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Rieker ermöglicht Auslandsaufenthalt in den USA
Einen Ozean entfernt

Foto: Dennis Giner
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Rieker – Eine Marke, die wahrscheinlich jedem bekannt ist, der schon einmal Schuhe gekauft hat. Ein familiengeführtes Traditionsunternehmen, welches bereits 1874 im Schwarzwald gegründet wurde und damals für die wohlhabenden Bürger Norditaliens Schuhe produzierte. Zwischenzeitlich agiert das Unternehmen weltweit. Schon damals erwarb sich Rieker einen Ruf für Qualitätsarbeit, welcher bis heute andauert. In nun fünfter Generation beschäftigt das Unternehmen heute etwa 20.000 Mitarbeiter an vier Produktionsstätten, drei Designbüros und etwa 16 Vertriebszentren weltweit.

Ein Studiengang mit hohem Potenzial
Einer dieser Mitarbeiter ist der 20-jährige Dennis Giner. Er beendete 2020 erfolgreich sein Abitur. Von vornherein war klar, dass er in einem dualen Studiengang Richtung BWL gehen wollte. Hintergedanke war dabei auch der Wunsch, eigene Projekte zu leiten und Verantwortlichkeiten innezuhaben. Durch seinen Vater kam er auf den Studiengang Wirtschaftsinformatik – und damit auf Rieker. Denn dieser Studiengang hat für ihn hohes Zukunftspotenzial – eben Wirtschaft und Informatik vereint in einer Welt, in der Globalisierung und Digitalisierung immer bedeutender wird. Denn durch diesen Studiengang erhält der Studierende einen großen Erfahrungsschatz in den Bereichen Management, betriebswirtschaftliche und ITGrundlagen und Kommunikationskompetenzen. Eine perfekte Voraussetzung, um sich später zu spezialisieren.

Der Anfang
Einen Tag vor Erhalt seines Abiturzeugnisses hatte er sein Bewerbungsgespräch bei Rieker in Thayngen. Und während der Pause, mitten in der Zeugnisübergabe, hat er verbotenerweise auf sein Handy geschaut – und die Zusage erhalten.
Und so begann sein Werdegang bei einem der größten Schuhhersteller Europas. Direkt von Anfang an bekam er ein eigenes großes Projekt, für das er mitverantwortlich war und knapp anderthalb Jahre seine Zeit in Anspruch nahm. So kam er automatisch mit den verschiedensten Abteilungen in Berührung und erlangte einen unverzichtbaren Erfahrungsschatz.

Inside USA – im Betrieb
Jeder Azubi oder Student bei Rieker durchläuft Auslandsaufenthalte, unter anderem an einem der englischsprachigenVertriebsstandorte. Und er hatte Losglück, denn mehr als zwei Studenten pro Jahr können nicht in die USA: Nun ist er dort, in den USA, Florida, Orlando. Für sechs Wochen. Dort ist ein verhältnismäßig kleiner Standort ansässig. Sein Aufgabengebiet jetzt bezieht sich stark auf den Bereich „Sales“. Hier hat er geschäftlich mit Herausforderungen wie Accounting, Finanzen und Vertrieb umzugehen. „Allein die Zahlungsweise ist für einen Deutschen eine kleine Herausforderung: Wer bezahlt bei uns noch mit Schecks? Hier in den USA ist das ganz normal“, erläutert Dennis Giner. Das sind Kleinigkeiten, die aber einen deutlichen Unterschied in den Arbeitsweisen machen. Aktiv ist er nun im Rechnungswesen tätig und natürlich für die Korrespondenz aus Deutschland oder der Schweiz zuständig.

Inside USA – ganz privat

Auch außerhalb der Firma erlebt Dennis Giner eine für deutsche Verhältnisse andere Welt. „Jeder erkennt sofort, dass man nicht von hier ist und gleich wird gefragt, wo ich denn herkomme“, schmunzelt der Student. Und Amerika selbst? Hier hat er eine schnelle Antwort: „Es ist alles anders. Größer. Egal ob Autos, die Straßen, ja sogar die Milchpackungen – wie soll ich alleine eine Gallone (3,78 l) Milch verbrauchen können?“, lacht Dennis Giner. Man merke einfach, dass man aus einer anderen Kultur komme. Freizeitaktivitäten sind beispielsweise sehr teuer – dafür ist ein Restaurantbesuch billiger, als selbst alle benötigten Lebensmittel einkaufen zu gehen. Oder Kleinigkeiten wie Plastiktüten. „Selbst wenn ich nur eine Sache einkaufe, bekomme ich eine Plastiktüte dazu. Das kennen wir bei uns einfach nicht“, so Dennis Giner.
Auch die Sprache sei anders als anfangs gedacht: „Natürlich ist Englisch erst einmal eine Fremdsprache für uns, aber man kommt schnell rein. Allerdings gibt es viele Wörter, die uns in der Schule nicht beigebracht werden, hier aber zum aktiven Wortschatz dazu gehören.“
Nach seiner offiziellen Arbeitszeit bei Rieker in den USA hängt er seinen Jahresurlaub hinten an. Mit Plänen für Orlando, Fort Myers, Tampa, mit dem Luftkissenboot in die Sümpfe der Everglades und Miami Beach. Und natürlich Washington D.C. und zum Abschluss den „Big Apple“, New York.

Der Auslandsaufenthalt wird für den 20-Jährigen eine unglaubliche erfahrungs- und abwechslungsreiche Zeit. "Man ist ja eigentlich am anderen Ende der Welt“, so der junge Mann. Aber eine Welt und eine Zeit, die er nicht missen möchte. Das planmäßige Ende seines Studiums ist im September 2023. Dann soll der Master folgen. Wieder im dualen Studiengang. Wieder bei Rieker.

Autor:

Kathrin Reihs aus Singen

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