"Neues aus den Ateliers" im Singener Rathaus
Singener Maler mit vielen neuen Akzenten bis zur Museumsnacht

Foto: Fiedler
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Singen. Das war wieder wie in "Alten Zeiten". Viele Gäste waren dabei, als die "Singener Maler" am Donnerstagabend ihre Jahresaussellung wieder ganz ohne Limits eröffnen konnten. Und sie nahmen sich Zeit fürs Publikum. Nach der Begrüßung durch Singens OB Bernd Häusler, der die seit über 70 Jahren bestehende Initiative als wichtigen Kulturfaktor für die Stadt lobte, die eben auch gerade dadurch zur "Kulturstadt" geworden sei, stellten die beteiligten Künstler und auch ihre Gäste ihre aktuell ausgestellten Arbeiten noch persönlich vor und erklärten, was sie in diesem Jahr auch herausgefordert hatte.

Barbara Baumgart, Joachim Böhm, Vera Floetemeyer-Löbe, Nora Löbe, Monika Murzin, Susanne Sterk, Dalya Taffet und Alexander Weinmann mit jeweils aktuellen Arbeiten sind die Akteure der diesjährigen Ausstellung. Dazu kommen die GastkünstlerInnen, die in den Foyers im Rathaus sich vorstellen mit Detlev Eilhardt, Romana Glunk, Ursula Knapp, »Kolibri«, und Katja Scheffer. Die Ausstellung hat sich in diesem Jahr ausgebreitet in die Foyers, um damit auch mehr Platz zur Präsentation zu haben.

"Neues aus den Ateliers" im Singener Rathaus bis zur Museumnacht

"Diversität" ist ein wichtiges Stichwort für diese Ausstellung, die natürlich von der Vielseitigkeit der beteiligten KüntlerInnen lebt und dadurch auch ihre Kraft bekommt. Nora Löbe malt aus der Finsternis heraus ihre flächigen Bilder und der Betrachter schaut »ins Licht«, ihre Schwester Vera Flötenmeyer-Löbe hat sich mit ihren Plastiken verkleinert und probiert nun »Bronze-Kaltguss« aus, Kontraste werden deutlich, wenn man sich erst die filigranen Bildnisse von »Kolibri« im Erdgeschoss des Rathauses anschaut, dann die Zeichnungen von Joachim Böhm der, wie er sagte, auch mit einer einzigen Farbe auskommt, nämlich Schwarz (und damit meist auch alles erzählen kann), schließlich ans andere Ende des Bürgersaals wandelt um dort die neuen Arbeiten von Barbara Baumgart zu entdecken, die ihrendwie auf den ersten Blick wie »angefangen« aussehen, aber eben doch fertig sind und von einer bemerkenswerten Sicherheit der Pinselführung sprechen - auch in ihren Badebildern. Detlev Eilhardt zelebriert seine Liebe zu Frauengesichtern mit Sonnenbrille - aber so, dass man die geschützten Augen trotzdem sieht - der Konstrast hierzu die Riesenportraits von Susanne Sterk, die sich immer mehr auflösen, je mehr man sich ihnen annähert, obwohl sie ja von Fäden zusammengehalten werden.
»Tierisch« geht es gleich an mehreren der Ausstellungswände zu. Im Südfoyer knüpft Romana Glunk an ihre Schafe aus der Stadtgartengalerie an und wagt ungewöhnliche Formate und vor allem Malerei, im Nordfoyer spielen Ursula Knapp und Katja Scheffler, da wird sogar die Gans an sich zum Kunstobjekt. Und auch da passen Landschaften wie etwa von Monika Murzin als Blick in die Ferne bestens hinein. Wie auch Materialcollagen von Dalya Taffet im Setzkastenstil. Man sollte sich schon Zeit nehmen bei so vielen Öffnungen  und Offenbarungen.                                                                                                                  
Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind dann von Montag bis Donnerstag, jeweils von 10-12 Uhr und 14-16 Uhr, Freitag von 10 -12 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 - 17 Uhr. Die Museumsnacht am 17. September ist gleichzeitig Finissage von 17 - 24 Uhr im Bürgersaal, den Rathausfoyers und auch für die diesjährige »Galerie im Stadtgarten«, die seit Mai erstaunlich viele Besucher angezogen hat.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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