Staatssekretär Partick Rapp in Singen zu Besuch
Mehr verträglichen Tourismus auf dem Hohentwiel möglich machen

Eine stattliche Delegation begleitete Staatsekretär Dr. Patrick Rapp am Donnerstag auf die Karlsbastion zum Ortstermin angesichts seit Jahren bestehender Problemlagen. Im Bild Thomas Wittenmaier und die Vorsitzendes des Vereins "Freunde des Hohentwiel", Heike Kornmayer, MdL Hans Peter Storz, Jörg Unter (Tpouristik Singen), MdL und Staatssekretär Dr. Partrick Rapp, OB Bernd Häusler, Kulturamtsleiterin Catharina Scheufele und Markus Bumiller (Tourismus Initiative Singen).  | Foto: swb-Bild: of
  • Eine stattliche Delegation begleitete Staatsekretär Dr. Patrick Rapp am Donnerstag auf die Karlsbastion zum Ortstermin angesichts seit Jahren bestehender Problemlagen. Im Bild Thomas Wittenmaier und die Vorsitzendes des Vereins "Freunde des Hohentwiel", Heike Kornmayer, MdL Hans Peter Storz, Jörg Unter (Tpouristik Singen), MdL und Staatssekretär Dr. Partrick Rapp, OB Bernd Häusler, Kulturamtsleiterin Catharina Scheufele und Markus Bumiller (Tourismus Initiative Singen).
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Singen. Jetzt beginnt sie wieder stark, die Saison auf dem Singener Hausberg, die nach Jahren der Sperrungen und auch Kontaktbeschränkungen in diesem Jahre hoffentlich auch wieder ohne Einschränkungen und sogar mit Hohentwielfestival und Burgfest gefeiert werden kann. Doch Hindernisse zur wirklich touristischen Nutzung des Singener Hausbergs, gibt es aus Sicht der "Freunde des Hohentwiel" gerade durch den Umstand, dass der Berg zwar 1969 eingemeindet wurde, weiter aber durch das Land verwaltet wurde, schon noch eine Vielzahl. Durch die Verbindungen des Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz wurde deshalb der Staatssekretär Dr. Patrick Rapp, MdL, aus dem Wirtschaftsministerium eingeladen, der am Donnerstag den Hohentwiel natürlich bei Paradewetter erleben konnte, aber auch einen ganzen Katalog von Vorschlägen für erste "kleine" Verbesserungen nach Stuttgart mitgenommen hat.

Der Verein fordert zum Beispiel, dass die Schlösser und Gärten vom Finanz- ins Wirtschaftsministerium verlegt werden sollen, um damit touristische Nutzungen einfacher machen zu können, denn Tourismus ist eigentlich Sache des Wirtschaftsministeriums. Die Zusammenarbeit in der gegenwärtigen Konstellation mit "Schlösser und Gärten" sei doch sehr schwierig, klagt auch der Singener OB Bernd Häusler nicht nur beim jetzigen Ortstermin.

Tickets nur im Infozentrum
Ein Beispiel dafür ist für die Freunde des Hohentwiel, wie auch für die Stadt Singen und das Kulturamt der Ticketverkauf zum Besuch der Festung. Weil die Landesbehörde nur am Infozentrum an der Domäne Personal hat, gibt es die Eintrittskarten nur dort - und wer das nicht mitbekommt, steht vor der Drehtür an der Karlsbastion um kommt nicht rein, was immer wieder für Ärger sorgt, der beispielsweise an den Kioskbetreibern ausgetragen wird, so einhellige Klage. Da bewege sich seit Jahren nichts und der Ärger über die Praxis lande eben in Singen und nicht bei der staatlichen Schlösserverwaltung.

Die paar Stühle hier an einem der spektakulärsten Aussichtspunkte der Region rund um den Kiosk "sind alles, was wir über 200.000 Besuchern im Jahr bieten", macht Markus Bumiller von der Touristik-Initiative deutlich, in der sich Anbieter und Hoteliers zusammengetan haben um eben auch die wirtschaftliche Seite des Tourismus herauszustellen der in Baden Württemberg immerhin für 380.000 Arbeitsplätze sorgt. Das wäre ein Standort, den man besser nutzen könne wenn man hier lokal agieren könne.

Untere Festung immer noch zugewachsen
Zugewachsene Aussichten beklagt Thomas Wittenmaier von den "Freunden des Hohentwiel" rund um die Karlsbastation, wo auch die im 17. Jahrhundert angelegten Sicherungsanlagen im Wald stehen an vielen Stellen, auch wenn er lobte, dass die Ruine selbst in den letzten Jahren ja sichtbarer gemacht worden sei und baulich gesichert. "Mehr als Bestandschutz ist das aber leider auch nicht", so Wittenmaier.In der Diskussion aus verschiedenen Blickwinkeln ja auch noch ein Verkehrskonzept, da die Zahl der Stellplätze oben an der Domäne arg begrenzt ist und gerade an Ausflugstagen die ganzen Zufahrten zugeparkt werden. Zwar gibt es seit einigen Jahren nun den Hontesbus aus der Stadt auf die Domäne (seit Karfreitag fährt er wieder), aber die Entlastung des Parkplatzes damit ist eher gering.
Neuer Vertrag die Lösung?
Staatssekretär Dr. Patrick Rapp meinte, dass man hier eigentlich einen "Geschäftsbesorgungsvertrag" zwischen dem Land und der Stadt abschließen solle, der Singen mehr Gestaltungsspielraum geben könnte, wenn sich da so wenig in irgend eine Richtung bewege. Dann könnte hier vor Ort auch entschieden werden und das Thema Tourismus auf stärkere Beine zu stellen. Auch MdL Hans Peter Storz wie die SPD-Fraktion fordern seit langem ein touristisches Entwicklungskonzept für den Hohentwiel und damit mehr wirtschaftliches Potenzial zu schaffen. Schon vor diesen Ortstermin hatte im Hegau-Museum Singen ein treffen mit den regionalen Tourimusvertretern stattgefunden über deren Vorstellung über die Stärkung des Fremdenverkehrs als Wirtschaftsfaktor im Hinterland des Bodensee.

Bald kommt Webcam
Immerhin ein gutes Signal wird es freilich bald geben können. Nach vielen Jahren Diskussion kann dieses Frühjahr eine Webcam auf dem Kirchturm der Ruine installiert werden, wo sich schon ein Funkmast der Blaulicht-Organisationen befindet. Sie soll für mehr Aufmerksamkeit für den Singener Hausberg in der so prächtigen Landschaft sorgen, so die Singener Kulturamtsleiterin Catharina Scheufele.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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