schüler sei das Projekt eine „prima Möglichkeit und Chance, sich auf Augenhöhe über die duale Ausbildung zu informieren und viele Fragen stellen zu können“.
Wie sieht der Einsatz aus?
Ausbildungsbotschafter treten mindestens zu zweit auf, wobei sie aus möglichst unterschiedlichen Berufsgruppen kommen. In der Regel 90 Minuten sprechen die Azubis über ihren Beruf und die Ausbildung sowie Karrieremöglichkeiten. Anschließend können die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen und sich mit den Botschaftern austauschen.
Die IHK spricht dabei von einer regelrechten Win-win-win-Situation. Für die Schüler ermöglicht das Projekt eine Stärkung der Berufsorientierung und eine Erweiterung der Perspektiven nach dem Schulabschluss. Die Ausbildungsbotschafter können ihre eigenen Kompetenzen stärken und lernen in einer Schulung zum Beispiel die Techniken der Präsentation. Das Unternehmen das die Azubis entsendet, profitiert wiederum vom Kontakt mit den Schülern, aus denen die Fachkräfte von morgen werden könnten, bei denen sie dann schon den Fuß in der Tür haben.
Wie kann man Ausbildungsbotschafter werden?
Teilnehmen können Azubis aller geregelten Ausbildungsberufe, die im zweiten oder dritten Lehrjahr sind und vermitteln können, was an ihrem Beruf Spaß macht. Der erste Schritt für Azubis ist es, die Ausbilderin beziehungsweise den Ausbilder darauf anzusprechen. Danach können sich Interessierte mit dem zuständigen Koordinator in Verbindung setzen. Für die IHK Hochrhein-Bodensee sitzen diese in Konstanz und Schopfheim. Die Handwerkskammer Konstanz hat Koordinatorinnen ebenfalls in Konstanz und in Villingen-Schwenningen. Der Koordinator setzt den Interessenten dann auf die Liste, lädt zur nächsten Schulung ein und berücksichtigt sie oder ihn bei der Einsatzplanung. Die Kontaktdaten zu den für die Region zuständigen Koordinatoren und Informationen zum Projekt gibt es auf www.gut-ausgebildet.de
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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