Sport als zusammenführendes Element
Ein Sportverein mit einer großen Vereinshistorie
Mit 141 Jahren ist der Stadtturnverein Singen (StTV) nicht nur älter als die Stadt Singen selbst, sondern damit auch der älteste Sportverein in der Hegau-Bodensee-Region. Dabei bietet der Verein mit seinen zahlreichen Abteilungen ein breites Spektrum für Jung und Alt.
„Viele Vereine haben sich in der Zeit nach 1860 gegründet, da es dort erst möglich war“, erzählt der ehemalige erste Vorsitzende Hans-Peter Storz. Zum damaligen Programm gehörten unter anderem in den 1930er Jahren sogenannte Gauturnfeste. Zudem hatte der Stadtturnverein nicht nur sogar einen eigenen Spielmannszug, sondern richtete auch 1972 und 1976 Olympia-Qualifikationsturniere sowie 1984 das Landesturnfest aus. Die in den 1920er Jahren eröffnete Waldeckturnhalle war die erste Sportstätte des StTV, die jedoch auch einigen Sanierungen und Umbauten zum Opfer fiel.
Mit seinem großen Angebot an Sportarten wie Gymnastik, Tanzen, Fechten oder auch Badminton sei der Verein Storz zufolge sehr gut aufgestellt. Neben dieser Breite sind es für Storz auch die Sportler, die die Stadt auf einem sehr hohen Leistungsniveau vertreten, die den Verein zu einem der Aushängeschilder in Singen machen. Als Beispiel nennt er hier Merle Menje, die bereits bei den Paralympics vertreten war.
Turnen in der "Königsklasse"
Das Aushängeschild des Vereins selbst jedoch sind die Turner, die zwischen 2018 und 2023 sogar in der „Königsklasse“ Bundesliga vertreten waren. „Wir hatten zum Teil über 1.000 Zuschauer bei den Wettkämpfen“, erinnert sich Hans Peter Storz. „Da hatte man bei manchen Übungen sprichwörtlich die Stecknadel fallen hören.“ Die Mannschaft wurde ihm zufolge, durch die heimische Atmosphäre immer sehr beflügelt, somit waren diese Wettkämpfe immer ein Garant für den Klassenerhalt.
Auch Integration spielt beim Stadtturnverein eine prägende Rolle, was laut Hans-Peter Storz eindrucksvoll durch die Ringer-Mannschaft symbolisiert werde. „Auch durch die vielen ukrainischen Flüchtlinge hat diese Abteilung einen hohen Zuspruch erfahren.“ Zudem kämen die Familien regelmäßig zu den Wettkämpfen mit. Doch nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch Menschen mit Behinderung oder Handicap versucht der Verein mit reinzunehmen. In finanziell klammen Zeiten sei es auch wichtig, zu schauen, was hilft, um die Kinder von der Straße wegzubringen, um die Integration auch leisten zu können, stellt Storz klar. „Sport ist das Element, das Menschen zusammenführt und integriert.“
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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