Internationale Demonstration vor Nestlé-Zentrale in Vevey / 17.000 Unterschriften
Singener Maggianer zeigen Flagge für Kollegen

Nestle Maggi | Foto: Über 500 Nestlé-Mitarbeiter und NGG-Mitglieder zogen mit ihren Fahnen vor die Nestlé-Zentrale in Vevey. swb-Bild: NGG
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Singen/ Vevey. Vor der Nestlé-Konzernzentrale in Vevey in der Schweiz haben am Dienstag rund 400 Beschäftigte aus Deutschland gegen den drastischen Stellenabbau beim weltgrößten Nahrungsmittelkonzern protestiert, gab die Gewerkschaft NGG im Nachhinein bekannt. Trotz hoher Gewinne sollen an mehreren deutschen Standorten insgesamt rund 1.000 Jobs gestrichen werden.

Der neue Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider hat das Renditeziel auf 18,5 Prozent erhöht und dem Konzern einen umfassenden Umbau verordnet, dem europaweit Arbeitsplätze zum Opfer fallen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft NGG, Guido Zeitler, übte deshalb vor Ort deutliche Kritik am „radikalen Jobkahlschlag“ bei Nestlé: „Trotz riesiger Gewinne werden Menschen auf die Straße gesetzt und rücksichtlos für eine völlig überzogene Renditeerwartung geopfert. Einmal mehr tut das Nestlé-Management alles dafür, den Ruf des Unternehmens dauerhaft zu schädigen.“
Andreas Zorn, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Nestlé Deutschland sagte: „Die deutschen Beschäftigten hatten bisher eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen und viele Entscheidungen des Managements mitgetragen. Die aktuellen Pläne haben eine neue Dimension – die Stimmung der Beschäftigten ist auf dem Nullpunkt.“
Uwe Hildebrandt, Vorsitzender der NGG im Landesbezirk Südwest, sagte: „Die Beschäftigten der verschiedenen Standorte zeigen hier gemeinsam Stärke und Zusammenhalt – das ist ein deutliches und ganz wichtiges Signal an das Management.“
Aus Deutschland waren am Dienstag zehn Busse mit Beschäftigten der Nestlé-Standorte in Neuss, Lüdinghausen, Frankfurt, Ludwigsburg, Biessenhofen und Singen zur Kundgebung vor der Schweizer Konzernzentrale gereist. Sie übergaben Vertretern des Nestlé-Managements rund 17.000 Unterschriften von UnterstützerInnen ihres Protests gegen den Stellenabbau, die sie in den letzten Wochen - auch in Singen - gesammelt hatten.
An der Protestaktion der Gewerkschaft NGG und der Schweizer Gewerkschaft UNIA unter dem Motto „Mensch vor Marge!“ hatten sich auch ArbeitnehmervertreterInnen aus Südamerika, Italien und Frankreich beteiligt, so die Medieninformation.

Im Juni 2018 wurden die Beschäftigten deutscher Nestlé-Standorte über Teil- oder Standortschließungen informiert. Betroffen sind insgesamt rund 1.000 Arbeitsplätze. Die Standorte in Ludwigsburg (CARO) und Weiding (ALETE) sollen nach dieser Information geschlossen werden. Für Biessenhofen und Lüdinghausen wurden Teilschließungen und Personalstreichungen angekündigt. Der Standort Mainz war bereits Ende letzten Jahres geschlossen worden. Beim Standort Singen gehe es eher um Einsparungen beim Personal.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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