Der Bunte Hund ist wieder da
Was für ein Engagement!
Am 9. Juni ist es soweit: Es wird gewählt. Wenn ich das alles richtig mitbekomme, gleichzeitig Vertreterinnen und Vertreter für zwei Parlamente, die oft sehr sehr weit weg sind voneinander. In den Städten und Gemeinden werden die Gemeinderäte gewählt und für das Europaparlament die Abgeordneten.
Weit weg voneinander sind sie nicht nur räumlich: In Brüssel werden oft Regeln verabschiedet, die von der Realität vor Ort oft weit weg sind und den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in der Region, so scheint mir, wachsen auch deshalb schneller graue Haare als früher. Oder besser: allen, die sich vor Ort engagieren, oft wie im Falle der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, ehrenamtlich. Also ohne große Belohnung. Ok, es gibt doch eine Belohnung: Das gute Gefühl, die Welt vor Ort am Laufen zu halten, an etwas Großem im direkten Umfeld aktiv beteiligt zu sein. Mit dem Rudel die kleine Welt zu rocken… Es trifft dabei auch Vereinsleute, die von Bürokratie schier erschlagen werden.
Und gleichzeitig habt Ihr Menschen so eine komplexe Welt gebaut, dass es ohne ein starkes Europa nicht geht: Amerika, China und Russland sind zu groß, die Welt zu vernetzt, als dass die Storys von „Deutschland den Deutschen“ irgendwo sinnvoll hinführen würden, so fühlt es sich für meine Hundeschnauze zumindest an. Es scheint, Ihr müsstet Euch öfter treffen, Ihr Europa- und Ihr Gemeindevertreter, Euch austauschen, Euch konfrontieren.
Im Wochenblatt werden sich derzeit die Köpfe heiß diskutiert, während ich unter dem Besprechungstisch liege und gespannt zuhöre: Wie können wir Europa erklären und kritisch bleiben? Wie gelingt es, dass Land, Bund und Europa noch mitbekommen, was die Probleme der Menschen und vor allem der Aktiven im Hegau und am See sind und was sie brauchen, damit es gut weitergeht? Bleibt die Wirtschaftskraft der Unternehmerinnen und Unternehmer der Region groß genug, um all das zu finanzieren, was die Region ausmacht, vom sozialen Engagement über Fußball bis zur Kultur? Finden sich genug Menschen, die sich für die Gemeinderatswahl aufstellen lassen und wird deren Engagement von den Wählerinnen und Wählern gesehen oder wird nur gemotzt? Wie kann die Region stark bleiben?
Eine Freude war in den letzten Tagen groß in der Redaktion und im ganzen Wochenblatt-Haus: Dass sich hier vor Ort offensichtlich zur Gemeinderatswahl ganz viele Menschen für die Demokratie engagieren und sich wählen lassen am 9. Juni. Selbstverständlich ist das nicht in der heutigen Zeit, scheint mir. Aber tooootaaal tolll.
Was hat Euch diese Woche bislang gefreut?
Euer Bunter Hund
Autor:Redaktion aus Singen |
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