Rück- und Ausblick bei Aacher Bürgerversammlung
Turbulent und emotional
Aach (mu). Ein turbulentes Jahr ließ Bürgermeister Severin Graf auf der Bürgerversammlung in Aach noch einmal Revue passieren. Beherrschendes Thema war die geplante Ansiedlung eine Altenpflegeheims, das die Hegaustadt wie kein Zweites bisher beschäftigte. »Solch kontroverse, emotionale Diskussionen und knappe Entscheidungen sind wir hier in Aach nicht gewohnt«, resümierte der Bürgermeister im Rückblick und hofft, dass man nun die Entscheidung, das Projekt in der Längensteinstraße mit dem evangelischen Stift Freiburg zu realisieren, zukunftsorientiert voran bringt.
Neben diesem heiß umstrittenen Thema bewegten noch weitere Entwicklungen die kleine Hegaustadt. Zum Beispiel die Eröffnung des Netto Lebensmittelmarktes auf dem ehemaligen EMA-Areal, der die Nahversorgung der Gemeinde für mindestens 15 Jahre sichert.
Dank der erfolgreichen Sanierung des EMA-Areals bekam die Stadt dann grünes Licht für die Aufnahme ins Landessanierungsprogramm, das bis 2022 umgesetzt werden kann. Bis dahin soll ein neuer attraktiver Ortskern bis hin zur Aachquelle entstehen - die ersten Ideen und Anregungen dazu lieferten bereits Architekturstudenten mit einer Studienarbeit. Noch in diesem Jahr soll das Gesamtkonzept entwickelt werden, dessen Einzelmaßnahmen dann Schritt für Schritt umgesetzt werden sollen.
Knapp werden mittlerweile Bauplätze für Häuslebauer, da auch das Neubaugebiet Längenberg Ost mittlerweile belegt ist. Im Blick hat die Verwaltung ein Baugebiet in Richtung Autohaus Gohm und zusätzlich soll die innerörtliche Bau-Verdichtung forciert werden.
Erleichtert zeigte sich Severin Graf über den Erhalt der ärztlichen Versorgung in der Stadt. Zumindest bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist, wird Dr. Burghardt seine Praxis in der Alten Schule weiterführen. »Das ist eine Übergangslösung, der endgültige Praxisstandort soll in die neue Ortsmitte«, erklärte Graf.
Auf großes Interesse stieß dann die Präsentation der Pläne und des Konzeptes des neuen Altenpflegeheims des evangelischen Stifts Freiburg durch Vorstand Hartmut von Schöning, Verwaltungsleiter Daniel Schies, den Architekten Ulrich und Jens Bolg und dem künftigen Heimleiter Rüdiger Mahl, der auch die Einrichtung in Stockach leitet. Neben den 30 Plätzen in den zwei Wohngruppen mit je 15 Bewohnern werden zehn Mietwohnungen mit Service nach Bedarf entstehen. Für beide Bereiche gelte, so Hartmut von Schöning, dass »Aacher Bürger bei der Belegung bevorzugt werden«.
Die Detailplanung des Projektes soll parallel zum Bebauungsplanverfahren fortgeführt werden, so dass im Frühjahr 2017 mit dem Bau begonnen werden und im Herbst 2018 das Altenpflegeheim seine ersten Bewohner aufnehmen kann.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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