Großeinsatz mit 200 Rettungskräften am Mittwoch
Zahlreiche Schüler durch Gase in Zeppelin-Realschule betroffen
Singen. Für einen Großalarm sorgte der Austritt eine bis in die Mittagsstunden noch unbekannten Gases an der Zeppelin-Realschule am Mittwochvormittag gegen 10.30 Uhr. Sofort nach der Alarmierung waren Feuerwehr, Rettungskräfte wie die Polizei mit einem
Großaufgebot vor Ort. Rund 90 Kinder und Jugendliche klagten laut den Pressesprechern von Polizei und Feuerwehr über Atemwegsbeschwerden.
Die gesamte Schule mit rund 600 SchülerInnen wurde umgehend evakuiert. Betroffene Kinder und Jugendliche wurden von Notärzten in der nahe gelegenen Münchriedhalle behandelt oder untersucht. Nach Anfragen von Feuerwehr-Pressesprecher Stefan Tröndle waren rund 120 Feuerwehrleute aus Singen und Beuren, aus Rielasingen-Worblingen, die der Gefahrgutzug des Landkreises und Werkfeuerwehren im Einsatz, dazu noch rund 90 Rettungskräfte. In der Bildungsakademie wurde durch Bürgermeisterin Ute Seifried kurzerhand eine Eltern-Informationsstelle eingerichtet, wo es Auskünfte zu den Kindern gab. Vier Personen, darunter zwei Lehrkräfte, mussten nach bisherigen Erkenntnissen allerdings ins Krankenhaus wegen doch schwerwiegender Reizungen der Atemwege.
Die Ursache für den Gasalarm habe man schnell im Bereich einer Toilette der Schule lokalisieren können, sagte Kreisbrandmeister Andreas Egger. Bislang ist allerdings noch unbekannt, um welchen Stoff oder welche Substanz es sich gehandelt haben könnte. Spezialisten der Kripo wie der Feuerwehr versuchen dem auf die Spur zu kommen. Wie der Kreisbrandmeister weiter sagte, spreche gegen das Stichwort Reizgas, dass es eigentlich nur Atembeschwerden wären, aber zum Beispiel keine Augenreizungen aufgetreten seien. Man könne auch eigentlich deshalb nicht unbedingt von Verletzungen sprechen.
Die Feuerwehr musste sich bei ihrem Einsatz unter dem Stichwort Gefahrgut auch auf eine große Gefahr einstellen. Aufgebaut wurden unter anderem auch Dekontaminierungsstationen, die Feuerwehrleute betraten mit Schutzanzügen und Atemschutz die Schule bei der Ersterkundung. Schüler und Lehrpersonen mussten ebenfalls eine Dekontaminierungsstation durchlaufen, um sicher zu gehen.
Die Rielasinger Straße wie auch zunächst die Kreuzung zur Georg Fischer Straße wie die Westtangente wurden gesperrt, auch um freie Fahrt zwischen der Schule und Münchriedhalle zu haben. Der Verkehr rund um den Bereich bracht über Stunden hinweg zusammen, mit langen Rückstaus. Bis um 16 Uhr war der Bereich noch abgesperrt.
Die Schule wird ihren Betrieb am Donnerstag wieder aufnehmen. Allerdings soll über die Ausnahmesituation gesprochen werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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