Fachtagung nach dem ersten Jahr in Singen
Mobile Kindersozialarbeit braucht bald Signal zur Verstetigung

Einige der Teilnehmer der Fachtagung nach dem ersten Jahr mit mobiler Kindersozialarbeit in Singen. | Foto: Stadt Singen
  • Einige der Teilnehmer der Fachtagung nach dem ersten Jahr mit mobiler Kindersozialarbeit in Singen.
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Singen. Rund 25 Fachkräfte aus verschiedenen sozialen Institutionen der Region, der Stadtverwaltung und Mitglieder des Gemeinderats kamen zusammen, um sich im JugendKulturCentrum Blaues Haus beim ersten Fachtag zur Mobilen Kindersozialarbeit in Singen über die aktuellen Entwicklungen auszutauschen. Im Fokus standen der Rückblick auf das erste Jahr der Mobilen Kindersozialarbeit in Singen sowie die aktuellen Herausforderungen und Chancen bei der Arbeit mit Kindern in prekären Lebenslagen. Dabei bot der Fachtag eine wertvolle Plattform, um die Erfahrungen des ersten Jahres Revue passieren zu lassen und zukünftige Strategien zur Unterstützung von Kindern zu diskutieren, so die Stadt Singen in ihrer Mitteilung.

Impulse durch Fachvorträge

Kernstück der Veranstaltung waren die Fachvorträge von Prof. Thomas Meyer und Sebastian Rahn, die aktuelle empirische Erkenntnisse und theoretische Perspektiven zur Kindheit präsentierten. Beide betonten, wie sich jugendtypische Verhaltensweisen, wie Risikoverhalten und der zunehmende Medienkonsum, immer stärker bereits in der frühen Kindheit zeigen und nicht mehr allein dem Jugendalter vorbehalten sind. Einige Kinder werden deshalb durch die klassischen Angebote der Kinder- und Jugendarbeit nicht ausreichend erreicht. Laut Jennifer Störk, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend, unterstreicht dies die Notwendigkeit der Mobilen Kindersozialarbeit, die mit ihrem aufsuchenden Ansatz eine wichtige Ergänzung zum bisherigen Portfolio der Kinder- und Jugendarbeit in Singen darstellt.

Erfolgreiche Netzwerkarbeit als Schlüssel

Neben den spannenden Impulsvorträgen gab es einen anregenden Austausch über die Erfahrungen der verschiedenen Akteure im Netzwerk. Diese betonten die Wichtigkeit der engen Kooperation, um den Kindern bestmöglich helfen zu können.
Leonie Kroner, die das Gesicht der Mobilen Kindersozialarbeit in Singen ist, hob in ihrem Bericht hervor, dass es durch die Netzwerkarbeit gelungen sei, in kurzer Zeit ein stabiles Hilfesystem für betroffene Kinder aufzubauen. Besonders die Kooperation mit den städtischen Jugendhäusern habe es ermöglicht, Kindern einen sicheren und stabilen Ort in ihrer Freizeit zu bieten und sie gleichzeitig bei der Bewältigung ihrer individuellen Problemlagen zu unterstützen. „Die Vernetzung aller Akteure ist der Schlüssel, um nachhaltig auf die Bedarfe der Kinder einzugehen“, erklärte Kroner. Sie hob außerdem hervor, dass durch die Mobile Kindersozialarbeit den Kindern nicht nur bei ihren Problemen geholfen, sondern auch ihre Freizeitaktivitäten und sozialen Kompetenzen gefördert werden.

Aktuelle Herausforderungen und Ausblick

Die Teilnehmenden des Fachtags waren sich einig: Die Herausforderungen in der Arbeit mit Kindern werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Themen wie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die soziale Entwicklung der Kinder, aber auch Armut und familiäre Konflikte, erfordern weiterhin gezielte Maßnahmen. Durch die aufsuchende Arbeit der Mobilen Kindersozialarbeit können Kinder in ihren Lebensräumen direkt erreicht und betreut werden – eine Methode, die in Singen bereits erste Erfolge zeigt.

Jennifer Störk: „Dank der Unterstützung von unseren Fachkräften, der Stadt Singen und nicht zuletzt dem gesamten Netzwerk, kann die Mobile Kindersozialarbeit eine wichtige Lücke in der sozialen Unterstützung von Kindern füllen.“

Mit Unterstützung der Crescere Stiftung Bodensee, die das Projekt bis 2025 finanziell fördert, können somit wichtige sozialpädagogische Bedarfe gedeckt werden.
Mehrere anwesende Gemeinderäte äußerten sich positiv über die erzielten Fortschritte und signalisierten ihre Bereitschaft, diese wichtige Arbeit auch zukünftig zu unterstützen. Dabei wurde insbesondere der steigende Bedarf an sozialpädagogischer Begleitung und präventiven Maßnahmen betont, der natürlich auch Geld kostet.

Der Fachtag der Mobilen Kindersozialarbeit in Singen habe deutlich gemacht, dass die aufsuchende Arbeit unerlässlich sei und langfristig gestärkt werden müsse, um auch weiterhin Kinder in schwierigen Lebenssituationen niederschwellig und gezielt zu unterstützen. so das Fazit.

Quelle: Stadt Singen, Pressestelle

Autor:

Presseinfo aus Singen

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