Kooperation mit der Tafel will den Treffpunkt in Singens Süden wieder beleben
Neues Bündnis für das Singener Siedlerheim

Siedlerheim | Foto: Das »Siedlerheim« in Singen Süd wird mit neuem Konzept wieder eröffnen können. Nach der Schließung im März durch den Corona-Lockdown wurde nun ein Konzept auf vier Säulen entwickelt. swb-Bild: Archiv
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Singen. »Wir wollen das Haus für die Südstadt erhalten und mit ganz viel buntem Leben von Jung bis Alt füllen“. Das erklären Christian Siebold von der Siedlergemeinschaft Singen und Udo Engelhardt von der Singener Tafel nun, denn gemeinsam soll der Treffpunkt wieder neu Belebt werden. Noch vor wenigen Wochen musste verkündet werden, dass das Siedlerheim nach dem Corona-Lockdown aus verschiedenen Gründen erst mal nicht wieder öffnen könne. Doch damit war für die Akteure die Geschichte natürlich nicht beendet.

In den letzten fünf Jahren war das Siedlerheim für die Südstadtinitiative „Stark im Süden“ zum Mittelpunkt und Zentrum vieler Aktivitäten geworden. Die Schließung im März war sowohl für die Mitglieder der Siedlergemeinschaft als auch für viele andere Besuchergruppen ein Schock. „Wo können wir uns jetzt noch treffen?“ Diese Frage kam von vielen Seiten.

Für „Stark im Süden“ und die damit verbundenen sozialen Initiativen war schnell klar: Das Siedlerheim muss für die Südstadt erhalten bleiben, jetzt muss gehandelt werden. Schon seit einem Jahr gab es bei den beteiligten Sozialverbänden und der Stadt Überlegungen dazu, wie die Siedlergemeinschaft so unterstützt werden kann, dass das Haus gehalten werden kann.

Als der Corona-Lockdown dann im März die Schließung des Hauses beschleunigt hat, ergab sich für die Singener Tafel mit dem Aufbau der Südstadttafel die Möglichkeit zur Entlastung der Tafel in der Innenstadt. Mitte Mai wurde die „Tafel im Zelt“ eröffnet. Damit war ein erster Schritt zu neuem Leben getan, aber allen Beteiligten war klar, das Siedlerheim mit dem Gelände und der Baumallee ist ein Juwel. Dieses Juwel muss für ein ganz vielfältiges buntes Leben erhalten bleiben und nicht als soziale Nische für die Tafel“.

Die Siedlergemeinschaft und Tafel haben sich dann auch zu einem zweiten Schritt entschlossen. „Wir zwei gründen eine Hausgemeinschaft, die das Haus in neuem Rahmen zur „Begegnungsstätte Siedlerheim“ umgestaltet«, konnte nun bekannt gegeben werden.

Die Tafel sieht sich an dieser Stelle vor allem als Interessenvertreter des sozialen Netzwerks im Singener Süden. „Wir haben mit der Südstadttafel ein Eigeninteresse“ erklärt Udo Engelhardt, „aber da geht noch viel mehr. Dank der Aktion Mensch und anderen Hilfen können wir im Moment mit Personal, Ausstattung und HelferInnen einspringen. Wir wollen dazu beitragen, dass aus dem Siedlerheim zu einem Mehrgenerationenhaus wird, zur „Begegnungsstätte Siedlerheim“.

Dazu haben beide Partner bereits zum 1. September einen Mietvertrag geschlossen. Die Tafel kann nun das Haus mit Zelt und Gelände an zwanzig Tagen im Monat an andere Gruppen und Initiativen weitergeben. Für zehn Tage im Monat hat die Siedlergemeinschaft das Nutzungsrecht.

Die Küche wird für das neue Modell komplett umgebaut. Im Untergeschoss wir ein Raum für soziale Beratungen eingerichtet und auch der Gastraum wird modernisiert. Mit Kinderchancen Singen und der Stadt Singen haben sich Siedler und Tafel noch zwei weitere starke Akteure mit ins Boot geholt. „Mit diesen vier starken Partnern und der Initiative Stark im Süden haben wir ganz viel Kraft und Potential“ sagt Christian Siebold, „damit schaffen wir es, das Siedlerheim zur Begegnungsstätte für die Südstadt ganz neu aufzustellen“.

Dank dem Außengelände mit großer Pergola, Zelt und viel Raum sehen die Partner besonders zu Corona-Zeiten viele Möglichkeiten für Veranstaltungen. Bei »Stark im Süden« wurden schon viele Ideen entwickelt. Aktuell laufen Planungen zu Angeboten wie: Kleiderbörsen für Kinder, Senioren-Kaffee, Kinder- und Jugendflohmarkt, Kindergruppe, Sprachkurse mit Kinderbetreuung, Ausstellung von Hobbykünstlern, Verleih von Lastenfahrrädern, Freiluftkino und den Kreativkursen von Kinderchancen. Mit den Hochbeeten am Eingang des Geländes ist schon ein kleiner Gemeinschaftsgarten entstanden.

Für Christian Siebold und Udo Engelhardt ist klar, „da ist noch viel Luft nach oben“. Wer sich beim Aufbau der „Begegnungsstätte Siedlerheim“ mit einbringen möchte, oder die Initiative anderweitig unterstützen möchte, kann über die vorläufige Mailadresse info(at)tafel-singen.de Kontakt zur Initiative „Begegnungsstätte Siedlerheim“ aufnehmen, bitte mit dem Stichwort Siedlerheim.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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