Resümee zur bundesweiten Aktion am 8. Dezember
Woran es nach dem Warntag noch mangelt

Diese Warnung kam bei vielen BürgerInnen am Warntag zu spät oder gar nicht an. | Foto: swb-Bild: Philipp Findling
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  • Diese Warnung kam bei vielen BürgerInnen am Warntag zu spät oder gar nicht an.
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Landkreis Konstanz. Während unserer Redaktionssitzung reagierten ein paar Handys mit einer Meldung, bei einem blieb der Bildschirm sogar komplett leer. Im Ernstfall hätten wir nicht gewusst, wie wir uns jetzt verhalten sollten. Der bundesweite Warntag vergangenen Donnerstag schlug auch im Landkreis hohe Wellen, jedoch konnten neben überwiegend positiven Reaktionen auch einige Störmeldungen verzeichnet werden.

Um 10.59 Uhr und damit eine Minute vor dem eigentlichen Start ploppte bei vielen BürgerInnen die Meldung auf, dass es sich um einen Probealarm im Rahmen des bundesweiten Warntags handle und somit keine Gefahr bestehe. Dies stelle laut Stefan Schüttler, Beauftragter für den Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement der Stadt Singen, im Ernstfall kein Problem dar: „Es wäre problematischer, wenn die Entwarnung relativ spät oder gar nicht käme.“ Dies war laut einigen Rückmeldungen, die er erhalten habe, der Fall. Ein paar Minuten später hörte man die ersten Heuler der mobilen Sirenenanlagen, die sich abwechselnd mit Sprechdurchsagen im Singener Stadtgebiet auf den Weg machten. Bei vielen Personen kam Schüttler zufolge zwar eine Cell-Broadcast-Meldung, jedoch waren diese wieder weg, wollte man sie später wie eine SMS nochmals aufrufen. Insgesamt erhielt er drei Resonanzen aus Überlingen am Ried, wo die jeweiligen Personen entweder nichts mitbekommen haben oder nichts angekommen ist: „Dies lag daran, dass wir mit der mobilen Sirenenanlage nicht den kompletten Stadtteil abgefahren haben und direkt in die Südstadt weiterfahren mussten.“ Zudem war man in diesem kurzen Zeitraum von 45 Minuten eingeschränkt, konnte mit beiden Fahrzeugen nicht das gesamte Stadtgebiet abfahren und somit auch nicht alle Menschen informieren. Die defekte Sirenenanlage in Überlingen am Ried werde seiner Aussage nach im Januar 2023 repariert, um die BürgerInnen auch dort wieder besser warnen zu können.
Auch im Raum Radolfzell erhielt man von zwei Personen das Feedback, dass auf dem Handy keine Meldung ankam, was laut Feuerwehrkommandant Helmut Richter mehrere Gründe haben kann: „Zum einen kann beim Betroffenen die Netzverbindung aufgrund des Wohnortes nicht ideal oder das Handymodell älter sein.“ Des Weiteren könne laut Richter in dieser Hinsicht auch ein nicht durchgeführtes Systemupdate oder die fehlende Aktivierung des Cell Broadcasts auf dem eigenen Gerät ausschlaggebend sein.
Komplett ohne Störmeldungen kam laut Feuerwehrkommandant Uwe Hartmann die Stadt Stockach mit ihren Stadtteilen aus: „Im gesamten Stadtgebiet ist an diesem Tag alles sehr gut gelaufen.“ Man habe ihm zufolge seitens der BürgerInnen keine einzige Beschwerde hinsichtlich eines technischen Problems erhalten.

Trotz der überwiegend positiven Rück- und den vereinzelten Störmeldungen habe diese Aktion laut Schüttler ihren Sinn und Zweck, die BürgerInnen für dieses ernste Thema zu sensibilisieren und zu überprüfen, ob die technischen Abläufe im Fall eines Alarms reibungslos funktionieren, weitestgehend erfüllt: „Wir haben gemerkt, welche Defizite es bei diesem Thema immer noch gibt und werden diese gründlich aufarbeiten, um beim nächsten Mal einen störfreien Ablauf zu haben.“ Auf die Frage, wann der nächste Warntag stattfinde, gab der Singener Feuerwehrkommandant eine erste Prognose ab: "Ich vermute, dass der Warntag erst im übernächsten Jahr wieder stattfinden wird, da viele Kommunen die Zeit benötigen, um die vorgekommenen Defizite aufzuarbeiten."

Diese Warnung kam bei vielen BürgerInnen am Warntag zu spät oder gar nicht an. | Foto: swb-Bild: Philipp Findling
Viele Handynutzer konnten die Meldung zum Warntag trotz Erhaltens nicht abrufen. | Foto: Anatol Hennig
Autor:

Philipp Findling aus Singen

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