Interview mit dem Leiter der Stadtreinigung Jörg Wagner
»Singen macht sauber« – er schon 33 Jahre

Stadtreinigung Jörg Wagner | Foto: Jörg Wagner ist seit sechs Jahren mit vollem Herz der Leiter der Singener Stadtreinigung. swb-Bild: stm
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Singen. Seit 33 Jahren arbeitet Jörg Wagner bei der Stadtreinigung Singen, 20 Jahre fuhr er eine Kehrmaschine, seit 2013 ist er der Leiter. Anlässlich der Aktion »Singen macht sauber – Mach mit«, die am Samstag, 6. Juli, von
9 bis 12 Uhr stattfindet, hat das WOCHENBLATT ihn zu einem exklusiven Interview getroffen. Bislang haben sich etwa 100 Bürger, darunter Kindergärten und Schulen zu der »Stadtputzete« angemeldet, gerne können am Samstag auch noch Helfer spontan vorbeikommen.

WOCHENBLATT:
Singen feierte sein Stadtfest. Ein Großeinsatz für die Stadtreinigung?
Jörg Wagner: Wir waren am Samstag- und Sonntagfrüh ab 4 Uhr mit 13 Mitarbeitern, vier Kehrmaschinen und eine Müllsammelmaschine im Einsatz, und haben die extra 40 aufgestellten Mülleimer geleert und das Festgelände gereinigt.
Nach dem Ende des Stadtfestes sind dann die Reinigungsfahrzeuge im Einsatz, auch in der Hegaustraße. Dort werden die Sitzwürfel grundgereinigt.

WOCHENBLATT: Doch auch das ganze Jahr über ist die Stadtreinigung in Singen im Einsatz. Wie viel Müll produziert Singen eigentlich?
Jörg Wagner: Jährlich sind dies 500 Tonnen Straßenkehrgut, 70 Tonnen aus Unterflurmülleimern sowie 200 Tonnen Müll aus Papierkörben, von denen es in Singen über 900 gibt. Die Stadtreinigung verfügt über 18 Mitarbeiter und über tolle Fahrzeuge, wie das neue Reinigungsfahrzeug, das selbst Kaugummis und Grafitis an den Kragen geht.

WOCHENBLATT: Ärgert Sie es, wenn Singen immer noch als dreckig bezeichnet wird?
Jörg Wagner: Da ich meine Arbeit sehr persönlich nehme – sehr. Es stimmt nämlich nicht, in anderen Städten sieht es oft schlechter aus.

WOCHENBLATT: Was hat sich in den letzten Jahren verbessert?
Jörg Wagner: Zum einen die Einführung der Unterflurmülleimer, die mehrere Vorteile haben: Ein größeres Volumen, ein Aschenbecher ist mit dabei, geschlossen und es stinkt nicht. Wir wollen 30 weitere Unterflurmülleimer im Stadtgebiet aufstellen – etwa bei Schulen oder beim Abenteuerspielplatz an der Masurenstraße.
Zudem hat sich das Bild der Stadtreinigung verändert - statt mit Besen und Spaten sind wir heute mit modernen Fahrzeugen unterwegs.

WOCHENBLATT: Welche Müllverursacher gehen ihn auf die Nerven?
Jörg Wagner: Jene, die ihren Müll – 90 Prozent Fastfoodverpackungen – aus dem Autofenster auf den Parkplatz, besonders beim Hallenbad, oder bei Ortsausgangstraßen werfen, statt ihn zum Mülleimer zu bringen.
Schlimm sind aber auch jene, die Bauschutt, Sperrmüll oder einmal 100 Reifen trotz Wertstoffhof im Wald abladen.

WOCHENBLATT: Gibt es eine Idee, dies zur unterbinden?
Jörg Wagner: Ich hoffe, dass ein Umdenken in der Bevölkerung einsetzt.
Hoffnung machen mir dabei die Kindergärten, wo den Kindern ein sorgsamer Umgang beigebracht wird. Aber man muss auch über andere Möglichkeiten nachdenken – Erziehung geht bei vielen nur über den Geldbeutel.
Auch die Bürgermeldungen halte ich für eine gute Idee. Da wir nicht überall sein können, ist es gut, wenn Bürger uns auf Mißstände im Stadtgebiet hinweisen.
Von Vorteil ist auch, dass wir bei der Stadtplanung gefragt werden.

WOCHENBLATT: Am Samstag ist »Singen macht sauber« – was erhoffen Sie sich von der Aktion?
Jörg Wagner: Ich hoffe, dass sich viele daran beteiligen und dass jeder begreift, dass er seinen Teil dazu beitragen kann. Eine weniger weggeworfene Zigarettenkippe, ein Kaugummi, eine Fastfoodverpackung sind ein erster Schritt.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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