Rathausteam bekochte die Tafelgäste

Symbol der Solidarität mit den Ärmeren der Gesellschaft

Singen. »Heute haben wir besondere Köche«, so begrüßt und informiert Udo Engelhardt, Vorsitzender der Singener Tafel, die zahlreichen wartenden Mittagstisch-Kunden. Die besonderen Gäste und Bewirter sind Bürgermeisterin Ute Seifried sowie die Fachbereichsleiter der Stadt Singen Torsten Kalb, Bernd Walz und Regine Achatz. Allesamt ambitionierte Köchinnen und Köche aus Leidenschaft, wie Ute Seifried erklärte. Die Begeisterung, ihren Gästen was Besonderes zu bieten, war den Gastgebern quasi ins Gesicht geschrieben.

Unterstützung bekamen sie von der erfahrenen Küchenleiterin Eva Pal, denn so einfach ist es nicht von einem »normalen« Haushalt mit rund vier Personen mengenmäßig dann auf 50 Personen hochzuschalten. Doch bei Rindergulasch, Spätzle und Salat nebst Schokomousse gelang dem Stadtverwaltungsteam ein hervorragendes und hochgelobtes Essen.

»Eigentlich schon eine alte Tradition, dass sich alle zwei Jahre, meistens vor Weihnachten, die Verwaltung um Kochen und Service kümmert«, freut sich Udo Engelhardt. Aber auch die Bezuschussung von 12.000 Euro durch die Stadt Singen stieß auf Wohlwollen.

»Und nach der Gemeinsamkeit der Vesperkirche, bei der die Solidarität im Fokus steht, möchten wir daran anknüpfen. Der gemeinsame Blick auf ärmere Menschen ist uns wichtig, aber auch die Begegnungen, die Einsamkeit verträglicher machen. Auch Tischgemeinschaften bilden sich, die sich dann privat treffen«, ergänzt der Vorsitzende.

Täglich werden an der Tafel in Singen rund 100 Portionen gekocht, davon werden rund zehn Portionen als »to-go«-Essen angeboten, die Gäste, die in der näheren Umgebung wohnen, abholen. 

Seit 1. Oktober vergangenen Jahres verstärkt Clemens Gnädinger als Ladenleiter die Singener Tafel. Er erklärt den Ablauf des Mittagstisches im Zwei-Schicht-Betrieb, der um 12 Uhr startet und dann zusammengenommen bis 13.30 Uhr andauert. Zwei Euro kostet für Tafelkunden der Mittagstisch, für alle anderen vier Euro inklusive Getränk.
Silvia Betz kommt regelmäßig zweimal die Woche zum Mittagstisch der Singener Tafel. »Des mach i, dass i it allei dahom hock
und ebbe unter de Leut bi«, ist ihre Erklärung eines Besuchs des Mittagstisches.

»Wir freuen uns, wieder da sein zu können, und Kochen macht auch Spaß«, war abschließend das Fazit der Singener Verwaltungsspitze.