Zusammenschluss mit Caritas eröffnet neue Möglichkeiten
Sozialstation St. Elisabeth baut Tagespflegestation

Kuppel Jänicke | Foto: Pflegedienstleiterin Ulrike Jänicke und Oliver Kuppel vom Vorstand des Caritasverbands Singen-Hegau freuen sich, in Singen bald eine sehnsüchtig erwartete Tagespflege für Seniorinnen und Senioren aus der Stadt Singen und den Stadtteilen anbieten zu können
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  • Foto: Pflegedienstleiterin Ulrike Jänicke und Oliver Kuppel vom Vorstand des Caritasverbands Singen-Hegau freuen sich, in Singen bald eine sehnsüchtig erwartete Tagespflege für Seniorinnen und Senioren aus der Stadt Singen und den Stadtteilen anbieten zu können
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Singen. Für dieses Angebot gibt es einen großen Bedarf, der in der Stadt Singen und Ortsteilen bislang nicht gedeckt werden konnte. Denn immer mehr ältere Menschen, die zwar noch daheim leben können und noch nicht ins Pflegeheim gehen müssten weil es auch Angehörige und den mobilen Dienst der Sozialstationen gibt, haben Bedarf an Tagespflege. „Das ist auch zur Entlastung der Angehörigen sehr wichtig“, betont Oliver Kuppel vom Caritasverband Singen-Hegau, denn gerade diese bräuchten ja auch Zeitinseln um wieder Kraft zu schöpfen oder auch andere Dinge zu erledigen. Denn auch pflegende Angehörige werden immer älter und haben oft nicht die Kraft, das alles alleine zu stemmen. Doch in Singen ist dieses Angebot derzeit Mangelware. Eine Tagespflege kann in der ganzen Stadt bislang nur das Pflegeheim „Haus am Hohentwiel“ der Diakonie anbieten, viele Angehörige weichen deshalb auch auf Nachbargemeinden wie Rielasingen-Worblingen oder Gottmadingen aus.

Doch der Zusammenschluss zwischen dem Elisabethenverein und dem Caritasverband Singen-Hegau konnte nun neue Bewegung in das Thema bringen, denn damit sind einige Umstrukturierungen verbunden. Der Caritasverband hat im Zuge der Umgestaltung im letzten Herbst seinen Verwaltungsbereich mit der Geschäftsführung in einem gemeinsamen Gebäude in der Erzbergerstraße 25 am Rand der Singener Innenstadt zusammengeführt. Die bisherigen Verwaltungsräume, die im Gebäude des Elisbethenvereins untergebracht waren, sind dadurch frei geworden. Und damit kann das Gebäude am Randweg nun neu genutzt werden.

„Wir können hier nun auf zwei Stockwerken eine Tagespflege für Singen einrichten“, sagt Pflegedienstleiterin Ulrike Jänicke im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. 16 Plätze für die Tagespflege werden dort eingerichtet, was die Aufnahme von 40 bis 45 Gästen ermöglicht, die ja nicht jeden Tag die Einrichtung besuchen. „Wir sehen einen sehr großen Vorteil darin, dass die Tagespflege nicht an ein Pflegeheim angeschlossen ist, weil doch viele ältere Menschen die Befürchtung haben, damit schon mal mit einem Bein im Pflegeheim angekommen zu sein“, unterstreicht Oliver Kuppel. Die neue Tagespflege kann an die bestehende Sozialstation angeschlossen werden, die gegenwärtig mit 50 Mitarbeiterinnen auf 25 Planstellen rund 270 Kunden in der Stadt Singen wie in den Stadtteilen betreut. Dafür müsste freilich das Personal, besonders im hauswirtschaftlichen Bereich aufgestockt werden.

Doch erst muss das Gebäude der Sozialstation St. Elisabeth noch aufwändig umgestaltet werden. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1998, wo zum Beispiel das Thema barrierefreiheit längst nicht die Bedeutung hatte wie heute“, so Ulrike Jänicke. Deshalb muss in das Gebäude nun unter anderem ein Fahrstuhl eingebaut werden, der alle Geschosse auch rollstuhlgängig erschließt. Denn die Tagespflege wird zwar im Erdgeschoss mit den Betreuungsräumen und dem hauswirtschaftlichen Bereich eingerichtet, wo auch die Mahlzeiten angeboten werden, die Seniorinnen und Senioren aber auch immer mal wieder selbst tätig werden können, zum Beispiel mit Anleitung beim Kuchenbacken. Die Aktivierungsräume jedoch müssen im vierten Geschoss des Gebäudes eingerichtet werden, wo dann Spieleangebote, Gedächtnistraining, Gesang oder auch gemeinsame Gottesdienst angeboten werden sollen, um eine schöne Tagesstruktur zu schaffen für die Gäste der Tagespflege.

Bis zum Frühherbst sollen die ganzen Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Sozialstation ist für diese Zeit auch erst mal in das alte Pfarrhaus der Kirche St. Josef in der Nachbarschaft umgezogen, um seinen Service ohne Beeinträchtigung durchführen zu können, schließlich gehen die MitarbeiterInnen da bis zu drei Mal täglich zu ihren Kunden auf Tour.

Für September ist ein Tag der offenen Türe zur Vorstellung der neuen Einrichtung geplant, so Oliver Kuppel. Danach kann die Tagespflege in Betrieb gehen. Schon die ersten Ankündigungen hätte für viele Nachfragen gesorgt, so Kuppel. „Auf diese Einrichtung wird sehnsüchtig gewartet.“

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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