In Singen wurden 113 neue Lehrerinnen und Lehrer vereidigt
Viele Stellen bleiben unbesetzt
Singen/ Landkreis. Mit zum Schwur erhobener Hand leisteten 113 neue Lehrerinnen und Lehrer am letzten Tag der Sommerferien in Singen ihren Amtseid auf die Landesverfassung und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ab. Damit sind die jungen Frauen und Männer seit heute offiziell Beamte des Landes Baden-Württemberg.
Schulleiterin Patricia Heller-Tassone stimmte die Berufsanfänger, die im Bereich des Schulamtes Konstanz tätig sein werden schon bei der Begrüßung in der Aula der Ekkehardschule auf ihre neue Tätigkeit ein. »Unser Beruf ist eigentlich kein Beruf, sondern vielmehr eine Berufung. Deshalb ist es auch der schönste Beruf der Welt«, betonte sie. Schulamtsleiter Karlheinz Deußen betonte den Ernst und die Würde dieses Augenblicks. Schließlich solle Bildung die Gesellschaft zum positiven verändern. Den neuen Lehrern stehe damit eine große Herausforderung bevor, so Deußen.
Bernhard Sum, der Vorsitzede des örtlichen Personalrats merkte in seiner Ansprache an, dass er froh wäre, noch mehr neue Kollegen begrüßen zu können, schließlich sei die Personelle Situation momentan sehr angespannt.
Die Zahlen geben ihm Recht. Im Bereich der Grund- und Werkrealschulen bleiben von insgesamt 122 Stellen 69 unbesetzt, wobei man sich bei 32 davon mit befristeten Verträgen aushilft. Damit bleiben aber immer noch 37 Stellen ganz offen. Besser sieht es aus im Bereich der Realschulen. Dort konnten nahezu 100 Prozent der offenen Stellen besetzt werden. Bei den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren hingegen konnten von 44 Stellen lediglich 13 besetzt werden. Weitere 13 Kräfte wurden befristet eingestellt. Damit bleiben 18 komplett unbesetzte Stellen.
»Wir würden sehr gerne mehr Lehrer einstellen«, erklärte Amtsleiter Karlheinz Deußen nach der Veranstaltung im Gespräch mit dem WOCHENBLATT, »Das Problem ist aber, dass uns schlicht und einfach geeignete Bewerber fehlen«. In den nächsten Jahren erwartet das Schulamt eine Entspannung dieser Situation. Schon nächstes Jahr wird mit einer höheren Zahl an Berufsanfängern gerechnet. Bis dahin wird es wohl nicht ohne Unterrichtsausfall gehen. Deußen bittet die Eltern hierfür um Verständnis. Man versuche den Mangel bestmöglich auszugleichen, sei es durch Überstunden oder Vergrößerung der Klassen, aber wenn Bewerber fehlen, nützen auch die Beschwerdebriefe der Eltern nichts.
In vier Jahren soll die angespannte Situation überstanden sein, so Deußen.
Die Junglehrerinnen und Junglehrer, die jetzt ihren Amtseid geleistet haben sind dann freilich schon mitten im Berufsleben. Nach der Vereidigung ging es direkt in die Konferenzen an ihren Schulen in den Landkreisen Konstanz und Tuttlingen. Am Montag beginnt dann auch für sie offiziell der Unterricht.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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