»Durchblick-Preis« des BVDA verliehen
Standpunkte zur Pressefreiheit und ehrenamtlichem Engagement
Berlin. Nach zwei Jahren, in denen der Medienpreis "Durchblick" des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) digital verliehen wurde, fand die Preisverleihung am Donnerstag nun wieder in Präsenz statt. Bereits zum 17. Mal wurden Medienschaffende aus der Anzeigenblattbranche für ihre herausragende und innovative Arbeit in vier Kategorien ausgezeichnet.
"Anzeigenblätter schließen die journalistische Vielfaltslücke", begann Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen in Deutschland, seine Gastrede zur diesjährigen Durchblick-Preisverleihung im Titanic Chaussee Berlin. Mihr stellte den wichtigen Beitrag, den Anzeigenblätter für Demokratie und Freiheit leisten, heraus und gratulierte den Gewinnerinnen und Gewinnern des BVDA-Medienpreises. Zugleich stellte Mihr den JX Fonds vor, der russische Journalistinnen und Journalisten im Exil unterstützt. Der BVDA beteiligt sich mit seinen Mitgliedsverlagen an der Kampagne, um Spenden für den Fonds zu generieren. "Damit leisten wir mit der enormen Reichweite der BVDA-Mitgliedsverlage einen wichtigen Beitrag zur Pressefreiheit über die Grenzen Deutschlands hinweg", hält BVDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg Eggers fest.
Neben dem Einsatz für Medienvielfalt und Pressefreiheit ist das Ehrenamt ein zentraler Bestandteil des BVDA-Engagements. Als weiterer Ehrengast berichtete Ewa Herzog, Berliner Modedesignerin und gebürtige Ukrainerin, von ihrer Initiative zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine. Bereits über 1.500 Tonnen an Hilfsgütern hat Herzog mithilfe ihres Netzwerks in die Ukraine gebracht. "Das Ehrenamt ist fester Bestandteil der lokalen Berichterstattung von kostenlosen Wochenzeitungen in Deutschland. Aus diesem Grund freuen wir uns, Initiativen wie der von Ewa Herzog eine Bühne geben zu können", so Eggers.
Die Gewinner des Durchblick-Medienpreises 2022
In der Kategorie "Leser- und Verbrauchernähe" wurde die VRM GmbH & Co. KG aus Mainz für ihre Serie "Ackerkult: Land – Lässt - Leben" mit dem Durchblick-Preis ausgezeichnet. Hendrik Stein, Jurymitglied und Chefredakteur der Berliner Woche: "Der Wettbewerbsbeitrag von VRM fußt auf einem von vorne bis hinten durchdachten Konzept, das eindeutig den Leser und Verbraucher ins Zentrum stellt. Neben Informationen zu fairen landwirtschaftlichen Produkten und nachhaltigen Produktionsweisen werden lokale Akteure vorgestellt und Leser zum Mitmachen, aber auch zum Umdenken herausgefordert."
Der erste Preis in der Kategorie "Beste Innovations- und Vermarktungsaktion des Jahres" würdigte die Aktion "Wir machen Kunst sichtbar" der Marketing- & Sales-Service GmbH aus Augsburg, die Künstlerinnen und Künstler online und in Print Reichweite kostenfrei zur Verfügung stellten. "Schnelle Hilfe – großer Erfolg. Unter diesem Motto könnte man die beste Innovations- und Vermarktungsaktion 2022 auch betrachten", urteilt Jurymitglied Daniela Ehmann vom echo in Heilbronn und hält ferner fest: "Nebenbei konnte man einen neuen Markt für Werbekunden schaffen, welcher Innovativ und modern gestaltet werden kann."
Die Kategorie "Beste digitale Aktivität" stand ganz im Zeichen von neuen Geschäftsfeldern für die kostenlosen Wochenzeitungen. Unter allen Nominierten stach besonders der WochenKurier Lokalverlag mit der Online-Plattform "Stark für Cottbus" heraus.
Jurymitglied und Pressesprecher beim Handelsverband Deutschland, Stefan Hertel, über den Gewinnerbeitrag: "Wochenblätter müssen nah an den Menschen und ihren Problemen sein, sie müssen dahin gehen, wo es weh tut. Der Strukturwandel in der Lausitz ist in Cottbus und der Region zweifellos ein zentrales Thema, das den Alltag vieler Menschen vor Ort stark prägt. Deshalb ist die Plattform "Stark für Cottbus" mit ihren zahlreichen Erklärungen und Informationen zu Förderprogrammen eine wichtige und sehr wertvolle Aktion."
Gewinner in der Kategorie "Beste journalistische Leistung" wurden Meike Richter und Simone Steinbrenner von der Medienhaus Lüneburg GmbH mit ihrer Artikelserie "Brustkrebs: Betroffene Frauen erzählen, um anderen Mut zu machen". Hendrik Stein zu dem Gewinnerbeitrag: "Mut braucht Vorbilder. Und diese liefert die einfühlsam geschriebene Artikelserie von Meike Richter und Simone Steinbrenner. Die Autorinnen kommen ihren Protagonistinnen sehr nahe und beschreiben deren Kämpfe, Ängste und Hoffnungen mittels einer klaren und unsentimentalen Sprache. Eine große Leistung der beiden Autorinnen ist es, ein tiefgehendes Vertrauensverhältnis zu den Krebspatientinnen aufgebaut und ihnen geholfen zu haben, mit der Sichtbarmachung ihres persönlichen Schicksals anderen Menschen in solch existenziellen Notlagen Mut zu machen."
Publikumspreis "Bester Film" 2022: Zum Ende der Preisverleihung wurde per Live-Abstimmung der Publikumspreis in der Kategorie "Bester Film" verliehen. Der Publikumspreis zeichnet traditionsgemäß den besten Durchblick-Film, der von den Nominierten aller Kategorien zur Visualisierung ihres Beitrags produziert wird, aus. Gewonnen hat der Film zum Beitrag "Einbeinig über die Alpen" von der SÜWE Dienstleistungsgesellschaft mbH & Co. KG aus Ludwigshafen, der in der Kategorie "Beste journalistische Leistung" zuvor den dritten Platz belegte.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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