In fünf bis sechs Jahren könnten Bahnsteige umgebaut werden
Pläne für »Bahnhof der Zukunft«

Bahnhof Singen | Foto: Auf Einladung von MdB Matthias Gastel (3.v.r) kam Michael Groh, Leitung Regionalbereich Südwest, Station & Service (2.v.r.) nach Singen um das Bahnhofmodernisierungsprogramm zu erläutern. Gesprächspartner unter anderem Singens Oberbürgermeister Bernd Häus
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Singen. Die Stadt Singen investiert zehn Millionen Euro in den neuen Bahnhofsvorplatz, um den Mobilitätswandel voranzutreiben, betonte Oberbürgermeister Bernd Häusler beim Vororttermin zum neuen Bahnhofsmodernisierungsprogramm II mit Vertretern am Montag. Auch zum Gäubahnausbau wurde am Montag beim Bahngipfel informiert. Mehr hierzu lesen sie im Innenteil.

Insgesamt will das Land 430 Millionen Euro für mehr als 50 Bahnhöfe der Zukunft in den nächsten zehn Jahren ausgeben. Wie Michael Groh, Leitung Regionalbereich Südwest, Station & Service betonte, gehe es in Singen dabei vornehmlich um die Bahnsteighöhe, um die fehlende Barrierefreiheit zu ermöglichen. Als Zeitfenster nannte er auf Nachfrage des bahnpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen Matthias Gastel, fünf bis sechs Jahre.

Nachdem das Land das Bahnhofsmodernisierungsprogramm Ende 2019 angekündigt hatte, werde im April die Vereinbarung zunächst gegengezeichnet, kündigte Groh von der Deutschen Bahn an. Danach sei ein Planrechtsverfahren nötig und es müsse hierfür die Herausforderung im laufenden Betrieb zu bauen, bewältigt werden. All dies benötige seine Zeit. Die Finanzierung solle zu 60 Prozent von der Bahn und zu 40 Prozent von Land und Kommunen getragen werden, erklärte Groh weiter.

Verwundert, dass die Stadt nicht im Vorfeld eingebunden wurde, zeigte sich OB Häusler im Gespräch mit dem Singener Wochenblatt. Leicht optimistisch ist er hinsichtlich eines überdachten Fahrradabstellplatz auf der Westseite. Zudem ist bekanntlich ein Radhaus neben dem Bahnhof gegenüber des neuen Einkaufszentrums in Planung. Für beide Projekte seien 600.000 Euro vorgesehen.

Noch bis Ende 2020, wenn der Bahnhofsvorplatz mit den drei Kreiseln und den optimierten Bushaltestellen fertig ist, soll zudem der in die Jahre gekommene Bahnhof gestrichen werden. Häusler hofft, dass die Deutsche Bahn bei den beiden Punkten weiteres Entgegenkommen zeige. Zum einen damit der Hinblick von Öffentlichem Nahverkehr oder eben dem Fahrrad auf die Schiene in Zukunft von noch mehr Menschen genutzt würde. Dabei weiß er die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger an seiner Seite, die bei der Bahn und der Landesregierung immer wieder nachfrage, wie sie betonte.

Auch wenn beim Bahnhofsmodernisierungsprogramm auch Bahnhofgebäude modernisiert werden könnten, informierte Michael Groh hierzu die Anwesenden nicht.

Die Frage, welche Bahnsteighöhe überhaupt in Singen gebaut werden soll, ist selbst bei Experten nicht geklärt. In Baden-Württemberg – auch aufgrund der Nähe zur Schweiz – ist die Standardhöhe 55 Zentimeter. Während im Rest Deutschlands gerade mit Blick auf die Fernzüge – 76 Zentimeter vorherrscht. Eine Förderung nur des letzteren Maßes sei nicht zwingend, erklärte Groh. Für die Bahn gelte es langfristige Lösungen anzustreben. Dies könne auch möglicherweise unterschiedliche Bahnsteighöhen einschließen.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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