Exklusives WOCHENBLATT-Sommerinterview mit OB Bernd Häusler
Stadtumbau und Mobilität im Blick

OB Singen | Foto: Oberbürgermeister Bernd Häusler in seinem Amtszimmer im dritten Stock des Singener Rathauses. swb-Bild: stm
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Singen. Im ersten Teil des Interviews mit dem Singener Rathauschef zieht selbiger ein Fazit seiner sechsjährigen Amtszeit und blickt auf die nächsten großen Herausforderungen, die vor der Stadt Singen in den nächsten Jahren liegen.

WOCHENBLATT:
Fast genau vor sechs Jahren haben Sie das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Singen übernommen. Wie fällt das Fazit ihrer bisherigen Amtszeit aus?

Bernd Häusler: Es gibt viele Projekte in dieser Zeit, die mir einfallen. Die Stadt wird umgebaut: Man sieht es gerade in der Innenstadt, die lange kein Geld bekommen hat. Nach einem langen Prozess wird die Fußgängerzone neugestaltet, der neue Bahnhofsvorplatz und das Einkaufszentrum gebaut.
Doch auch im Bereich Kitaausbau, Schulen – auch Mensen – haben wir viel getan. Oder denken Sie an die Bebauung des Kunsthallenareals, das lange brach lag. Auch die Neugestaltung des Herz-Jesu-Platzes wurde umgesetzt. Auch viele Projekte in den Ortsteilen wie die Beurener Halle und das Neubaugebiet in Bohlingen haben wir nach jahrelangem Stillstand verwirklicht. Sinnvoll war auch ISEK 2030.
Auch für die Jugend haben wir einen Skaterplatz und ein DFB-Kleinspielfeld gebaut, ein weiterer soll am ESV Platz kommen.

WOCHENBLATT: Gab es auch Dinge, die ihrer Ansicht nach nicht so gelaufen sind, wie Sie sich das gewünscht haben?

Bernd Häusler: Wenn ich ehrlich bin – nein! Auch bei der Klimaanalyse im Zuge der das Wohnprojekt »Knöpfleswies« gekippt wurde, sind mir die Augen aufgegangen, sodass ich meine Meinung hierzu geändert habe.

WOCHENBLATT: 2021 kandidieren Sie, wie Sie dem WOCHENBLATT zur Halbzeit ihrer Amtszeit angekündigt haben, für die Wiederwahl zum Oberbürgermeister. Was sind bis dahin ihre dringlichsten Aufgaben?
Bernd Häusler: Die Fertigstellung der Großbaustellen, um den großen Stadtumbau abzuschließen. Denn die Mitarbeiter im Hause sind an ihre Grenzen gekommen. Ein weiterer Punkt, der mir wichtig ist, ist der verstärkte Umstieg im Mobilitätsverhalten der Bürger auf ÖPNV, Rad und Fußverkehr.

WOCHENBLATT: Ist denn das neue Mobilitätsgutachten abgeschlossen?
Bernd Häusler: Im Grunde ja, doch leider hat uns unser Klimaschutzmanager Herr Zipf, der das Projekt betreut hat, im Frühjahr verlassen.

WOCHENBLATT: Gibt es für Herrn Zipf schon einen Nachfolger?

Bernd Häusler: Die Nachbesetzung erfolgt im Oktober. Sindy Bublitz wird neue Klimaschutzmanagerin. Die Nachfolge für die Stelle von Frau Kaluza-Däschle als Umweltschutzbeauftragte übernimmt Ulrich Weigmann.

WOCHENBLATT: Wenn wir gerade bei Personalien sind: Auch der Leiter des Straßenbaus, Uwe Kopf, verlässt die Stadt Singen. Hat dies Auswirkungen auf die von ihnen angesprochenen Großprojekte?

Bernd Häusler: Nein, das läuft problemlos weiter: Herr Spreizer hat schon vorher die Leitung des Bahnhofsvorplatzes innegehabt. Wir sind in der Zeit. Als kommissarischer Leiter des Straßenbaus fungiert Herr Sigg und natürlich ist die Stelle ausgeschrieben. Auch die Neugestaltung der Fußgängerzone August-Ruf-Straße und die Fortführung der Hegaustraße werden bis zur Eröffnung des Cano fertig sein, auch wenn wir natürlich eng getaktet sind.

WOCHENBLATT: Die Stadt hat eine Klimaresolution beschlossen. Welche Maßnahmen sind in naher Zukunft geplant, um diese mit Leben zu füllen?

Bernd Häusler: Wir haben im Zuge des Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2012 mehrere Millionen Euro für die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED ausgegeben. Wir werden verstärkt Kontrollen zur festgesetzten Bepflanzung durchführen. Zudem werden wir versuchen in neuen Baugebieten das Thema »Schottergärten« einzugrenzen, was rechtlich nicht ganz einfach ist. Wir planen eine Aufforstung. Zudem sind bei der Neuverpachtung der landwirtschaftlichen Flächen Punkte geplant, die wir einfordern werden, wie Grünstreifen. Auch das Thema Mobilität spielt eine große Rolle, gerade den 17.000 Einpendlern wollen wir Angebote für den Umstieg anzubieten.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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