Harter Kampf in Singen gegen Littering und Hausmüllentsorgung
Stadtreinigung sammelt 807 Tonnen Müll ein
Singen. Nein, leicht haben es die 17 Männer und eine Frau der Singener Stadtreinigung beileibe nicht. Täglich sind sie im gesamten Stadtgebiet und den Ortsteilen unterwegs, um die rund 1000 Mülleimer zu leeren und dafür zu sorgen, dass Singens öffentliche Flächen sauber bleiben.
„Die Müllbeseitigung ist eine Sisyphus-Arbeit“, sagt dazu Jörg Wagner, seit drei Jahren Leiter der Stadtreinigung. „Kaum hat man alle Müllkübel geleert, kann man wieder von vorne anfangen.“
Ein großes Problem stellt dabei der anonym entsorgte Hausmüll dar. „Wir erleben es sehr oft, dass in den Mülleimern Säcke mit Hausmüll stecken“, erläutert Jörg Wagner. Und damit sind die Behälter dann auch meist voll, die natürlich für solche Mengen nicht ausgelegt sind.
Zurzeit sind Wagner und seine Mitarbeiter damit beschäftigt, zusätzliche größere Müllbehälter zu installieren. Der Weg entlang der Aach zwischen Pestalozzischule und der Insel Wehrd wurde mit zehn größeren blauen Mülleimern bestückt. „Alle hundert Meter gibt es nun einen davon“, sagt Wagner.
Die vorhandenen Müllbehälter im Stadtgebiet sollen mittelfristig schrittweise gegen größere und damit leistungsfähigere ausgetauscht werden, erklärt Jörg Wagner. Kürzlich stellte ein Unternehmen aus der Region der Stadtreinigung 90 Behälter kostenlos zur Verfügung. „Die werden wir natürlich in der nächsten Zeit gegen alte Modelle austauschen“, erzählt der Stadtreinigungschef.
Neben den 1000 Mülleimern gibt es in der Stadt übrigens auch 32 Unterflur-Modelle mit rund 600 Litern Aufnahmekapazität. „Die Unterflur-Mülleimer haben sich sehr bewährt“, stellt Wagner fest.
Montags bis samstags sind seine Leute täglich unterwegs, um die vollen Kübel zu leeren. Dabei sind im letzten Jahr mit der Straßenreinigung und den Unterflur-Behältern rund 807 Tonnen Müll zusammengekommen. Die Entsorgungskosten belaufen sich dabei auf rund 64.000 Euro. Zu den öffentlichen Plätzen und Straßen kommen noch die 17 Schulen, 90 Spielplätze und 14 Kindergärten, für die die Leute von der Straßenreinigung auch zuständig sind.
Außerdem sind im gesamten Stadtgebiet noch 70 so genannter Bello-Boxen aufgestellt, in denen Hundebesitzer die Hinterlassenschaft ihres Lieblings entsorgen können. Damit immer die nötigen Plastikbeutel vorhanden sind, werden diese von ehrenamtlichen Paten damit bestückt.
Dass es in Singen deutlich schmutziger als in anderen Städten sei, wie mancher Singener behauptet, kann Wagner allerdings nicht bestätigen. „Müllbeseitigung ist in jeder Stadt eine Herausforderung und eine aufwändige Angelegenheit“, erklärt er. Andere Städte hätten dieselben Probleme mit der Müllbeseitigung und –vermeidung, so der Stadtreinigungschef.
Aufwändig gestaltet sich für die Stadtreinigung übrigens auch der achtlos weggeworfene Unrat, vornehmlich Abfall von Fast Food. Das ärgert Jörg Wagner ganz besonders. „Wir haben wirklich überall Müllbehälter, in denen man diese Überbleibsel entsorgen kann. Trotzdem werfen manche Passanten einfach ihren Müll auf den Gehweg“, erzählt er und appelliert nochmals an alle Bürgerinnen und Bürger, ihre eigene Stadt sauber zu halten. „Ich würde mir wünschen, dass alle ihren Abfall in die Müllbehälter werfen. Dann hätten wir es von der Stadtreinigung wesentlich einfacher“.
- Redaktion
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare