Neurochirurgische Kooperation wurde aufgekündigt
Praxis Dr. Bani im Clinch mit dem Gesundheitsverbund

Dr. Aram Bani, hier bei einem gestellten Beratungsgespräch, will seine Parxis am Singener Hegau-Bodensee-Klinkum nach gegenseitigen Kündigungen schließen. Dazu bahnt sich freilich auch noch ein Rechtsstreit an. | Foto: swb-Bild: Praxis Bani/Archiv SWB
  • Dr. Aram Bani, hier bei einem gestellten Beratungsgespräch, will seine Parxis am Singener Hegau-Bodensee-Klinkum nach gegenseitigen Kündigungen schließen. Dazu bahnt sich freilich auch noch ein Rechtsstreit an.
  • Foto: swb-Bild: Praxis Bani/Archiv SWB
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Singen. Die Wirbel um die neurochirurgische Versorgung in der Region reißen nicht ab. Nachdem im letzten Jahr am Singener Hegau-Bodensee-Klinikum die Praxis von Dr. Hashemi urplötzlich schloss, was auch rechtliche Auseinandersetzungen nach sich zog, kündigt sich nun auch ein möglicher Weggang der Praxis von Dr. Aram Bani an, die seit 2006 am Hegau-Klinikum ansässig ist. Bani selbst informierte kürzlich darüber, dass er seine Praxis dort schließen wolle. Nachdem man ohne Erfolg über längere Zeit wegen der neurochirurgischen Versorgung für Notfälle verhandelt hatte, habe man sie auf Ende März mit dem Gesundheitsverbund gekündigt, welcher wiederum die Kooperation aufgekündigt hatte. Klagen gegen die Rechtmäßigkeit seien inzwischen anhängig, sagten Dr. Bani und seine Frau Julia im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Bernd Sieber, Geschäftsführer des Gesundheitsverbunds im Landkreis, bestätigte die Kündigungen wie auch eine längere Vorgeschichte dafür. Man habe bewusst die Räume am Klinikum nicht gekündigt, unterstreicht er auf Nachfrage. Der Klinikverbund habe auch sofort fünf Stellen für Neurochirurgie ausgeschrieben, um die Lücke baldmöglichst schließen zu können, denn an der Notfallversorgung hängt das Traumazentrum des Klinikums genauso wie die Schlaganfall-Einheit in Singen. Ohne die spezialisierten Ärzte können diese Bereiche ihren Notfallbetrieb nicht halten, Patienten müssten an umliegende Kliniken verwiesen werden, etwa nach Villingen oder Tuttlingen. Die Bezahlung der Notfalleinsätze war offensichtlich auch einer der Streitpunkte, denn die Praxis Bani habe diesen Notdienst, der rund um die Uhr aufrechterhalten werden muss, mit dreieinhalb Ärzten bewältigen müssen, unterstreicht Dr. Bani.

Die Praxis habe inzwischen Angebote für einen neuen Standort erhalten, der allerdings nicht mehr in Singen wäre. Auch im Singener Klinikum herrscht inzwischen Unruhe über die Veränderungen. Wie Julia Bani sagte, gab es unter den Ärzten des Hegau-Bodensee-Klinikums eine Unterschriftensammlung mit der Forderung, dass die aktuelle Konstellation und Kooperation beibehalten werden solle, was aber ohne Wirkung geblieben sei – bis jetzt. Inzwischen wurde freilich schon begonnen, die Patienten der Praxis Bani, die ja auch elf Belegbetten im Singener Klinikum betrieb, über die anstehenden Veränderungen zu informieren. »Uns wäre es freilich noch am liebsten, wenn wir wenigstens bis zum Sommer noch über OP-Möglichkeiten verfügen würden«, so Julia Bani.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.