IG Süd macht neuen Vorstoß für Lockerung der Zonen im Industriegebiet
Mehr Flexibilität für künftige Handelsplanung

Foto: IG Süd-Vorsitzender Dirk Oehle im Gespräche mit Bertram Paganini. Der Singener Süden soll mehr Verkaufsflächen bekommen können. swb-Bild: of
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Singen (of). Das Thema Handelskonzept stand bei der diesjährigen Hauptversammlung der IG Süd ganz im Mittelpunkt. Denn der Vorsitzende der Interessengemeinschaft, Dirk Oehle, will hier für mehr Flexiblität sorgen.

Dirk Oehle, zeigte sich in seiner Bilanz zunächst glücklich darüber, dass bis zum April endlich die Zeit der schlechten Breitband-Versorgung im Industriegebiet endet. Mit der Telekom habe die Stadt hier endlich einen verlässlichen Partner gefunden. Der Ausblick auf die anstehende Gewerbeschau war viel versprechend. Das „Rooming In“, bei dem entlang der Georg-Fischer-Straße verschiedene Zentren mit vielen Gästen angeboten werden kann, sei sehr gut angekommen. Es werde sogar erstmals eine Gesundheitsmeile geben. Der Bau der Mittelspange wie die beginnende Bebauung im Gewerbegebiet Tiefenreute zeigten, dass die Stadt in Bewegung sei

Dann ging es ans aktuelle Handelskonzept, das für das Industriegebiet nur bestimmte Zonen für den Handel zulässt. Hier sieht Oehle dringenden Handlungsbedarf und hatte dafür in die Hauptversammlung eigens Bertram Paganini von der IHK als Einzelhandelsexperten eingeladen. „Es geht nicht um eine Konkurrenz mit der Innenstadt“, betonte Oehle. Allerdings gebe es große Flächen („Zone 3“), in der nur Handwerk zugelassen werde. Es gebe viele Grundstücke, für die es einfach keine Interessenten gebe. Das sei auch in ökologischer Hinsicht nicht sinnvoll. Das Einzelhandelskonzept von 1996 (fortgeschrieben in 2003) sei einfach nicht mehr zeitgemäß. Oehle hatte eine ganze Menge von Branchen und Unternehmen ausgemacht, die Singen hier noch gut stehen würden und deren Produkte nicht zentrumsrelevant seien. Singen könne durch mehr Fachanbieter nur gewinnen.

Paganini hatte seinen Beitrag mit „Chancen für den Einzelhandel im Singener Süden“ betitelt. Das Thema Einzelhandelskonzept sei doch in den letzten zehn Jahren fast brach gelegen, deshalb sei es dringend nötig, hier die bereits angestoßene Fortschreibung zeitnah zu vollziehen. Der Prozess sei inzwischen ja eingeläutet. Paganini bestätigte, dass Singen einen außergewöhnlichen Weg ging, indem großflächiger Verkauf sozusagen parzellengenau festgeschrieben wurde. Und viele Flächen der Zone 2 (vorgesehen für kleinere Einzelhändler), zum Beispiel entlang der Georg-Fischer-Straße stünden gar nicht so zur Verfügung, wie auf der Karte dargestellt. Paganini fand die Anregungen von Dirk Oehle ganz interessant, denn es gebe schon einige Handelsbereiche, die nicht zentrenrelevante Sortimente führten und auch nur mit geringen Mieten realisiert werden könnten. Da könne man durchaus mehr Flexibilität zeigen.

OB Oliver Ehret ging in seinem Grußwort zunächst auf die Mittelspange ein. Die Brücke sei schon gebaut und der Kreisel sei jetzt im Bau. Allerdings sei die Sperrung wegen der Bauarbeiten unumgänglich gewesen, weil durch die Geländesituation und den Wald eine Entlastungsstraße nicht möglich wäre. Irritationen darüber würden derzeit ausgeräumt.

Ehret kündigte an, dass das städtebauliche Konzept zu Verkaufsflächen in Singen Süden überarbeitet werde. Gutachten durch die GMA seien in Arbeit, Teile davon im letzten Herbst bereits vorgestellt worden. Es gebe aber genauso Argument für wie gegen eine Lockerung der Zonen im Singener Süden. „Wir brauchen natürlich Flächen, um Handwerksbetriebe ansiedeln zu können“, sagte Ehret, der befürchtet, dass bei der Option zu Einzelhandelsflächen die Preise in eine Höhe gehen könnten, die über der „Deadline“ dieser Unternehmen lägen. Auch Claudia Kessler-Franzen, die Geschäftsführerin von „Singen aktiv“ nahm dazu Stellung: Gerne wolle man die Moderation übernehmen, allerdings stehe das seit Jahren gültige Zentrenkonzept für sie nicht zur Frage. Man stehe für das „Wir“ in der Stadt, das solle auch in dieser offenen Diskussion Grundsatz sein.

Außerhalb des Turnus war ein Wahlgang nötig. Jan Aust vom Unternehmen MTS wurde als neuer vierter Beisitzer gewählt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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