Jahresbilanz: Zahl der "Grünen Zettel" hat wohl ihren Höhepunkt erreicht

Singener Zoll stellt in 2016 fast 900 Waffen sicher

Singen. Jahr für Jahr nimmt der Zoll rund die Hälfte der dem Bund zufließenden Steuern ein. Im Jahr 2016 waren dies rund 132 Milliarden Euro. Das Hauptzollamt Singen(HZA) wiederum hat im zurück liegenden Jahr mehr als 2,5 Milliarden Euro eingenommen und konnte somit eine Einahmenplus von 15 Prozent erreichen, wurde am Mittwoch im Rahmen der Jahresbilanz bekannt gegeben.

"Das Einnahmeplus gebührt auch der seit 2014 vereinnahmten KFZ-Steuer durch die betreffende Zollverwaltung , deren Standort in Immendingen ist, so HZA Leiter Kai Dade.

Stabilisiert hat sich wohl die Anzahl der sogenannten "grünen Ausfuhrkassenzettel" die von, allein dafür zuständigen 110 Beamten erledigt wird. Pro Wertag entspricht dies 37.200 Abstempelungen bei denen die Möglichkeit besteht sich die in Deutschland entrichtete Mehrwertsteuer erstatten zu lassen.

Unangemeldete Bargeldkontrollen ließen 3 Millionen Euro zusätzlich in die Kasse spülen. Im Bereich Waffen und Rauschgift konnten 900 Waffen und Waffenteile beschlagnahmt werden. Zudem 9,2 kg Sprengstoff, über 1.000 Schuss Munition sowie etliche nicht zugelassene pyrotechnischen Gegenstände sichergestellt werden. Behilflich bei den Funden sind insgesamt 18 Spürhunde.

Dem Niveau des Vorjahres 2015 entsprechen im Rahmen der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität die rund 1.900 Aufgriffe. Ganz interessant hierbei, dass es bei den gefundenen 50 Kilogramm Drogen zu einer Verdoppelung der aufgefundenen Drogenmenge gegenüber dem Jahr 2015 kam.

"Bei der Mindestlohn- und Schwarzarbeitkontrolle gab es im zurück liegenden Jahr zwar insgesamt an weniger Standorten Kontrollen dafür aber effizientere, sprich an großen Baustellen. Meist gehen beim Thema Schwarzarbeit anonyme Hinweise mit vielfältigen Erkenntnissen bei uns ein, ein bunter Strauß sozusagen , wobei das Baugewerbe sehr anfällig für Schwarzarbeit sei, so Dade.

Spektakuläre Funde gabs auch im Jahr 2016. Pressesprecher Michael Hauck berichtete von einem Rauschgiftfund am Grenzübergang Öhningen bei dem mehr als 2,1 kg Kokain und Heroin in einem präpariertem Fahrzeug gefunden wurden."Eines der größten Rauschgiftfunde der vergangenen Jahre und mein persönliches Highlight, schmunzelte der Pressesprecher.

Spektakulär war für Ewald Wiest, Leiter des Kontrollraums Hegau, bei einer älteren Dame das Verbergen von 9.900 Euro in dem Luftfilter ihres Fahrzeugs. "In so einem Fall stellt das bei der Geldsumme kein Delikt dar, jedoch bekommt die Steuerverwaltung des Wohnort der Dame von uns einen Hinweis und dann wird geschaut ob das ein Indiz sein könnte dass da vielleicht mehr dahintersteckt, erläuterte Wiest. "Bei manchen ZöllnerInnen kommt da einfach der Urinstinkt durch, bemerkte abschließend der Leiter des Singener HZA Kai Dade.

Die Aufgabenschwerpunkte des Hauptzollamts Singen und deren 857 Beschäftigten (plus 42 Azubis) liegen sowohl in der Überwachung der EU-Außengrenze zur Schweiz als auch in der Überwachung des Bargeldverkehrs sowie der Bekämpfung der Schwarzarbeit. Bei einer Bezirksgröße von 5.000 Quadratkilometern mit 14 Zollämtern keine leichte Aufgabe, zumal die Länge des Grenzabschnittes zur Schweiz immerhin 331 Kilometer beträgt, 70 Kiometer entfallen allein davon auf die Bodensee Seegrenze.