Reaktion auf die Klimastreiks vom vergangenen Jahr
Stadt Singen will ihre Dächer für Photovoltaik nutzen

Solar | Foto: In Singen werden schon durch Unternehmen viele Dächer genutzt für Photovoltaik wie hier beim Unternehmen Okle im Industriegebiet. swb-Bild: solarcomplex
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Singen. In der Stadt Singen wurde zwar im vergangenen Jahr kein "Klimanotstand" ausgerufen wie in anderen Städten in der Folge der Klimastreiks der Bewegung "Fridays for Future", es wurde aber die Notwendigkeit erkannt, weitere Schritte durch die Kommune in Sachen Klimaschutz zu vollziehen mit dem Zielpunkt einer klimaneutralen Stadt. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung konnte nun im Gemeinderat vollzogen werden mit seinem Beschluss, der eigentlich schon vor Ostern anstand, aber wegen der Corona-Zwangspause vertagt werden musst, weil die Sitzung nicht stattfinden konnte.

Der Singener Gemeinderat hat nun beschlossen, dass künftig sämtliche freien Dachflächen von der Stadt Singen neu errichteter Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, sofern technisch nichts dagegenspricht (Verschattung) und die Flächen nicht anderweitig regenerativ genutzt werden sollen (Solarthermie). Der Verzicht auf die Installation einer PV-Anlage an einem neuen Gebäude sei im Einzelfall zu begründen.

Ob diese PV-Anlagen von der Stadtverwaltung selbst finanziert oder errichtet werden oder ob das Dach privaten Investoren, zum Beispiel bürgerlichen Gemeinschaftsprojekten (sogenannte Bürgerdächer), zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage zur Verfügung gestellt wird, wird abhängig von der finanziellen Situation der Stadt Singen gemacht und jeweils im Einzelfall zu entscheiden. Im Vordergrund steht dabei die Eigennutzung des erzeugten Stroms.

Bereits in der Vergangenheit wurde auf Dächern städtischer Gebäude der Bau von PV-Anlagen durch Investoren ermöglicht. Rechnet man die von den Stadtwerken angestoßenen Projekte mit, so wurden auf den Dächern und an Fassaden städtischer oder von den Stadtwerken gebauter Gebäude bereits 1.388kWp PV-Anlagenleistung installiert.

Schon die Dächer der letzten Neubauten - des Obdachlosenwohnheims in der Bahnhofstraße und des Curana in Beuren - wurden so ausgebildet, dass dort ohne größere Zusatzmaßnahmen PV-Anlagen errichtet werden können. Und inzwischen werden auch bei Dachsanierungen entsprechende Vorkehrungen getroffen oder die Verpachtung der Dachflächen direkt angeboten, wenn das Dach geeignet ist. Zuletzt bei der Sanierung des Umkleidegebäudes am Hardtstadion.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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