Wahlen in 2024
Wird die Wahlbeteiligung weiterhin steigen?

Foto: Philipp Findling

Landkreis Konstanz. Auf gleich drei politischen Ebenen können die Menschen im Kreis Konstanz am kommenden Sonntag, 9. Juni, ihre Stimme abgeben. Sie können damit nicht nur mitentscheiden, wie sich die eigene Stadt oder Gemeinde und der Landkreis entwickelt, sondern auch, in welche Richtung sich Europa entwickeln wird. Das ist eine riesige Verantwortung - aber auch eine riesige Chance.

Und zwar nicht nur, um dem eigenen politischen Willen Ausdruck zu verleihen. Warum nicht den Wahlgang nutzen für einen Familienausflug. Oder einen Besuch im Café nach getaner Stimmabgabe. Die Wahllokale haben von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Zeit genug also, für einen kurzen Gang zur Urne, bevor der Tag weiter genossen werden kann.

Auch wenn für den Sonntag nicht unbedingt das beste Wetter angesagt ist. Für das WOCHENBLATT-Gebiet rechnen die Wettervorhersager mit leichtem Regen und Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Jacke und Regenschirm sollten also nicht unbedingt daheim gelassen werden.

Steigende Wahlbeteiligung

Wahlfaul ist der Kreis Konstanz nicht. Das zeigen die Zahlen der letzten Urnengänge, die das Statistische Landesamt zur Verfügung stellt: Bei der Europawahl 2009 lag die Wahlbeteiligung im Kreis Konstanz bei 49,1 Prozent und 2014 bei 50,7 Prozent. 2019 waren es schon 63,3 Prozent. Für den Kreistag haben 2009 46,9 Prozent und 2014 47,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. 2019 waren es dann 57,8 Prozent. Werden diese Zahlen weiter steigen?

Auch auf kommunaler Ebene - also bei der Wahl der Gemeinderäte - können sich die Zahlen mitunter sehen lassen. Von 2014 zu 2019 stieg die Wahlbeteiligung - mit einer Ausnahme - in jeder Kommune. Aus der Reihe tanzte nur Hohenfels, wobei gesagt werden muss, dass hier die Beteiligung von 70,2 Prozent - das war 2014 die höchste Beteiligung im WOCHENBLATT-Gebiet - auf "nur" 67,9 Prozent fiel, ein Ergebnis, das manch andere Gemeinde dennoch in den Schatten stellte.

Die geringste Wahlbeteiligung, nicht nur im Landkreis, sondern in ganz Baden-Württemberg, hatte die Stadt Singen mit 43,1 Prozent. Die Stadt unter dem Hohentwiel war damit auch die einzige Kommune, deren Wahlbeteiligung unter 50 Prozent lag. Aber auch das war ein deutliches Plus zu 2014, als mit 35,7 Prozent nur jeder dritte Wahlberechtigte an die Urne ging. Es ist aber noch Luft nach oben.

Die höchste Wahlbeteiligung hatte 2019 die Gemeinde Moos mit 71,9 Prozent. Den größten Zuwachs die Gemeinde Gailingen mit einem Plus von 14,9 Prozentpunkten - von 46,8 Prozent in 2014 auf 61,7 Prozent in 2019. Mal sehen, welche Stadt oder Gemeinde in diesem Jahr vorne liegen wird und welche das Schlusslicht bildet.

Wie hat sich meine Kommune geschlagen?

Sämtliche Zahlen zur Wahlbeteiligung aus allen Kommunen der vergangenen beiden Kommunalwahlen haben wir hier zusammengestellt:

Aach:
2014: 51,1 Prozent; 2019: 56,8 Prozent; (+5,7)
Bodman-Ludwigshafen::
2014: 52,6 Prozent; 2029: 64,1 Prozent (+11,5)
Büsingen:
2014: 54,2 Prozent; 2019: 59,7 Prozent (+5,5)
Eigeltingen:
2014: 50,8 Prozent; 2019: 62,6 Prozent (+11,8)
Engen:
2014: 49,1 Prozent; 2019: 56,0 Prozent (+6,9)
Gaienhofen:
2014: 66,6 Prozent; 2019: 69,3 Prozent (+2,7)
Gailingen:
2014: 46,8 Prozent; 2019: 61,7 Prozent (+14,9)
Gottmadingen:
2014: 45,3 Prozent; 2019: 54,3 Prozent (+9,0)
Hilzingen:
2014: 51,2 Prozent; 2019: 60,5 Prozent (+9,3)
Hohenfels:
2014: 70,2 Prozent; 2019: 67,9 Prozent (-2,3)
Moos:
2014: 62,8 Prozent; 2019: 71,9 Prozent (+9,1)
Mühlhausen-Ehingen:
2014: 46,7 Prozent; 2019: 59,5 Prozent (+12,8)
Mühlingen:
2014: 51,9 Prozent; 2019: 59,9 Prozent (+8,0)
Öhningen:
2014: 59,2 Prozent; 2019: 68,6 Prozent (+9,4)
Orsingen-Nenzingen:
2014: 60,8 Prozent; 2019: 68,5 Prozent (+7,7)
Radolfzell:
2014: 48,8 Prozent; 2019: 60,8 Prozent (+12,0)
Rielasingen-Worblingen:
2014: 44,1 Prozent; 2019: 54,9 Prozent (+10,8)
Singen:
2014: 35,7 Prozent; 2019: 43,1 Prozent (+7,4)
Steißlingen:
2014: 59,6 Prozent; 2019: 68,0 Prozent (+8,4)
Stockach:
2014: 45,1 Prozent; 2019: 54,5 Prozent (+9,4)
Tengen:
2014: 60,3 Prozent; 2019: 66,2 Prozent (+5,9)
Volkertshausen:
2014: 52,7 Prozent; 2019: 62,3 Prozent (+9,6)

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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