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Warum wählt die Jugend rechts?

Freuen sich auf viele junge Besucher der von ihnen unter dem Titel "Die Jugend - rechts?": Prof. Franz Segbers, Klaus Mühlherr und  Bernhard Grunewald. | Foto: Fiedler
  • Freuen sich auf viele junge Besucher der von ihnen unter dem Titel "Die Jugend - rechts?": Prof. Franz Segbers, Klaus Mühlherr und Bernhard Grunewald.
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Singen. Bei den letzten Wahlen, von der Europawahl bis zu den verschiedenen Landtagswahlen in diesem Jahr, hat eine zunehmend starke Zahl von jungen Menschen "rechts" gewählt. Darüber rätseln viele Wahlforscher und suchen Antworten darauf. Einer, der sich gerade mit diesem Thema sehr intensiv beschäftigt, ist Prof. Dr. Michael Klundt von der Uni Magdeburg, der als Kinderforscher einen Blick auf dieses Thema hat. Unter seiner Federführung ist die Studie "Jugend in Deutschland" entstanden.

Das Thema "Die Jugend rechts?" soll nun in einer Kooperationsveranstaltung mit Dr. Klundt am Donnerstag, 7. November, 19 Uhr, in der vhs Singen mit jungen Menschen diskutiert werden, die auch herzlich zum Kommen eingeladen sind. "Es soll eine Veranstaltung mit den Jugendlichen werden und nicht über sie" betonen die Organisatoren Bernhard Grunewald (inSi), Klaus Mühlherr (DGB Kreisverband) und Dr. Franz Segbers (Rosa Luxemburg-Stiftung Konstanz) die hier auch vor allem Junge Menschen ansprechen wollen, die selbst in der Jugendarbeit tätig sind, also auch als "Multiplikatoren" auftreten können.

Die Trendstudie "Jugend in Deutschland" gibt es inzwischen in der siebten Auflage, die dadurch auch Entwicklungen aufzeigen kann. An der Studie war auch Klaus Hampel von der Uni Konstanz mit beteiligt.
Für Prof. Dr. Franz Segbers haben die jüngsten Wahlergebnisse nichts mit Rechtspopulismus zu tun, denn das wäre für ihn eine Verharmlosung. Es sei aber auch kein Votum für einen Rechtsextremismus, meint Segbers, der den aktuellen von einer Partei auch geprägten begriff des "autoritären Nationalradikalismus" aufnimmt, der offensichtlich vor allem männlich gelesene junge Menschen zumindest so weit anspricht, dass die ihr Kreuzchen auch bei der Partei machen. Meist, ohne sich tiefer mit Politik zu beschäftigen oder sich der Konsequenzen dieser Wahl bewusst zu sein. Das ist für Segbers auf durch die aktuelle "Shell-Studie" belegt, nach der sich 44 Prozent der befragen Jugendlichen einen Staat wünschen, der "mit starker Hand für Ordnung" sorgt, was in diesem Fall auch als Opposition zu Themen wie "Vielfalt" gedeutet werden muss. Damit ist für Fachleute ein Verlust des Vertrauens in die Demokratie verbunden. Deshalb sind von diesem Abend mit Prof. Michael Klundt sicher spannende Gespräche zu erwarten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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