Wechsel doch in Etappen beim StTV
Storz verlängert – Leitenmair geht in Rente
Singen. Eigentlich wollte Hans-Peter Storz sich bei der jüngsten Hauptversammlung des Stadtturnvereins Singen aus der Führung zurückziehen, weil er es doch an der Zeit findet, dass hier eine neue Führung ans Werk geht, zumal er auch durch sein Abgeordnetenmandat und weitere Funktionen nur noch sehr begrenzt Zeit habe, wie er schon vor einem Jahr angekündigt hatte. Nun hat er sich aber nochmals für zwei Jahre wählen lassen, einfach, weil gerade im Verein weitere Umbrüche anstehen.
Denn im Rahmen der Ehrungen des Vereins wurde Axel Leitenmaier als eine der tragenden Personen des Vereins nicht nur für seine 60-jährige Mitgliedschaft durch den Vorsitzenden geehrt, jetzt im Juli begann auch sein Ruhestand. Leitenmair war tatsächlich als fünfjähriger Knabe in den Verein gekommen, kam dann freilich als Trainer 1986 als Mitarbeiter in den Verein, um unter anderem das Kinderturnen »KISS« zum Erfolgsmodell aufzubauen und auch um die Geräteturner bis zur Bundesliga-Reife aufzubauen. Seit 2013 war er zudem für die Geschäftsstelle des Vereins verantwortlich gewesen und nun ist er eben »mal weg«. Das Kinderturnen soll Alice Stegmiller nach den Sommerferien übernehmen, die Bundesliga-Turnmannschaft solle dann von Daniel Propescu trainiert werden, sagte Leitenmair. Wie der Vorsitzende Hans-Peter Storz in seinen Berichten ausführte, wolle man für das Turnerteam einen ähnlichen Status erreichen wie die Schwimmsportfreunde Singen. Dort beteiligt sich die Stadt Singen an den Trainerkosten, weil der Verein ja (zumindest in Vor-Corona-Zeiten) mit seinen Nachwuchsschwimmern auf dem nationalen und auch internationalen Parkett eine gewichtige Rolle spielt. Die Turnermannschaft, auch wenn sie wohl nach der Saison erst mal wieder in der Zweiten Bundesliga antritt, sei ein Aushängeschild für die Sportstadt Singen, meinte Hans-Peter Storz.
Hallenbau erst mal ausgesetzt
Insgesamt erholt sich der Verein gerade von den Corona-Unterbrechungen, wurde in den Berichten festgestellt. Freilich fielen viele der wichtigen Aktivitäten zur Kontaktpflege wie Stadtfest, Helfer- und Übungsleiteressen aus. Die Ringerabteilung sei wieder in der Aufbauarbeit, habe es in der letzten Herbst abgebrochenen Rumpfrunde auf Platz vier geschafft. Sorgen machen sich die Schwimmer und Wasserspringer, ob im Winter das Hallenbad angesichts der Energiekrise überhaupt geheizt würde, sagte Storz.
Die Hallenfrage ist für den Verein auch nach wie vor ungelöst. »Wenn andere unsere Jungs trainieren sehen, fangen sie an zu heulen«, benutzte Storz zur aktuellen Situation ein drastisches Bild. Der Plan, an die vereinseigene Waldeck-Turnhalle eine »Geräteturnhalle« anzusetzen, könne nun nicht mehr weiterverfolgt werden, weil die Waldeck-Grundschule nun fünfzügig ausgebaut werden solle und den Platz benötige. Die Turner müssen ihre Geräte nach dem Training immer abbauen, weil die Halle für den Schulsport dort benötigt wird, was dem Verein natürlich auch einiges an Geld einbringt. »Es wird wohl nicht so sein, dass die seit vielen Jahren versprochene dreiteilige Sporthalle bald kommen würde, an die wir unsere Geräteturnhalle anbauen wollten«, zeigte sich Storz konsterniert.
Nachgeholte Ehrungen
Auch wenn im letzten Jahr eine Wahlversammlung unter freiem Himmel stattfand, standen doch viele Ehrungen an. Alleine 32 der 2.750 Mitglieder sind seit 25 Jahren dabei. Und seit 40 Jahren Marianne Auer, Elke Klaiber, Gerhard Kohler, Christine Paul und Renate Pech, seit 50 Jahren Helga Kothe, Ulrich Kothe, Günter Kresse, Heinz Schnieber, Beate Steinmann, Ute Walter und Wolfgang Weber, seit 70 Jahren Peter Kirner und seit ganzen 80 Jahren Erich Merk.
Verabschiedet wurde mit einer Laudatio Ehrenmitglied Rita Sczuka, die nicht nur seit 1974 Mitglied im StTV ist, sondern seit 1968 als Übungsleiterin tätig war – bis jetzt noch vertretungsweise.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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