Singener Kliniikum weiht »Elternzimmer« ein
Rückzugsort für Eltern mit Frühchen

Elternzimmer Frühchen | Foto: Prof. Andreas Trotter, Petra Martin-Schweizer und Pius Netzhammer (v.l.) im neu gestalteten Zimmer für »Frühchen-Eltern«. swb-Bild: ly
  • Elternzimmer Frühchen
  • Foto: Prof. Andreas Trotter, Petra Martin-Schweizer und Pius Netzhammer (v.l.) im neu gestalteten Zimmer für »Frühchen-Eltern«. swb-Bild: ly
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Singen. Wenn Babys mehr als drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin geboren werden, bezeichnet man sie als Frühchen. Eine problematische, sorgenvolle Zeit beginnt dann für die Eltern und je nachdem wieviele Wochen ein Baby zu früh geboren wurde und wie weit die Entwicklungen sind, ist ein Aufenthalt in der Frühchen-Station notwendig.

Eine praktische Neuerung bietet nun das Singener Klinikum für die betroffenen Eltern an, nämlich ein Gästezimmer, das in neuem Glanz nach der Renovierung in frischem Grün und neuer Möbilierung erstrahlt. Hier können Eltern übernachten oder sich einfach zurückziehen, ohne weit von ihrem "Frühstarter" entfernt zu sein.

"Das Elternzimmer ist ideal für Mütter-Eltern, da die bei den Frühchen wegen der Infektionsproblematik nicht übernachten dürfen", freut sich Prof. Andreas Trotter, Chefarzt der Singener Kinderklinik und Leiter vom Perinatalzentrums des Gesundheitsverbundes über das Angebot. Und auch über die Einhaltung des Kostenrahmens der Renovierung von rund 6.000 Euro, zu dem das Klinikum, der Krankenhausförderverein und die Firma Netzhammer beigetragen haben.

2016 kamen 46 Frühchen unter 1.500 Gramm Gewicht und 27 Frühchen sogar unter einem Gewicht von 1.250 Gramm im Singener Klinikum zur Welt. Ein Jahr zuvor waren die Zahlen etwas geringer, berichtete Andreas Trotter. Das Einzugsgebiet ist zudem groß, nämlich der gesamte Landkreis Konstanz sowie die angrenzenden Landkreise.

Aktuell und quasi als Erste, die das renovierte Elternzimmer nutzen kann, ist eine Mutter aus Tuttlingen-Heuberg die ihr Mädchen mit einem Gewicht von knapp unter 2 Kilogramm zur Welt brachte und dankbar für dieses Angebot des Elternzimmers ist. "Denn die tägliche Fahrerei bei Hin- und Rückweg von 2 Stunden bleibt mir so erspart, die ich dann lieber bei und mit meinem Kind verbringe," so die Mutter der Kleinsten.

Andreas Trotter allerdings sieht jetzt schon die Notwendigkeit des Angebots eines zweiten Elternzimmers und hofft zusammen mit der Vorsitzenden des Krankenhausfördervereins Petra Martin-Schweizer dies auch bald umsetzen zu können. Kosten für Übernachtungen der (meist) Mütter werden zu 100 Prozent übrigens von der Krankenkasse übernommen. Zudem bietet das Singener Klinikum ein Frühchentreff an, bei dem sich die Betroffenen austauschen können, informierte Pressesprecherin Andrea Jagode.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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