Geschäftsführer von Constellium Singen wechsel im März schon zu VDM ins Sauerland
Rolf Schencking ist schon wieder weg
Singen (swb). Kurzfristig hatte der Geschäftsführer von Constellium Singen, Rolf Schencking, zum Mediengespräch eingeladen, doch das aktuelle Ergebnis von 2017 im Singener Werk, das sehr gut gelaufen ist, war nur die Nebensache. Nach drei sehr Erfolg versprechenden Jahren in Singen wird Rolf Schencking den Hegau schon wieder verlassen. Am 28. Februar ist bereits sein »letzter« bei Constellium, die Mitarbeitern würden noch genau in einer Betriebsversammlung informiert.
Der Weg von Schencking geht im März bereits zum Unternehmen »VDM Metals« im Sauerland, die mit 2.000 Mitarbeitern ähnlich groß wie Constellium in Singen sind, und mit Nickel-Legierungen ein Global Player in der ersten Reihe. Die GmbH erweitert gerade ihre Produktion mit einer Endlosband-Glüherei.
»Wenn man gut ist, geht der Ruf schnell nach außen«, deutete Schencking an, dass er selbst nicht nach dem neuen Job gesucht hatte. »Constellium ist ein gutes Unternehmen und es hat sich gerade hier in Singen viel getan«, unterstreicht er im Gespräch mit dem WOCHENBLATT am Dienstag. Der Konzern publizierte Zahlen für 2017 mit einem Umsatzsprung von 4,74 auf 5,23 Milliarden Euro, wie einem um 14 Prozent von 377 auf 431 Millionen gesteigerten brutto Betriebsergebnis (EBITDA). In Singen habe man in 2017 15 Millionen Euro in den Walzenbereich investiert, den Abschluss des Umbaus habe er hier noch abwarten wollen. Hier steht das Werk auf Kurs »Industrie 4.0«. Für 2018 sind gar 35 Millionen Euro Investitionen in Singen und Gottmadingen vorgesehen. Der jüngste Tarifabschluss mit einen Lohnplus sei nun eine Belastung, die man mit dem Mitarbeitern ausgleichen müsse. Gerade im Automobilbereich seien Kostensteigerungen deswegen nicht durchsetzbar, deshalb müsse man mit mehr Leistung kompensieren.
Schenking war von Anfang an den Kurs der »Spezialitäten« gefahren, damit konnte die Wertschöpfung erheblich verbessert werden. Nun aber reizen neue Aufgaben.
Schencking war seit vielen Jahren der erste Chef, der auch vom Betriebsrat höchstes Lob bekam. »Ich habe nur das versprochen, was ich halten konnte«, sagt er kurz und knapp. Und Vertrauen, Loyalität wie Fachkenntnis waren die zentralen Punkte seines intensiven Wirkens hier am Standort.
Bereits vor sechs Monaten sei der Wechsel mit der Konzernleitung kommuniziert. Ein Nachfolger konnte freilich noch nicht benannt werden. »Ich gehe davon aus, dass es eine betriebsinterne Nachfolge geben kann. Bis dahin werde der CFO von Singen, Jochen Chwalisz das Werk leiten.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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