Einweihung trotz unfertigem Bau in Singen
„Vorglühen“ in der neuen Sparkasse

Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Udo Klopfer | Foto: Singens OB Bernd Häusler mit Sparkassen-Vorstandsvorsitzendem Udo Klopfer beim Rundgang durch die fast fertige Sparkassen-Zentrale am Freitag-Abend. swb-Bild: of
  • Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Udo Klopfer
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Singen (of). Auf den letzten Metern hat es dann doch nicht gereicht. Auch wenn in den letzten Tagen bis zu 150 Handwerker zugleich auf der Baustelle der neuen Sparkassen-Zentrale tätig waren, letztlich musste dann am gestrigen Freitagabend doch auf einer Baustelle Einweihung gefeiert werden. Noch nicht alle Sicherheitssysteme hätten in Funktion gesetzt werden können und entsprechend abgenommen werden können, erklärte Vorstandsvorsitzender Udo Klopfer am Freitagabend vor einer sehr illustren Gästeschar mit fast allen Bürgermeistern aus den Geschäftsgebiet wie auch vielen führenden Köpfen der regionalen mittelständischen Wirtschaft. Bis zwei Wochen vor dem Ziel sei man auch noch sehr optimistisch gewesen, aber nun müsse man auch den Bezug durch die Mitarbeiter doch um einige Wochen verschieben, so0 Klopfer weiter. Deshalb musste die Eröffnungsfeier auch aus dem noch nicht nutzbaren Veranstaltungsraum im Obergeschoss in die Kundenhalle verlegt werden, und auch die Besucher der Eröffnung wie des heutigen „Tag der offenen Türe“ werden nur das erste Obergeschoss besichtigen können. Die Entscheidung, ob die bereits auf nächstes Wochenende angesetzten Kulturtage der Sparkasse dann schon im Veranstaltungsraum stattfinden könnten, werde Mittel kommender Woche getroffen, gab es auf Nachfrage zu erfahren.

Udo Klopfer hielt freilich seine Rede, als wäre der Zieleinlauf doch schon erfolgt. Der Sparkassen Vorstand lieferte dabei ein klares Bekenntnis zum Standort Innenstadt und als Bank für die Region. 36 Jahre sei die damalige Sparkasse Singen mit ihrer alten Zentrale zur Sparkasse Hegau-Bodensee gewachsen, jetzt habe man eine Investition in eine Zukunft gewagt die die Bank für viele weiteren Veränderungen der nächsten Jahre wappne. Vorstand Jens Heinert, der den Bau in der Hauptsache betreute hatte manches Zahlenspiel rund um den Neubau parat. Nicht nur 2.400 Quadratmeter zusätzliche Fläche, sondern auch 4.000 Quadratmeter Glas an der Fassade, und 180 Kilometer Kabel für Stromversorgung und Datenverkehr, ein Solardach mit 55.000 kWh erwarteter Leistung und eine Luftwärmepumpe, die 11 Monate im Jahr für das richtige Klima im Haus sorgen soll, wenn auch zur Eröffnung sogar mancher Vorstand noch in den Räumen bibberte. Mindestens 50 Prozent weniger Energie soll das „revitalisierte“ Gebäude verbrauchen, das trotz neuem Antlitz im Kern ja noch das Haus von 1983 ist. Zum Lüften öffne man hier übrigens nicht die Fenster, sondern spezielle Klappen in den Wänden. Die Hauser-Plastik werde in die Kundenhallte zurückkehren, im beeindruckend aus dem Gebäude geschnittenen Atrium als hellem Gegenraum zur patinierten Bronzeoptik der Außenhaut sorgt eine Lichtplastik von Miriam Prantl für optische Bewegung.

Singens OB Bernd Häusler bemerkte, dass man diesem Abend eher als „pre-opening“ oder im Jugendjargon als „Vorglühen“ betrachten solle. Klar war für ihn, dass der Zeitplan sportlich war von Anfang an. Doch auch der Aufsichtsrat sei sich bereits in seiner ersten Sitzung zu diesem Thema über den Weg einig gewesen, der dann beschritten wurde. Viel erfreulicher als das fast-Einhalten des Zeitplans war für ihn, dass der Kostenplan mehr als perfekt aufging.

Die Architekten Anton Nachbauer (Bregenz) und Dietmar Kathan (Friedrichshafen) bemerkten, das sie hier durch das Projekt eine „DÖF“ entwickelt hätten, eine Deutsch-Österreichische-Freundschaft. Gute Architektur stelle den Menschen in den Mittelpunkt. Die große Kunst sei es letztlich, zusammen mit den – sehr wertschätzenden Bauherren- hier eine Architektur zu entwickeln, die zwar „zeitlos“ sei, aber auch die Baukultur ihrer Zeit nicht verleugnen könne oder wolle. Dietmar Kathan bekannte, dass der diese Region und die Arbeit hier vor Ort sehr lieben lernte, was allerdings Vorstandsvorsitzendem Udo Klopfer gar nicht so gefiel, denn er befürchtete Spaßeshalber, dass der Bauleiter vielleicht die Fertigstellung deshalb weiter verzögere um auch länger hier im Hegau arbeiten zu können.

Schon die anschließende Besichtigung der der Büros im ersten Obergeschoss sorgte für einige Diskussionen darüber, ob man hier ein „Großraumbüro“ habe und die Kommunikationswege der Zukunft dort funktionieren in den „Vitra-Lounges“.

Von den anwesenden Gästen gab es viel Lob für die Botschaft, die das Sparkasse mit mit diesem Gebäude für die Stadt wie die Region sende.

Am heutigen Samstag, 8. Oktober, von 11 bis 16 Uhr, können nun Teile der neuen Sparkassen-Zentrale im Rahmen eines Tages der offenen Türe besichtigt werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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