Färbe präsentiert die „Grönholm Methode“
Psychokrieg um einen Job

Die Grönholm-Methode“ unter der Regie von Peter Lüdi in der „Färbe“. | Foto: Elmar F. Kühling, Milena Weber, Ben Ossen und Patrick Hellenbrand beharken sich als Bewerber um einen Führungsposten in „Die Grönholm-Methode“ unter der Regie von Peter Lüdi in der „Färbe“. swb-Bild: Bührer
  • Die Grönholm-Methode“ unter der Regie von Peter Lüdi in der „Färbe“.
  • Foto: Elmar F. Kühling, Milena Weber, Ben Ossen und Patrick Hellenbrand beharken sich als Bewerber um einen Führungsposten in „Die Grönholm-Methode“ unter der Regie von Peter Lüdi in der „Färbe“. swb-Bild: Bührer
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Singen (of). Vier Stühle, eine automatische Schiebetüre, eine fernbediente Klappe aus der immer wieder seltsam groteske Anweisungen kommen. Das ist das Ambiente für das Stück „Die Grönholm Methode“ von Jordi Calderan, mit dem das Singener Theater „Die Färbe“ unter der Regie von Peter Lüdi seine diesjährige Spielzeit eröffnet.

Nach und nach trudeln Fernando Porta (Elmar F. Kühling), Enrique Font (Patrick Hellenbrand), Mercedes Degas (Milena Weber) und Carlos Bueno (Ben Ossen) diesen Raum und alle Fragen sich, weshalb gemeinsam bei einem Bewerbungsgespräch – und wo ist ein Vertreter des Unternehmens. Doch da geht die Kappe schon das erste Mal auf, und es wird per Brief die Aufgabe gestellt, innerhalb von 10 Minuten herauszufinden, wer unter den vieren nun als Spion des Unternehmens eingeschleust wurde. Eine Aufgabe, die übrigens erst zum Schluss des dann doch ziemlich überraschenden Schlusses ihrer Lösung harrt. Was aber nun kommt, ist eine Psychokrimi vom allerfeinsten, der den Akteuren manchen Seelenstriptease abverlangt, der zuweilen schon ins Groteske wechselt. Wie weit können Menschen gehen, um diesen erstklassigen Job, eine richtige Führungsposition zu bekommen. Die Färbe-Schauspieler spielen diesen doch sehr spannungsreichen Bogen in alle Richtungen und extreme aus und das ganze Programm von Unfreundlichkeiten einer solchen Ausnahmesituation wird hier aufgefahren. Die Luft knistert förmlich angesichts der gegenseitigen Verdächtigungen, Angriffe und Bloßstellungen, denn ständig gibt es anscheinend neue Allianzen gegen Einen dieses Quartetts. Das Publikum hat an diesem Abend freilich eine Menge zu lachen, denn letztlich ist es trotz aller hier praktizierten psychischen Gewalt wirklich lächerlich, wie hier die Kampfhähne sich belauern und bekriegen. Alles um diesen Job zu bekommen. Ein wirkliches Meisterwerk der Darstellung menschlicher Abgründe, die hier so schonungslos zutage treten. Darüber wird sicher in den nächsten Wochen viel gesprochen werden.

Das Stück wird jeweils von Mittwoch bis Samstag um 20.30 Uhr gespielt. Kartenreservation unter 07731/64646.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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